Jackson and I

FÜNFUNDZWANZIG

Come on let me hold you touch you feel you
Always
Kiss you taste you all night
Always
Touch you feel you
Always
Kiss you taste you all night
Always

- Blink 182 "Always"

xxx

Drei Wochen nach Weihnachten verbrachten meine Eltern die Samstagnacht in einem Wellnesshotel. Der Ausflug dorthin war Dads Weihnachtsgeschenk. Anscheinend traute mir meine Mutter nicht zu mich um Großvater und Georgia gleichzeitig zu kümmern, weshalb der Alte bei einer Übernachtungsparty im Altenheim mitmachen durfte. Mum nannte es eine Nacht in Kurzzeitpflege und Jackson behauptete, dass man ihn einfach abschieben würde.

Dabei war er seit Weihnachten extrem umgänglich, wir scherzten sogar miteinander. Der Grund dafür war, dass ihm Großmutter zu Kreuze gekrochen war und ihn quasi angebettelt hatte ihr zu verzeihen. Ich war so stolz auf mich, dass ich sie so beeinflusst hatte und sie sich nun doch bei ihm entschuldigt hatte. Vielleicht sollte ich später doch so etwas wie Lebensberater werden. Oder zumindest einen tollen Ratgeber schreiben und mich damit dumm und dämlich verdienen.

Um Georgia sollte ich mich kümmern, da meine Eltern der Meinung waren, ich würde mit Georgia zuhause keine Party schmeißen. Hätte ich eh nicht vorgehabt, denn der einzige, den ich einladen wollte war Jackson. Positiv für uns beide war, dass seine Mutter an diesem Wochenende bei ihrem Freund Andrew war, der ihr wirklich an Weihnachten einen Antrag gemacht hatte. Also war sie streng genommen bei ihrem Verlobten. Da sie bei seinen Eltern eingeladen war konnte sie es nicht mehr verschieben.

Der Plan war also perfekt, nur unsere Eltern fanden ihn nicht so prickelnd. Und so zwang meine Mutter Savannah quasi dazu bei mir zu übernachten. Weil sie dachte, so könnte sie verhindern, dass Jackson und ich miteinander schliefen. Was eh überfällig war, weil ich es eigentlich schon für Weihnachten geplant hatte, es aber da irgendwie nicht geklappt hatte, weil ständig jemand zuhause war. An Silvester erging es uns ähnlich und so hockten Kenny und Savannah ebenfalls in meinem Zimmer, was jeden Hauch von Romantik zerstörte.

Dafür halfen mir meine Freunde nun dahingehend aus, dass Savannah nicht zu mir, sondern zu Kenny kam. Und da meine Eltern mit Kennys keinen Kontakt hatten würden die davon auch nichts mitbekommen. Kenny zickte erst ein bisschen rum, weil er Angst hatte Jenny Bricks würde noch glauben er und Savannah hätten was miteinander. Seine Eltern hatten erstaunlicherweise kein Problem damit, dass Savannah bei ihnen übernachtete. Auch wenn Kenny auf der Couch schlafen musste. Darüber hatte er erst auch etwas gemotzt, aber dann gab er doch nach.

Weil Jackson ihm angeboten hatte, dass er Jenny Bricks ganz einfach fragen könnte, ob sie mit mir und Jackson, und natürlich Kennedy, ausgehen wollte. Dann käme es nicht so auffällig. Außerdem waren wir ja schon Doppeldate erprobt. Savannah fand die Idee auch gut und wir hatten ihr versprochen für sie ebenfalls ein Doppeldate zu arrangieren. Für den Fall, dass sie mal ein Mädchen finden würde, dass sie mochte.

Es war also ziemlich kompliziert, bis Jackson Samstagabend endlich, fast nackt, in meinem Bett lag. Die letzte Hürde war Georgia, die natürlich genau an diesem Abend Ewigkeiten zum einschlafen brauchte. Eine Stunde lang hatte ich „Gute Nacht"-Geschichten vorgelesen, bis sie endlich weggedämmert war.

Außerdem hatte mir Savannah ein paar Tage vorher auch noch solche Angst gemacht, dass ich mir überlegt hatte doch nie mit Jackson zu schlafen. Sie hielt mir eine halbstündige Rede über ihr erstes Mal, die Hauptinformation darin war, dass es einfach nur schrecklich weh tat, überall Blut war, als wäre jemand abgestochen worden und sie elendige zehn Minuten ruckelnde Bewegungen durchmachen musste, bis ihr damaliger Freund endlich gekommen war. Noch zu erwähnen, dass sie die ganze Zeit nichts als Schmerzen gespürt hatte. Ich hatte wirklich richtig Schiss bekommen und das sie am Schluss ganz locker: „Vielleicht ist es bei dir ja besser. Wenn man auf Typen und ihr Dings steht fällt der Ekelfaktor wohl weg", meinte machte es auch nicht gerade besser.