Kapitel 2

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„Ich verstehe nicht -"

„Du hast es schon verstanden".

Harry fühlte, wie sich eine gähnende Leere in ihm ausbreitete, als im dämmerte, was Louis gerade gesagt hatte, was es bedeutete. Es bedeutete, dass sein bester Freund, den er seit seiner Kindheit an seiner Seite wusste, Gefühle für ihn entwickelt hatte. Tiefergehendere Gefühle als Freundschaft.

„Willst du damit sagen, dass du mich ... liebst?", krächzte Harry und schluckte ein paar mal, um den Kloß aus seinem Hals zu bekommen, der dadurch allerdings nur noch größer zu werden schien und ihm die Luft abschnürte.

Louis nickte kaum merklich. „Es tut mir leid, Harry. Ich wollte das nicht. Ich kann es voll und ganz nachvollziehen, wenn du mich jetzt aus deinem Leben haben willst. Ich wollte damit niemals unsere Freundschaft zerstören. Es tut mir leid", flüsterte er.

Harry senkte den Blick. Er würde Louis mit dem, was er nun sagen würde, unweigerlich verletzen. „Louis ... du weißt ja, ich stehe auf ...". Es klang unsicherer, als gewollt.

„Mädchen", vollendete Louis den Satz. „Ich weiß. Ich habe nichts anderes erwartet. Ich wollte nur, dass du es weißt".

Harry holte tief Luft. „Du bist mein bester Freund. Ich will dich nicht verlieren. Ich wäre dumm, wegen so etwas unsere Freundschaft in Brüche gehen zu lassen". Wobei Louis ja schon ganz gut aussieht und einen tollen Charakter hat, wisperte eine Stimme in seinem Kopf. Himmel!

KLAPPE!

Louis lächelte ihn schwach an. „Ich bin froh, dass wir das so klären konnten", murmelte er.

Trotz dem ruhigen Gespräch war es Harry, als ob in seinem Gehirn die Zellen ihren festen Platz verlassen hätten und nun bunt durcheinander herumschwirrten. „Würd es dir etwas ausmachen, wenn ich draußen ein wenig spazieren gehe ...?".

Zuerst sah Louis verwirrt aus, dann schien er zu sich zu kommen. „Natürlich nicht", beeilte er sich zu sagen. „Ist ein ganz schöner Brocken zum Verdauen".

Er klang so beschämt, dass es Harry einen Stich versetzte. Er beugte sich über den Tisch und schloss seinen besten Freund in eine feste Umarmung. „Reg dich ab, Tommo. Das ist nichts, worüber du dich aufregen müsstest".

Zögernd erwiderte Louis die Umarmung, als befürchtete er, Harry würde sofort aufspringen und die Flucht ergreifen. So standen sie für eine kleine Weile da und genossen das vertraute Gefühl der Freundschaft und des Friedens zwischen ihnen, bevor Harry ihm noch ein letztes mal auf die Schulter klopfte und sich von ihm löste. „Glaub mir Louis, es gibt bessere Menschen für dich auf dieser Welt als mich". Er stand auf.

Louis, der ein zweifelndes Gesicht zog, zuckte die Schultern und folgte Harrys Beispiel. „Ich halte mal Ausschau nach den anderen".

„Klar". Unschlüssig, ob er jetzt gehen sollte, spielte Harry mit dem Kabel seines Headsets, mit dem er während seiner kleinen Spaziergänge oder beim Joggen immer Musik hörte. „Äh ... gut ... dann ... bis nachher".

Louis nickte ihm nur noch kurz zu, was Harry als Zustimmung auffasste, den Raum verlassen zu können.

Nur, dass draußen schon die nächste Überraschung wartete – Liam. Für einen Moment überkam es Harry siedend heiß, wie viel Liam wohl von ihrem Gespräch mitbekommen hatte. „Hast du etwa gelauscht?".

„Ich ... äh ...", begann Liam stammelnd und wand sich verlegen, während er nach einer passenden Antwort suchte – und das war Antwort genug.

Harry spürte Ärger in sich aufsteigen. Da führte man das erste mal seit Langem mal wieder ein ernsthaftes Gespräch mit seinem besten Freund, da sahen sich die anderen natürlich gezwungen, es zu belauschen. „Du willst mich jetzt verarschen!".

Danger - Larry StylinsonTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang