Kapitel 2

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Das erste Kapitel findet ihr bei Luliibuh also schaut erstmal dort vorbei, bevor ihr hier lest (Mehr Infos im Prolog)

Annabeth

Das Camp kam Annabeth seit der Rückkehr, und seitdem Percy nicht mehr da war nur noch wie ein kalter, emotionsloser Brocken vor. Gestern war sie, nachdem sie mit Sally geredet hatte noch auf dem Empire State Building gewesen. Zwar nicht im 600 Stock, sondern nur auf der Aussichtsplattform. Annabeth hatte versucht alles um sie herum zu vergessen, aber nichts half. Vor ihrem inneren Auge spielte sich immer wieder das gleiche Szenario ab. Jasons Schwert in Percys Brust, seine letzten Worte, die blutbefleckte Münze. Das alles machte Annabeth verrückt. Sie wollte einfach nur noch vor ihren Emotionen weglaufen, was ihr eh nichts brachte. Bei jedem kleinsten Ding musste sie an Percy denken. Der Stand am Times Square, der Fischbrötchen verkaufte, Percy hätte sich bestimmt die ganze Zeit darüber aufgeregt, die grünen Wände, eines Wohnblocks erinnerten sie an seine Augen und immer wenn sie am Krankenzelt vorbei kam musste sie an ihre erste Begegnung, mit dem sabbernden, blassen Jungen, der es aber irgendwie geschafft hatte den Minotaurus zu besiegen, denken. Das Schlimmste an allem aber war die leere Poseidon Hütte, in der immernoch Unordnung herrschte, aber Percy hatte vor ihrem Aufbruch ja nicht aufgeräumt, Percy hatte eigentlich nie aufgeräumt, außer, wenn Annabeth ihn dazu zwang, aber jetzt kam er ja nicht mehr dazu.

Annabeth wusste, dass ihr Rumgejammere Percy nicht zurück holen konnte, doch sie war zerbrochen. Percy hatte den Tartaros mit ihr zusammen überlebt und nun sollte ihn ausgerechnet die Klinge sienes Freundes umgebracht haben. Welch Ironie. Sie könnte Jason dem Kopf abreißen, es war ihr egal, ob sie dann vom Blitz erschlagen würde, oder ob er von Gaia besessen war. Leo hatte es auch geschafft ihren Einfluss zu überwinden. Annabeth musste immer wieder an das glänzende Schwert in der Brust ihres Freundes denken.

Obwohl Piper und Leo versuchten Annabeth aufzumuntern, hatte sie auf nichts mehr Lust. Sie schwäntzte schon seit sie zurück kamen das Training und Hunger hatte sie auch keinen mehr. Annabeth saß einfach nur den ganzen Tag am See und dachte nach, wenn möglichst nicht an Percy, doch über seine Gedanken hatte wohl nicht mal Zeus Macht. Doch Annabeth weinte nicht mehr, wahrscheinlich hatte sie ihre Tränen schon alle verbraucht. Sie saß einfach da und litt vor sich hin, während das Leben neben ihr ohne sie weiter ging.

"Annabeth?", hörte sie jemanden hinter sich fragen und drehte sich um. Sie hatte die ganze Zeit nur Löcher in die Luft gestarrt. Leo stand vor ihr und schaute sie besorgt an.

"Was ist?", fragte Annabeth und Leo setzte sich neben sie auf den kleinen Stein.

"Ich weiß, dass du trauerst, aber du solltest nicht dich selber vergessen", Leo machte eine kurze Pause, als erwate er eine Antwort oder viel mehr eine Bestätigung von Annabeth, die jedoch nicht kam. "Was ich sagen will", fuhr er fort. "ist, dass du auf deine Gesundheit achten musst. Wie lange hast du nichts mehr gegessen..."

"Keinen Hunger", unterbrach ihn Annabeth.

"Das sagst du ständig und obwohl ich  sowieso nicht weiß, wie du ohne Schokolade leben kannst, ich meine wusstest du nicht, dass Zucker glücklich macht? Mich macht er jedenfalls glücklich, manchmal fühle ich mich, wie eins dieser Mädchen, die Serien schauen und nur Eiscreme in sich rein stopfen, weißt du, was ich meine und dann...", ratterte Leo runter.

"Leo", unterbrach ihn Annabeth. Wie auch alle anderen Halbblute hatte Leo ADHD, das Problem bei ihm war nur, dass er seine Gedanken nicht in seinem Kopf behielt, sondern einfach sagte.

"Tschuldigung, aber ich denke du weißt, was ich dir hier gerade versuche zu sagen", nachdem Annabeth wieder nichts erwiederte, stöhnte Leo einmal kurz auf. "Du musst wieder anfangen zu Leben, Anni..."

"Nenn mich nicht so", fauchte Annabeth ihn plötzlich an. Nicht nur, weil sie diesen Namen verabscheute, sondern auch, weil eine sehr wichtige Person sie manchmal damit aufgezogen hatte.

"Das ist echt schwer mit dir zu reden, wenn du in so einer Verfassung bist", meinte Leo und Annabeth zuckte mit den Schultern. Wenn es nach ihr ginge, könnte Leo sie auch alleine lassen. "Du solltest in dein altes Leben zurück finden. Komm wieder unter Leute, geh trainieren und vor allem, ess mal wieder was, du bist so schon viel zu dünn", beendete Leo endlich seinen Satz.

Annabeth seufzte. Leo hatte schon Recht, sie sollte langsam wieder versuchen normal zu leben, jedenfalls relativ normal, vielleicht könnte sie das auch von der Situation ablenken, aber irgendwie konnte sie doch nicht einfach weiter leben, als ob nichts wäre.

"Komm schon, Percy", Leo versuchte den Namen nso auszusprechen, ohne Annabeth noch mehr zu verletzten. Aber bei ihm kam auch immer wieder die Trauer hoch, immerhin, war es auch zum Teil seine Schuld, dass Percy tot war. "er hätte es so gewollt, er hätte gewollt, dass du auch ohne ihn glücklich wärst"

Ein Klos breitete sich in Annabeths Hals aus. Sie hätte auch gewollt, dass Percy auch ohne sie glücklich werden könnte.

"Aber, ich kann doch nicht einfach so tun, als ob nichts gewesen wäre", sprach sie ihre Sorgen aus. Leo legte einen Arm um ihre Schulter.

"Mir geht es genau so", meinte er.

Und so saßen sie da, mit dem Blick auf den See, der jetzt nie wieder explodieren würde, wenn Clarisse sich mal wieder mit Percy anlegen würde und schwiegen. Annabeth hatte sich an Leo gelehnt, sein Körper strahlte eine gewisse Wärme aus, wahrscheinlich war er eben noch in der Schmiede gewesen.

"Alles wird wieder gut", flüsterte Leo, doch Annabeth wusste, dass das nicht stimmte. Es würde nie ein Ende haben und Percys Tod wird auch nicht der letzte sein. Gaia wird nicht die letzte sein, die sie bedroht hatte. Es würde immer weiter gehen, das tat es schon seit über dreitausend Jahren.

Sooo, das erste Kapitel ist fertig, ich habe einfach mal beim Schreiben "Die fabelhafte Welt der Amelie" gehört, super:/ Naja, jedenfalls hoffe ich, dass es euch gefallen hat, wenn ja, das nächste Kapitel gibt es wieder bei Luliibuh:)

Die vergangenen Prophezeiungen - Percy JacksonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt