Kapitel 2

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Michael PoV

...Ich bin übrigens Skyla."
Nein nein nein nein nein! Das kann nich Skyla sein! Gut, die Beschreibung passte schon, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie treffe, wenn ich gerade am wenigsten nach ihr suche, ist gleich Null! Aber sie stand vor mir und sagte tatsächlich diese Worte. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht gleich mitbekam, dass sie mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herumfuchtelte.
"...alles in Ordnung? Bist du noch da?" "I-ich...j-ja, ja ich bin noch da,sorry. Ich war grad in Gedanken. Ih muss dann auch mal wieder zu den anderen. Man sieht sich." Damit drehte ich mich um und versuchte so schnell ich konnte zu den anderen zu kommen. "Leute! Leute, ich hab sie gefunden! Sie ist es!" "Wer ist was? Hä? Wen meinst du? Was meinst du?" So doof konnte man doch gar nicht sein, dachte ich verzweifelt. Luke antwortete für mich:"Wer wohl? Ash's Schwester selbstverständlich! So hohl kannst aber auch nur du sein!"
Ash antwortete mir erst gar nich sondern rannte gleich los.

Ashton PoV

Ich hatte mich schon umgedreht, als Micheal noch redete. Für meinen Geschmack waren gerade einfach zu viele Menschen in diesem Raum. Es kam mir vor wie Stunden bis ich bei ihr war. Bevor sie irgendwie reagieren konnte, hatte ich mich ihr schon um den Hals geschmissen.

Skyla PoV

Ich sah wie sich Ashton einen Weg durch die Menge schubste. Immer in meine Richtung. Irgendwie sah er ein kleines bisschen verzweifelt aus. Aber auch ziehmlich glücklich. Kennt ihr diese Mischung aus Verzweiflung und Glück?
Dann kam er bei mir an. Bevor ich etwas tun konnte, umarmte er mich. Er, ein Weltstar, umarmte mich, eine unwichtige Person, an die sich eh niemand jemals erinnern wird.
Auf einmal spürte ich etwas nasses an meiner Schulter. Er weinte. Und er liess mich nicht los. Also erwiederte ich ganz vorsichtig die Umarmung. "Alles ok bei dir?" Aber Ashton antwortete mir nicht. "Hey, was ist denn los?" Als er immer noch nicht reagierte, versuchte ich ihn ersteinmal zu beruhigen. Ich ignorierte, dass uns alle anstarrten und strich ihm einfach beruhigend über den Rücken. Er brauchte eine ganze Weile bis er mich losliess. Als ich mich umsah, stand der Rest der Band auch bei uns und ich sah sie nur unsicher an und versuchte zu lächeln. Die Verwirrung musste auf meiner Stirn stehen. "Sag es ihr. Es ist das beste für sie und für dich. Versuch es wenigstens." Na toll, Klartext ging wohl nicht oder was?! So langsam wurde ich schon ein bisschen sauer, weil es ja scheinbar, aus einem unerfindlichem Grund, um mich ging, aber keiner auf die Idee kam mir irgendetwas zu sagen. "Was soll er mir sagen?" Aber die Jungs sahen nur weiter Ashton an. "Ihr redet über mich, als würdet ihr mich kennen. Ich will wissen um was es geht!" "Hey beruhig dich doch ersteinmal. Sie wer..." "Ich will mich aber nicht beruhigen, Jace! Ich will wissen um was es hier geht." Ich bekam gar nicht mit, dass ich immer lauter wurde. "Wenn du dich unbedingt aufregen musst, ist das ja in Ordnung. Aber könntest du das vielleicht auch ein wenig leiser machen? Fast die ganze Schule beobachtet uns." Jimmy. Er war schon immer der vernünftigste in unserer Clique. Aber es stimmte. Fast alle starrten uns an. "Was glotzt ihr so? Habt ihr keine eigenen Probleme?!" Sie waren nicht schuld an meiner Wut. Das wusste ich leider auch.
"Ähm...d-du..." "Ich was?!" Verdammt,ich wollte ihn doch gar nicht anschreien. "Sorry Ashton. Sprich weiter." Ich war plötzlich einfach nur noch müde. "Du b-bist me-meine Schw-schw....dubistmeineschwester." Am Ende sprach ich so schnell, dass ich ihn beinahe nicht verstanden hätte. Aber ich hatte ihn verstanden. "Ich bin WAS?!" Okok beruhige dich. Beruhige dich. Verdammt ich sprach mit mir selber! Das konnte nichts gutes heißen. "Du bist seine Schwester.", wiederholte Luke vorsichtig. Langsam stiegen mir Tränen in die Augen.
Vier Worte. Es waren nur vier verdammte Worte. Und die zerstörten gerade mein Leben. "Ich bin Einzelkind. Ich kann nicht deine Schwester sein." Ich versuchte mit zitternder Stimme zu wiedersprechen und es klang auch sinnvoll, wenn ich sagte, dass ich Einzelkind bin, weil es ja auch so war. Ich hatte keine Geschwister. Also konnte das alles nur ein schlechter Scherz sein. Ich musste lachen. Es war klar, das mich meine Freunde irgendwann verarschen würden. So oft wie ich ihnen Streiche spielte, war das kein Wunder. Also lachte ich. Bis ich bemerkte, dass keiner mitlachte. "Ihr versucht nicht mich zu verarschen?", fragt ich sie. Aber Jimmy schüttelte nur den Kopf. "Ihr wollt mir gerade wirklich weismachen, dass mein komplettes Leben eine Lüge ist?" Die Band sah nur betreten zu Boden.
Das war zu viel für mich. Ich rannte durch die Menge, ohne darau zu achten, wen ich anrempelte oder umschubste. Vor dem Schulgebäude hielt ich kurz an, um Luft zu holen. "Wo willst du hin?" Ich drehte mich um und dort standen alle sieben. Also waren sie mir gefolgt. Luke sah mich abwartend an. "I-ich...ich muss kurz nachdenken." Ich sah unsicher in die Runde. Dann kam Jace zu mir und nahm mich in den Arm. Ich schlang meine Arme um seinen Bauch und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter. "Wieso?", murmelte ich in seine Schulter. Ich sprach so leise, dass nur er mich hören konnte. "Ich weiß es nicht. Aber gib ihm wenigstens eine Chance zu beweisen, dass er dein Bruder ist." Ich sah ihm ins Gesicht und er sah ernst zurück. Dann nickte ich und ging in Richtung Schultor. "Wo willst du denn jetzt hin? Du hast doch gerade noch zugestimmt.", rief mir Jace hinterher. "Ich gehe nach Hause." Ich lief rückwärts um ihn ansehen zu können. Er sah mich nur verwirrt an. "Ich will die Wahrheit über mich und mein Leben wissen." "Warte. Ich kann dich auch fahren." Das war Luke. Und er bekam gerade von allen Todesblicke zu geworfen. Auch von seiner Band. "Leute, der Tourbus ist groß genug. Da passen wir locker alle rein." Ich war mittlerweile auch wieder zurückgelaufen. Und so saßen wir keine fünf Minuten später im Tourbus der Jungs.

Lost Sister (5sos)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt