Jackson and I

VIER

It's just past eight and I'm feeling young and reckless

the ribbon on my wrist says, "do not open before Christmas"

we're only liars but we're the best, we're only good for the latest trend

we're only good 'cause you can have almost famous friends

besides, we've got good fashion sense

- Fall Out Boy "our lawyer made us change the name of the song so we wouldn't get sued"

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„Was zur Hölle machst du hier?" schrie ich aufgebracht und fassungslos meinem Großvater entgegen. Eigentlich hatte ich Musik gehört, aber plötzlich nahm ich Schüsse wahr, die definitiv nicht zum Song gehörten. Ich war in unseren Garten gestürmt und dort fand ich ihn.

Jackson Franklin saß in seinem automatischen Rollstuhl mit einem Gewehr in der Hand und einem Blick auf dem Gesicht der in mir den Reflex auslöste schreiend wegzulaufen.

Mein Großvater sah mich grimmig an und deutete aufs Dach. Verwirrt sah ich die Parabolantenne, die darauf angebracht war, an.

„Da sitzen den ganzen Tag diese dreckigen Tauben und gurren, dabei scheißen sie noch alles voll. Eine Plage sind die, eine richtige Plage! Aber ich lass mir das nicht mehr gefallen, eine hab ich schon erlegt, die liegt jetzt auf der andern Seite. Mausetot. Und sollte das den anderen nicht Warnung genug gewesen sein werde ich eine nach der anderen runter schießen. Jeden Morgen werde ich wach weil sie ihre Schnäbel einfach nicht halten können!"

Jackson spuckte während er das sagte, so in Rage hatte er sich geredet.

Ich stand einfach nur vollkommen überfordert vor ihm. Hatte mein Großvater tatsächlich gerade eine hilflose Taube erschossen? Lag diese Taube gerade in ihrem eigenen Blut in unserer Hauseinfahrt? Ich versuchte etwas Sinnvolles zu sagen, etwas das ihn erkennen ließ, dass das was er getan hat falsch war.

Doch ich bekam nur: „Ich werde jeden Morgen wach, weil du so laut hustet. Kann ich morgen auch einfach in dein Zimmer kommen und dich abknallen nur weil du Krach machst?" heraus.

Er machte eine abweisende Handbewegung, das Gewehr war mittlerweile in seinem Schoß abgelegt.

„Das sind zwei Paar Stiefel Virginia. Ich bin ein Mensch und das ist nur ein nutzloses Tier. Was bringen uns die Tauben schon? Es rentiert sich nicht einmal sie als Braten zu machen, weil an ihnen so wenig dran ist."

„Tauben sind Lebewesen und jedes Lebewesen hat irgendwie seine Daseinsberechtigung. Das ist die Pyramide des Lebens, oder so." antwortete ich empört.

„Ich weiß noch als du klein warst und mal bei mir warst. Da wolltest du auch, dass ich diese Ratte umbringe, die immer im Gartenhäuschen rumlief. Was ist das der Unterschied zu den Tauben?"

„Ich war fünf Jackson! Und ich hatte extreme Angst vor dieser Ratte! Sie hatte so gruselige rote Augen und du hast mir erzählt sie würde nachts an meinen Zehen knappern, weil die für sie genau wie Käse rochen!"

Ich konnte es nicht glauben, dass er die Sache mit der Ratte gegen mich verwendete. Damals war ich noch klein gewesen und hatte mir keine Gedanken darüber gemacht, dass Tiere auch Lebewesen waren, die man nicht einfach töten konnte.

Jackson schnaubte verächtlich und drückte dann den Vorwärtsknopf auf seiner Bedieneinheit. Er rollte einfach an mir vorbei ins Haus und ließ mich im Garten zurück.

„Wow, wie erwachsen einer Diskussion einfach so aus dem Weg zu gehen!" wetterte ich hinterher, aber mein Großvater drehte sich nicht einmal mehr um als er „Ich bin alt und uneinsichtig, ich darf das", sagte.