Kapitel 11:

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 In der Nacht tat ich fast kein Auge zu. Meine Gedanken kreisten nur bei Harry. Egal, was ich versuchte, nichts lenke mich ab. Wieso konnte ich mich so lange mit ihm beschäftigen? Ich verstand es nicht. Er war wie ein verschlossenes und verriegeltes Schloss, wozu ich nur noch den richtigen Schlüssel finden musste...  

Ich weiß nicht genau, wie ich dann doch eingeschlafen, aber ich schlief am Samstag bis in die Mittagsstunden. Meine Mutter hatte mich extra schlafen lassen. Ich stolperte noch total verschlafen in die Küche und fand dort einen Zettel. »Guten Morgen Süße. Ich bin schon wieder auf der Arbeit, so wie's aussieht hab ich den Job! Ich hab dir Brötchen vom Bäcker geholt, bin um 16 Uhr wieder da. Hab dich lieb. « grinsend legte ich den Zettel weg, schnappte mir ein Brötchen und setzte mich auf unsere Küchenablage. »Was soll ich heute nur machen... « grübelte ich und kratzte mich am Kopf. Ich blickte aus dem Fenster nach unten. Alles sah sehr spärlich, grau und lustlos aus. Ich pulte weiter in meinem Brötchen rum. Erneut blickte ich aus den Fenster, mit der Hoffnung etwas anderes zu sehen. Alle blieb gleich. Ich räumte in der Küche alle Sachen weg und begab ich in mein Zimmer. Ein reinster Saustall. Das Wetter war nicht sehr besonders, also beschloss ich aufzuräumen. »Dann mal ran an die Arbeit. « motivierte ich mich.  

Nach anderthalb Stunden hatte ich das gröbste an seinen rechtmäßigen Platz gebracht. Nun wollte ich nicht etwas Staub wischen. Ich ging in die Küche und holte grade ein Eimerchen, als es plötzlich an der Türe klingelte. Wer war denn das? Bianca, Verena? Oder meine Mutter, die ihren Schlüssel vergessen hatte. Ich zuckte mit den Schultern und drückte den Knopf für die Türe unten. Ich öffnete die Haustür und erschrak. Im Türrahmen stand Harry. Er war mir so nahe, da ich ihn nicht, geschweige denn direkt vor meiner Haustüre, erwartete hatte.  

»Hey. « sagte er und schaute mich erwartungsvoll an. »H- H- Hi. « stotterte ich und war total überfordert. Ein Moment des Schweigens trat ein. »Darf ich vielleicht rein kommen? « ein Grinsen trat auf sein Gesicht. Ich starrte ihn immer noch an reagierte nicht. Sollte ich oder sollte ich nicht? »Schließlich hatte ich nicht vor, hier Wurzeln zu schlagen. « Bei seinem letzten Wort zuckte ich zusammen. Schlagen. Was, wenn er mich gestern nur beschützt hatte, um mir heute etwas anzutun? Ich schlug mir diesen Gedanken sofort aus dem Kopf. »Komm rein. Is nur noch ein bisschen Chaos hier. « murmelte ich und er folgte mir. Erst jetzt viel mir auf, wie ich aussah. Ungeschminkt, leichte Augenringe, durchwuscheltes Haar und ein paar alte Klamotten. Vor dem Spiegel im Flur blieb ich stehen. »Wie ich aussehe. « fluchte ich. »Ich gehe mich kurz umziehen. « sagte ich, obwohl es mir überhaupt nicht recht war, einen unbekannten Jungen in der Wohnung zu haben. »Brauchst du nicht. « »Doch. « widersprach ich ihm. Er trat genau hinter mich und legte vorsichtig seine Hand meine Schulter. »Nein. Du siehst super aus. « ich Muster schlucken. Was ist nur mit Harry passiert? Mit was für einer Überzeugung er diesen kurzen Satz rüber gebracht hatte. Es kam mir vor, als wäre er der nette Nachbarsjunge, der immer brav war und nichts kaputt machte. Nur wusste ihr, dass es nicht so war. »Hier ist mein Zimmer. « sagte ich und betrat zwei Meter weiter den Raum. Er folgte mir. Zum Glück hatte vorher aufgeräumt, dachte ich mir. »Also, was gibt's? « fragte ich so selbstbewusst wie möglich. Er schaute sich noch um, als er sagte »Nichts. Ich wollte dich einfach sehen. « 

Es war eine angespannte Stimmung, aber es lag auch etwas Magisches in der Luft. »Aha. « er rückte nachher an mich ran. Inzwischen hatten wir uns auf mein Bett gesetzt. Ich fühlte mich auf der Stelle unwohl und schaute verängstlich in die andere Richtung. »Sorry... « sagte er, da er es bemerkte. »Aber ich bin nicht so, wie du denkst. « »Was soll ich denn auch anderes denken? « fragte ich vorsichtig. Er seufzte. »Ich kann dich verstehen, aber du musst mir glauben. Ich kann auch anders. « schon wieder hatte ich das Gefühl, saß er keineswegs log. »Wieso sollte ich jemanden glauben, denn ich überhaupt nicht kenne. Und was du kannst ist mir egal, ich kann auch vieles. Du musst es auch sein. « Er suchte nach den passenden Worten. »Pass auf. Ich mach's kurz. Du hast etwas, was mich total anzieht. Ich weiß nicht was, aber es verändert mich. Das hört sich komisch an aber es stimmt. « »Das hört sich nicht nur komisch an, sondern einfach nur absurd. « Jetzt sagte er nichts mehr. Er schüttelte den Kopf und schaute mich dann an, direkt in meine Augen. Ich musste sofort an unser Treffen im Treppenhaus denken. Schon da hatte ich sie bewundert. Sie glänzten leicht und waren tief grün - auch ein Stich braun. Er fummelte mit seinen Händen in seinem Gesucht herum, was mich total nervös machte. Eine ganze Zeit saßen wir nur da und starrten uns nur an. Ich wusste immer noch nicht, was ich denken geschweige denn machen sollte. »Es ist besser, wenn du jetzt gehst. « sagte ich. Er wollte sich widersetzen, ließ es dann aber und ging zur Türe. »Bitte denkt darüber nach, was ich dir gesagt habe. « Ich nickte nur und er verschwand. Ich knallte die Türe zu und brach sofort zusammen. Ich ließ mich auf den Boden plumpsen und lehnte mich an eine Wand. Ich hatte Harry jedes Wort geglaubt. Doch trotzdem hatte ich nichts gesagt. Wofür hatte ich Angst? Davor, dass er mich verarscht, oder doch vor mir selbst? ...

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gefällt euch das Kapitel? langsam geht's mit Harry voran. :) und bitte schön fleißig voten & kommentieren. Falls ihr wollt, dass ich eure FF's auch lese, schickt mir den Link privat, ich les mich gerne mal rein :)xx

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