NEUNZEHN

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My hopes are so high, that your kiss might kill me.

So won't you kill me, so I die happy?

-Dashboard Confessional "Hands down"

xxx

„Ich hab heute meine theoretische Führerscheinprüfung bestanden. Fehlerfrei", teilte ich meinen Eltern und Georgia mit, der Alte saß nicht beim Abendessen. Angeblich war er beleidigt, aber ich wusste noch nicht warum. Ich sollte normal nicht schuld dran haben, weil ich in letzter Zeit wirklich nett zu ihm war.

„Ach super!" freute sich Mum und auch Dad sah mich stolz an. Es war schön, dass er auch mal beim Essen dabei war. Er brauchte Ruhe an den Tisch und Mum schieb irgendwie besser drauf zu sein.

„Gut gemacht Virginia, wann ist nochmal die praktische?" fragte er nach und ich teilte ihm mit, dass die am Freitag gleich nach der Schule stand fand.

„Die schaffst du sicherlich auch", machte er mir Mut und ich nickte zuversichtlich. Und wenn nicht, dann gab ich Jackson einfach die 10$, war jetzt auch nicht so viel Geld.

Problematischer war die Sache mit Kenny, der tatsächlich daran festhielt Jackson diesen dämlichen Brief zu schreiben, wenn ich mich nicht bald überwindete und ihn küsste. Kenny war cool und ich mochte ihn, aber leider traute ich ihm das ganze wirklich zu. Und irgendwie wäre das schon ziemlich peinlich. Dafür schien er langsam mit Savannah abzuschließen, er sprach nur noch selten über sie und ich schlug ihm vor eine Freundin für ihn zu suchen. Damit ich ihn dann auch nerven konnte, dass er sie endlich küssen sollte.

Savannah war ebenfalls der Meinung, dass ich nicht mehr allzu viel Zeit verstreichen lassen sollte, aber die redeten sich auch alle recht leicht.

Nach dem Essen war ich sogar so freundlich und klopfte mal an Großvaters Tür, um mich zu erkundigen, warum er beleidigt war.

„Nein!" bekam ich als Antwort, aber ich öffnete trotzdem die Tür.

„Nein hab ich gesagt!" wetterte er, als er hörte, wie ich die Tür öffnete. Er saß mit dem Rücken zur Tür und starrte durch sein Fenster in den Garten wo langsam die Sonne unterging.

„Alles klar Jackson, ich weiß ich hatte nie die Möglichkeit in den Genuss eines kleines Bruders zu kommen, aber das ist kein Grund dafür dich jetzt wie ein dreizehnjähriger vor der Pubertät aufzuführen", gab ich ihm zur Antwort und er drehte sich gütiger weise zu mir um.

„Ach du bist es", kam von ihm und ich war mehr als erstaunt. Akzeptierte er mich etwa? Er deutete mir an herein zu kommen und ich war ganz überwältigt von deiner Herzlichkeit mir gegenüber.

„Warum bist du beleidigt?" fragte ich nach und schloss die Tür hinter mir, damit die Tochter des Teufels, alias meine Mutter, nicht zuhören konnte.

„Deine Mutter hat ihr Mutter für Weihnachten eingeladen!!" sagte er aufgebracht und ich hatte noch nie so viel Abneigung in seiner Stimme gehört. Ich wusste ja, dass er Großmutter hasste, aber dass es so schlimm war, hatte ich doch nicht erwartet.

„Echt?" fragte ich nach, weil ich davon noch nichts gehört hatte. Weihnachten war in drei Wochen, irgendwie hatte ich es dieses Jahr total verplant. War aber auch kein Wunder, wenn es nicht kalt wurde und kein Schnee fiel. Das hielt die meisten Leute in Jackson übrigens nicht davon auf ihre Häuser in Lichterketten zu hüllen. Auch Mum hatte schon angedroht, dass am Wochenende in Angriff nehmen zu wollen.

„Ja! Wie kann sie nur auf eine so dumme Idee kommen? Das hier ist auch mein Haus und jetzt holt sie diese Hexe her. Weihnachten ist ein Fest der Liebe, da hat dieses Weib hier nichts zu suchen", knurrte er und ich seufzte.

Jackson and IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt