Trennung

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,,Ich....ich kann nicht... Mom ich kann ihn nicht gehen lassen." Teddy lag in den Armen ihrer Mutter und weinte bitterlich. Wieso musste er es ihr auch so schwierig machen. ,,Elizabeth, Theodora? Seit ihr da?", rief James fragend. ,,In ihrem Zimmer", rief Elizabeth zurück und strich ihrer Tochter das Haar aus dem Gesicht. Seit drei Tagen hatte Teddy das Haus nicht verlassen und lag in ihrem Bett und weinte.
Daemon hatte des öfteren bei ihnen geklingelt, aber die Dunkelhaarige hatte ihn abgewiesen, wollte nicht mit ihm reden. Sie hatte Angst. ,,Schatz, Daemon ist da. Er wartet unten in der Küche", sagte James und half seiner Frau vom Boden auf. ,,Ich kann ihn nicht sprechen. Schick ihn nach Haus", hauchte Teddy heiser. ,,Ich werde nicht schon wieder gehen", hörte sie Daemon's Stimme und ihre Zimmertür öffnete sich. Der Braunhaarige sah in die verheulten Augen seiner besten Freundin. James und Elizabeth verließen leise den Raum. ,,Es tut mir so leid. Ich hätte warten sollen. Es war zu schnell. Ich hab zu schnell gehandelt und habe mich so gefreut. Ted...." Daemon hörte auf zu sprechen und lief langsam auf seine Freundin zu. Diese stand auf und warf sich schluchzend in seine Arme. Tränen durchnässten Daemon's dünnen Pullover. Er drückte sie fest an sich und seine Sicht begann zu verschwimmen. ,,Weine nicht. Wir werden wir uns ja wieder sehen", hauchte er und drückte ihr einen Kuss auf den Kopf. ,,Ich bin doch auch dran Schuld. Es war doch klar, dass ich nicht durfte. Vielleicht hätte ich es dir einfach nicht vorschlagen sollen", weinte Teddy und sah auf. Sie blickte direkt ihn die hellblauen Augen Daemon's. Dieser legte seine Hand in ihren Nacken und streichelte mit seinem über Theodora's Wange. Sie waren sich mittlerweile so nah, dass Daemon die Farbschattierungen in Teddy's Augen sehen konnte. Ohne zu wissen was sie tat, legte sie ihre Lippen auf seine. Versuchte sich zu konzentrieren und nicht zu zittern. Als Daemon seine Lippen fester auf die seiner besten Freundin presste, waren all ihre Zweifel für den Moment vergessen. Warm und weich lagen ihre Lippen aufeinander und bewegten sich sachte gegeneinander. Doch plötzlich löste Teddy sich. ,,Ich kann nicht. Nicht wenn du jetzt gehst. Nicht, wenn wir uns nie wiedersehen", flüsterte sie und drehte sich weg. Minuten standen sie da. Daemon starrte auf Teddy's Rücken und sie sah aus dem Fenster.
,,Wann fliegst du?", fragte sie nach einiger Zeit. ,,In einer Woche." Ein Keuchen entwich dem dunkelhaarige Mädchen und sie drehte sich erschrocken um. ,,Aber Daemon ich kann dich nicht gehen lassen. Ich kann einfach nicht", quietschte sie schräg und auch wenn es ziemlich übertrieben war, zog das ganze so an ihren Nerven, dass sie ihn Ohnmacht fiel. Sie hörte nur noch, wie Daemon sagte:,, Ich liebe dich."

Piiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiep. Flatternd öffnete Teddy ihre Augen, blinzelte gegen das Licht an und gähnte. Dann schloss sie die Augen wieder, weil das Licht in ihren Augen brannte. Immer widere ertönten gleichmäßige Laute und ihre Ohren begannen zu schmerzen. Aber ihr Kopf war das Schlimmste. Er fühlte sich so an, als wäre er kurz vor dem zerplatzte. ,,Mom...hilf mir. Durst", krächzt sie und schlug die Augen auf. Sie fühlte ein Glas an ihren Lippen und trank hastig einige Schlucke. ,,Langsam....okay zu spät", hörte sie ihre Mutter schon sagen, als sie begann zu husten. Elizabeth klopfte ihr auf den Rücken und Teddy beruhigte sich. Alles kehrte in ihren Kopf zurück und sie riss erschrocken die Augen weit auf. ,,Wo ist er....Mom...Mom wo ist er?", fragte sie panisch und sah sich hektisch im Zimmer um. Elizabeth presste die Lippen aufeinander und sah auf den Boden. Ihre Augenbrauen hatte sie dicht zusammengezogen und Tränen sammelten sich in ihren Augen. ,,Nein...nein", schrie Teddy und versuchte aufzuspringen. ,,Theodora er musste. Seit gestern ist er weg. Es tut mir so leid." Elizabeth reichte ihrer Tochter einen Brief und holte stockend Luft. Vorsichtig öffnete Teddy den Brief und begann zu lesen:

Mein Herz,

Es tut mir so leid. Eigentlich wollte ich bleiben, aber meine Eltern haben mir geschworen, dass ich dich nächstes Jahr oder in den Ferien besuchen darf. Ich vermisse dich jetzt schon und ich schwöre, dass ich meine voreiligen Schlüsse bereue. Der Wunsch zu bleiben war größer, als der Wunsch zu gehen. Das ist ja auch irgendwie logisch. Wer würde schon freiwillig seine beste Freundin, seine Schwester zu Hause zurück lassen? Ich hoffe dir geht es besser. Jeden Tag dieser verfluchten Woche, saß ich an deinem Bett und habe so sehr gehofft, dass du aufwachst. Das auch du mir sagst, dass du mich liebst. Aber was habe ich erwartet. Immer wieder hat der Arzt gesagt, wie schlecht es um deine Gesundheit steht. Und daran bin nur ich Schuld. An allem bin ich Schuld und ich hoffe, dass du mir verzeihen kannst und dass du irgendwann meine Liebe erwidern kannst. Abschied nehmen, kann einem so schwer fallen. Es ist immer wie ein kleines bisschen sterben. Ich habe mal gelesen, dass er endgültigste aller Abschiedsbriefe der ist, der nie geschrieben wurde. Und deswegen schreibe ich dir einen, weil ich hoffe, dass es kein endgültiger Abscheid ist. Ich vermisse unsere stundenlangen Gespräche, die sich gemütlich in die Länge zogen, weil wir nirgendwo hin mussten und nichts zu tun hatten. Ich vermisse die Art, wie wir die Kunst des behaglichen Schweigens gemeistert haben. Ich fühle mich so leer ohne dich. Merke erst jetzt wie sehr du mein Leben erfüllt hast. Wie schön würde ich es finden, wenn du dich durch meine Augen sehen könntest. Wenn du meine Gedanken sehen könntest. Du bist mir der wichtigste Mensch in meinem Leben Teddy. Kein Mensch hat mir je mehr bedeutet. Kiara nicht und Elina auch nicht. Es warst immer du. Die Nummer 1 warst immer du! Ich vermisse jetzt schon dein lachen, dein Enthusiasmus und deine Freude am Leben. Ich vermisse dich jetzt schon. Du warst immer eine Inspiration für mich. Du hast mein leben bereichert Theodora und ich liebe dich. Melde dich, lass uns jeden Tag mir einander schreiben und bitte lass uns einander nie verlieren.

In Liebe, Dein Daemon

,,Er ist weg. Für immer. Mom", schluchzte Teddy und ihre Mutter zog sie in ihre Arme. Tränen liefen in Strömen über ihre Wange und sie bekam sich nicht mehr ein, sodass ihr der Arzt ein Beruhigungsmittel geben musste.
Nach weitern drei Tagen, konnte sie endlich das Krankenhaus verlassen und zu Hause ihre Sachen packen. Ab jetzt würde sie in die Osnabrücker Uni gehen und auch in Osnabrück leben. Ihre Eltern hatten ihr eine Wohnung gekauft, als Entschuldigung für Kanada. Teddy verstand das nicht so wirklich, aber sie wollte ihre Eltern nicht traurig machen.

,,Bist du fertig?", fragte James seine Tochter. Diese nickte und stieg ins Auto. ,,Wir sehen uns in den Weihnachtsferien. Ich liebe euch", rief Teddy und fuhr los. Nach anderthalb Stunden kam sie bei ihrer Wohnung an, räumte die Sachen hinein und legte sich auf ihr Bett, welches schon vor einigen Tagen hergebracht wurde. Als es bei ihr Sturm klingelte, stand sie auf und schleifte sich zur Tür. Als sie diese öffnete, fiel ihr ein blondes, zierliches Mädchen in die Arme. ,,Hi, du musst Theodora sein. Ich bin Zara. Ich wohne drei Wohnungen weiter. Es ist so schön dich kennen zulernen", rief der kleine Wirbelwind und setzte sich in die Küche. ,,Darf ich einen Kaffee?", fragte sie aufgeregt. Teddy nickte, noch immer sehr perplex und setzte sich einfach an den Küchentisch. Zara lief zur Maschine und machte sich einen Kaffee und setzte sich zu der Dunkelhaarigen. ,,So dann erzähl mal, wieso du hier her gekommen bist. Hattest du Stress in der Schule oder mit deinen Eltern? Oder wolltest du einfach weg von zu Hause? Was studierst du? Ouh...hoffentlich sind wir in einem Kurs", rief sie freudig und überschlug ihre Beine. Teddy grinste jetzt und begann zu erzählen.




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