Kapitel 10 - Alte Wunden elbischer Herkunft

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Ich war verwundert als ich die Gestalt als Thranduil erkannte. Anscheinend war sein Niveau gesunken, sodass er im Gras sitzen konnte und sich keine Sorgen darum machte theoretisch Dreck abzubekommen.
Ich ging durch das weiche Gras.
Es kitzelte leicht an meinen nackten Füßen und war durch die leichte Brise angenehm kühl. Ich hockte mich still neben den Elbenkönig.
Sein Blick war starr in das Waldgebiet meiner Eltern gerichtet, doch sein Blick war nicht kalt und abschätzend, nein, er war warm und voll Trauer.
Ich wusste sofort wem diese Trauer galt und fragte deshalb nicht nach.
»Wieso kommt Ihr nicht zur Ruhe, so wie die anderen?« fragte er mich.
Ich atmete einmal tief durch, dann antwortete ich.
»Diese Familie ist nicht meine eigene. Nicht meine richtige. Mich verfolgt dieser Tag immer noch. Diese Nacht in der mein Vater mich mit zwei Jahren auf diese Treppe legte. Ich hörte nur noch im Halbschlaf wie er etwas zu mir sagte.«
Ich schaute kurz in den Sternenhimmel.
»Was sagte er?« fragte Thranduil nun.
Ich erzählte Wort für Wort, ich konnte sie mittlerweile auswendig, so oft wie sie in den Alpträumen vorkamen.
»Er sagte: 'Ich möchte dich nicht hier lassen Anor (=Sonne) ich möchte dich in Sicherheit wissen und diese Familie wird dich schützen. Bleib stark bis ich zurückkehre. Ich verspreche dir dass ich dich nicht erst im Tod wiedersehen werde, Meleth (=Liebe). Vergess mich nicht, Aduial, Tochter von...' das letzte hat er so leise geflüstert dass ich es nicht verstehen konnte. Und dann sagte er noch: 'Unsere Wege werden sich wieder kreuzen, wenn Frieden eingekehrt ist.'«
Der Elb hatte mir aufmerksam zugehört. »So wie es aussieht war er elbischer Herkunft. Er hat Euch Sonne und Liebe genannt. Und Euer Name bedeutet Abenddämmerung
»Ich hab es nie geglaubt, aber genauso wenig dachte ich dass ich gegen einen Baum flieg und sieben erfundene Personen aufnehme.« meinte ich nachdenklich.

Verkehrte Welt?!Where stories live. Discover now