Es ist verdammt noch mal Oktober!

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Ich sitze im Klassenzimmer und versuche dem Lehrer möglichst nicht zu zuhören. Es eine Art von Lehrer, die Jeder hasst. Es ist einer dieser Menschen die, die ganze zeit auf einer Tonlage schreie. Ich versuch das Gebrüll über mich ergehen zu lassen und schaue aus dem Fenster. Draußen fallen die Blätter von den Bäumen und heute Nacht hat es das erste mal gefroren. Es ist halb eins und es ist Freitag. Noch ein viertel Stund. ich schüttle mich beim Gedanken daran, dass ich gleich mit dem Fahrrad nach hause fahren muss. Nur weil ich heute morgen den Bus verpasst hab. Meine Freundin Sarah stösst mir den Ellenbogen in die Seite. Jetzt erst merke ich das mich alle anschauen. Das ist jetzt mega doof gelaufen. Der Lehre, Herr Brenner, sieht mich erwartungsvoll an. "Äh...!", mache ich. Er schaut mich eindringlich an. "Wärst du so freundlich und kämst zu mir nach vorne an die Tafel?!", fragt er mich herablassend. Mir ist relativ wenig peinlich, aber das überschreitet eindeutig das Limet. Ich stehe auf und stolpere nach vorne. Warum auch Physik? Vor mir sehe ich die Aufzeichnung eines Schaltkreises. Und jetzt? Ich schaue den Lehrer hilflos an. "Du sollst die Lampe einzeichnen!", sagt er in einem sehr, sehr unfreundlichen Ton. Ich reisse mich zusammen und nehme die bröselige Kreide in die Hand. Mit zitternen Fingern zeichne ich ein Kreuz in den Schaltkreis und umrahme es mit einem Kreis. "Du kannst dich setzen!", sagt der Brenner unfreundlich. "Was lernen wir daraus? Immer aufpassen! Wer träumt so wie Lena der hat Pech gehabt." Es gongt endlich ich packe mein Zeug so schnell wie möglich ein. Und verlasse den Klassenraum. Ich winke meiner Freundin noch zu und laufe Richtung Fahrradkeller. Das Schloss lässt sich nur wiederstrebig öffnen. Als ich mein Fahrrad endlich aus dem Keller draußen ist, schlägt mir die kählte ins Gesicht. Wir haben Oktober. OKTOBER! Herbst! Kein Winter! Mit den Füßen stoße ich mich ab und schwige mich in den Sattel. Mein Rucksack zerrt an meinen Schultern. Ich biege in eine Seitenstraße ein und bin nach kurzer Zeit aus der Stadt draußen. Meine Finger umklammern den Lenker. Sie sind schon ganz weiß. In der Nacht hat es geregnet, das heißt alle Pfützen sind gefroren und es ist voll rutschig. Ich fahre um eine Kurve mein Vorderrad schligert und ich rutsch seitlich weg. Bei dem Versuch mich mit meinem Fuß abzustützen und ab zufangen scheiter. Ich knicke um und klemme mich unter meinem Fahrrad ein. "Autsch!",fluche ich. "Verdammt, so was passiert auch nur mir.", in einem Film oder Bruch wäre jetzt ein gutaussehender Typ vorbei gekommen hätte mir geholfen und wenn unsere Hände sich berührt hätten, dann hätten wir uns angeschaut und.....

Aber alles was ich bekomme ist eine Frau mit Kinderwagen. So viel Romantick hat das Schicksal für mich übrig! Sie eilt auch gleich herbei und hilft mir auf. Mein Könchel schmerzt und ich stöhne auf. Sie mustert mich besorgt. "Alles Ok?" "Ja geht schon!", antworte ich mit zusammen gebissene Zähnen. Und steige wieder aufs Rad "Danke!",sage ich noch aus Höflichkeit. Bei jedem Tritt in die Bedale, könnte ich auf heulen. Hoffentlich ist nichts gebrochen. Schon bei dem Gedanken ans Krankenhaus wird mir schlecht. Ne danke! Dann lieber diese Schmerzen. Ich fahre in die Garage. Ich wohne zusammen mit meinem Dad und meinem klein Bruder Bene in einem Reihenhaus. Mein Schlüssel in der Hand betrete ich den Flur. Sofort wird mir wärmer. Ich friere generell schnell. Ich ziehe mir meinen Mantel aus. Für meine Schuhe muss ich mich setzten. Sonst wäre ich hingefallen. Mein Fuß ist angeschwollen und schon leicht lila. Scheiße! Ich setze erst ein mal warmes Wasser auf. Und humple zu einem Stuhl. Es ist keiner zu Hause. War klar. Dad ist Arbeiten und Bene ist noch im Kindergarten. Freitags kann er immer bis um fünf dort bleiben. Das Wasser kocht,m ich hole mir eine Tasse aus dem Schrank. Und hänge eine Teebeutel hinein. Der süßliche Duft steigt mir in die Nase. ich setze mich auf das Sofa. Und lege mein Bein hoch. Mit dem Handy in der einen und der Tasse in der anderen, versuche ich an nichts zu denken. Ich öffne Whatsapp und schau wer was will. Das übliche "Wer hat die Hausaufgaben" in der Klassengruppe. Ich schleiße den Messenger wieder und klappe meinen Laptop auf.

Als ich wieder auf die Uhr schaue ist es halb drei. Fuck ich muss los. Genervt klappe ich den Laptop zu und will aufspringen doch mein Fuß erinnert mich wieder daran das ich das besser lasse. Also humple ich in die Gadarobe und ziehe mein Mantel an. Auf meine Stiefel verzichte ich und nehme meinen ausgelatschten Turnschuhe. Mein Fuß zwänge ich gerade so hinein. Mit meiner Tasche verlasse ich das Haus. Hoffentlich erwische ich den Bus diesmal.

Ich hoffe euch hatt dieser Teil gefallen. Wenn ja würde ich mich über Votes und Kommis freuen. Das war ein kurzer Teil. Morgen schreibe ich mehr, versprochen.

LG Nachtmensch <3<3


Andere Perspektive! (FF. feat Julien Bam)Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora