2.

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2. -Louis||Knochige, lange Finger bohrten sich in meinen Kiefer, ließen mich aufwimmern. "Bemerkenswerte Wimpern", nuschelte der Schwarzhaarige vor mir und sah mir gezielt in die Augen. Seine braunen Augen schienen jedes einzelne, jenes noch so kleinste, Detail von ihnen unter die Lupe zu nehmen.

"Ich denke, du kannst jetzt gehen, Niall", sprach der mit dem Arztkittel an den Blonden gewandt. Dieser nickte lediglich und verschwand wieder aus der Tür.

Mit einer eleganten Handbewegung deutete mein Gegenüber auf eine Liege, die rechts neben dem Schreibtisch stand, somit musste der Schwarzhaarige fast eine halbe Drehung durchführen. "Nimm doch bitte Platz, Dreizehn."

Zögerlich folgte ich seiner Anweisung und setzte mich auf die Liege. Der Braunäugige setzte sich in der Zwischenzeit auf den ledernen Stuhl, der nah am Schreibtisch stand. "Ich werde dir jetzt einige Fragen stellen. Du wirst diese beantworten, ehrlich beantworten. Verstanden, Dreizehn?", fragte er in einem harschen Ton. Ich nickte.

"Vollständiger Name?"

Ich räusperte mich. "Louis William Tomlinson."

Er nickte zustimmend und setzte einen Haken. "Alter?"

"Siebzehn."

Erstaunt und sichtlich verwirrt hob der Schwarzhaarige seinen Kopf. "Siebzehn?" Erneut ein Nicken meinerseits. "Du bist viel zu Jung für ein Objekt."

"Wie meinen Sie das?", fragte ich und neigte neugierig meinen Kopf etwas nach links. "Seine Objekte sind meist so alt wie er. Fünfundzwanzig."

Erschrocken riss ich meine Augen auf. Harry ist fünfundzwanzig. Das sind acht Jahre Unterschied. Seine Objekte sind meist so alt wie er. Doch wieso dann ich? Gibt es einen besonderen Zusammenhang? Oder ist Harry einfach nur ein Perverser? Wobei ich eher zu dem Zweiten tendiere.

"Nun", er räusperte sich, "wann hast du Geburtstag?" Angespannt leckte ich mir über die Lippen. Ich mochte ihn nicht. "Am 24. Dezember."

Ein Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. "Ein Weihnachtskind."

"Hast du hier zu irgendwelche Fragen?" Abwartend musterte mich der Arzt. Ich holte einen tiefen Luftzug, bevor ich sprach. "Wo bin ich? Und..Wo sind die anderen 'Objekte'? Warum bin ich hier?"

Als ich die Fragen gestellt hatte, wobei das definitiv nicht mal ein Prozent der Fragen war, die mir im Kopf schwirrten, schrieb er sie lediglich auf, anstatt mir zu antworten.

Arsch.

"Ich werde dir jetzt dieses Teilchen hier einpflanzen", er deutete auf ein kleines Teilchen zwischen seinem Daumen und Zeigefinger. "Das ist ein Chip. Dieser wird uns jedes mal Bescheid geben, falls du auch nur irgendeinen Fuß in die falsche Richtung setzen wirst. Falls dies passieren sollte, wobei ich davon sehr profitiere, wirst du deine angemessenen Strafen bekommen. Harry müsste dir schon äußerst deutlich erklärt haben, welche auf dich zutreffen werden. Und glaube mir, wenn ich dir sage, dass er es äußerst schmerzvoll liebt. Ich rate dir also, nicht all zu viel falsch zu machen, geschweige denn, dich seinen Anweisungen zu widersetzen, falls du die ersten zwei Wochen überleben willst."

Mein Gehirn schmerzte bei der Verarbeitung all dieser Wörter. Hatte er mich gerade gewarnt? Vor Harry?

Ich soll sozusagen gehorchen, wenn ich am Leben bleiben will. Da stellt sich mir die Frage, was sie alles mit mir machen werden. Jedoch hoffe ich, dass ich das, was sie mit mir vor haben, auch schaffen werde. Allerdings wünsche ich mir jedoch innig, hier so schnell wie möglich wieder herauszukommen.

Keiner hält es mit mir lange aus, da ich ein eher launischer Mensch bin. Ich sage das, was ich denke, und wenn ich dies tue, wird es als falsch aufgenommen. Ich hatte früher Freunde, leider fielen sie mir alle in den Rücken und ließen mich allein zurück. All die Jahre hoffte ich stets einen neuen, besseren Freund zu finden, jedoch erwies sich die Sache als schwierig. Alles in einem: Ich gab es schließlich auf. Meine Bemühungen wurden nicht geschätzt, somit blieb ich allein. Was jedoch auch eine gute Seite hatte, denn ich konnte mich endlich mit dem beschäftigen, was ich liebte und noch liebe. Dem Lesen, verstehen von anderen Kulturen und Texten aus jener anderen Zeit und natürlich auch anderen Sprachen, ebenfalls Sitten.

Drei Jahre lang hatte ich jetzt schon Zeit, mich mit diesen Sachen vertraut zu machen und sie zu studieren. Ich würde jetzt das letzte Jahr an meiner Schule verbringen und anschließend eine Universität besuchen. Leider wusste ich nicht in welche, was das Warten noch um einiges herauszögerte.

Das allgemeine Menschenwesen wäre zwar eine Herausforderung für mich gewesen, jedoch das, was mich glücklich macht. Auch wenn ich jetzt hier bin, auch wenn dies gezwungenermaßen einfach so passiert ist, werde ich meinen Traum vom Studieren nicht aufgeben, ich halte fest und lasse nicht los.

Meine Aufmerksamkeit galt der Spritze, die der Schwarzhaarige in der Hand hielt. Ich gedenke, dass dort eine Injektion drin ist, da er mir den Chip wohl kaum einpflanzen wird, solang ich dies spüren werde. Sozusagen wird sich darin ein Betäubungsmittel befinden.

Meine Vermutungen bestätigten sich, als mir der Arzt die Spritze, ohne jegliche Veränderung seiner Mine, in meinen Arm rammte und sie anschließend quälend langsam wieder herauszog. Da ich kein Fan von jeglichen Impfungen war, kniff ich meine Augen zusammen und hoffte, dass er bald fertig sein würde.

"Ich denke, wir lassen die Injektion ein paar Minuten einwirken. Anschließend werde ich dir, wie schon gesagt, den Chip einpflanzen. Dies wird gerade mal ein paar Sekunden dauern, da ich dir diesen nur unter die Haut schieben muss. Falls du ein Problem mit dem Sehen von Blut hast, solltest du in dieser Zeit in die entgegengesetzte Richtung schauen. Wir wollen ja nun nicht, dass unser kleines Prinzesschen das Bewusstsein verliert, nicht war?", zwinkerte der Arzt bei seinem letzten Satz und setzte sich in Bewegung, um erneut an seinem Schreibtisch Platz zu nehmen. Erst jetzt viel mir auf, dass meine Akte auch dort ihren Platz gefunden hatte. Anscheind hatte er all seine Notizen dort hineingeschrieben.

"Und übrigens muss ich danach noch die offene Wunde nähen", sprach er, die Freude in seiner Stimme nicht zu überhören. "Ich hoffe, dass das Betäubungsmittel solang halten wird, wobei ich mir sicher bin, dass es dies wird."

Ein Kloß bildete sich in meinem Hals, den ich schwer wieder herunter schluckte. Ich hasse Schmerzen jeglicher Art, auch wenn es zum Beispiel nur ein Muskelkater ist oder ich mich irgendwo gestoßen hatte, was sehr häufig vorkommt, da mein kleiner Zeh eine Art Fetisch für Möbel, besonders Tische, hat.

Minuten des Schweigens und Beobachten begann. Die Uhr tickte und brach die sonst herrschende Stille, die im Raum verweilte. Der Arzt sprach nicht, also tat ich dies auch nicht, da ich ihn nicht besonders sympathisch finde, werde ich dies auch nicht tun. Leider wollte ich jede einzelne Frage, die mir im Kopf schwirrte, beantwortet haben, doch auch dafür biss ich mir auf die Zunge, um ja keinen Mucks von mir zu geben. Ich hasste es, doch es ist, wie es ist.


Momentan bin ich mit meiner Schreibweise nicht zufrieden. Ich weiß auch nicht, wieso ich so komisch schreibe.
Jedenfalls..Stoßt ihr euch auch immer jegliche Körperteile an was weiß ich nicht wie vielen Möbeln? Ich nämlich auch.

Lot's of love.❤❤❤

Objekt 13 || ✔Where stories live. Discover now