'Wie alles begann' oder 'Wie ich zur Königin des Chaos wurde' Part 2

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Bild: Achak

Dass ich jetzt im Auto von Achak seinem großen Bruder Chogan, schwarzer Vogel, saß zeigte wie ich mich entschieden hatte.

Achak saß neben mir starrte aber abwesend zum Fenster hinaus. Ich war zu aufgeregt um auch nur ein bisschen was von der Landschaft mitzukriegen.

Es war etwa Mittag und ich war mir sicher, dass wir uns immer noch durch malerische grüne Hügel bewegten, aber ich konnte nichts mit diesen Hügeln anfangen.

Doch ich war mir sicher, dass die School of Warriors immer näher kam.

Nun ja, da sie auf keiner öffentlichen Karte verzeichnet war konnte ich sie nicht bei Google Maps suchen.

Also blieb mir nicht anderes übrig als zu warten bis ich die Schule in Sicht kam oder Achak beziehungsweise Chogan mir sagten, dass wir da waren. Selbst würde ich die School of Warriors wahrscheinlich nie erkennen.

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"Hey Ivory, aufwachen", befahl mir jemand und stupste mir gegen den Arm. Ich drehte mein Gesicht weg und brummte vor mich hin. Ich wollte weiterschlafen.

Sofort war ich hellwach. Ich war doch wirklich im Auto von Chogan eingeschlafen.

"Guten Morgen, Schlafmütze", begrüßte Achak mich und grinste mich an. Ich lächelte zumindest zurück.

Er zog einen Zettel hervor und hielt ihn mir hin.

Willkommen an der School of Warriors

Hiermit wollen wir Sie in unsere Regeln einweihen:

Schüler, die vor der Ankunft bei unserer Schule schon negativ aufgefallen sind werden gebeten sich einmal die Woche in unserem Beratungsbüro einzufinden.
Neuen Schülern wird innerhalb der ersten Tage ein Zimmer und eine Aufgabe zugeteilt.
Der Pflichtunterricht beginnt um acht Uhr und endet um 14:30.
Frühstück gibt es ab sieben Uhr bis zehn vor acht. Mittagspause ist von 14:30 bis 15:45. Abendessen gibt es ab 19:00 bis 21:00.
Das Schulgelände darf nur mit ausdrücklicher Erlaubnis verlassen werden.
Jedes Kriegervolk hat eine zugeteilte Farbe, die bei der Anmeldung erfragt werden muss.
Schlägereien und Kämpfe sind generell verboten und werden mit Extraaufgaben oder Nachsitzen bestraft.
Für das Wochenende gelten andere Regeln.

Somit wünschen wir eine schöne Schulzeit.

Unterzeichnet Carmen Rodríguez.

Ich las die Regeln noch einmal durch.

Zugegeben alles in allem klangen diese Regeln annehmbar. Ich hoffte, dass wir auch einen WLAN-Router und Fernsehen hatten. Sonst würde mir irgendwann in der Schulfreien Zeit langweilig werden.

Mein Blick schweifte zum Fenster und ich konnte die School of Warriors schon sehen. Zumindest glaubte ich, dass sie das sein musste.

Es war eine alte Villa in E-Form. Das lange Gebäude das den vertikalen Strich des E darstellte war aus sandsteinfarbenen Steinen und die horizontalen Gebäude waren eigentlich drei Fachwerkhäuser. Das Dach war dunkelrot und es schien sogar eine Dachterrasse zu geben. Die Fenster waren weiß und hatten einen roten äußeren Rahmen. Die Schule befand sich auf einem Fundament und eine dunkelbraune Treppe führte zu der Eingangstür nach oben. Die riesige Eingangstür hatte genau die gleichen Farben wie die Fenster und war wirklich riesig. Sie ging vom Erdgeschoss an bis zum Ende des zweiten Stockwerks.

"Und?", fragte Achak mich.

Ich nickte. "Sieht echt gut aus", antwortete ich beeindruckt und sah mich nach Schülern um. An der Eingangstür lehnte ein blondhaariger Junge in schwarzen Schuhen, schwarzer Hose, schwarzem Hemd und einer dunkelroten Weste. "Für was stehen die Farben seiner Schuluniform?", fragte ich neugierig.

"Rote Weste gehört zu den Berserkern", antwortete Achak.

Die fielen noch unter Krieger? Das waren doch einfach nur brutale Männer.

"Und warum er ein schwarzes Hemd trägt wirst du bis spätestens heute Abend auch noch erfahren", fügte Achak hinzu.

Schließlich rang ich mich dazu durch die Frage zu stellen, die mich beschäftigte. "Gibt es WLAN?"

Achak nickte. "Eigentlich nur in der Bibliothek und dann noch den Router des Schädelspalters", antwortete er. "Aber bei zweiterem hat nur er den Code niemand sonst."

Es gab also WLAN. Gut.

Ich würde ganz sicher auch noch das WLAN-Passwort für den zweiten Router kriegen.

Achak öffnete seine Tür in dem Moment als Chogan sein Auto anhielt. "Springt schon einmal raus", befahl er uns. Ich nickte und stieg auch noch mit aus.

Kurze Zeit später hatte Chogan Achak und mir unsere Reisentaschen gebracht und war dann wieder irgendwohin verschwunden. Er war im letzten Jahrgang und kannte sich wesentlich besser im gesamten Schulhaus aus als ich. Ich war aber auch gerade eben erst angekommen.

Achak ging vor mir her und ich schleppte meine Reisetasche hinter mir her.

Plötzlich kippte irgendjemand von der Seite direkt auf mich drauf und ich verlor komplett das Gleichgewicht.

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Ich bin mir sicher jeder von euch kennt diese Scheißmomente in der Schule in denen so etwas passiert. Gebt es doch zu.
Grüße aus meinem viel zu kalten Zimmer, Julia
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School of Warriors (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt