Ich schmiss mich auf das Bett, sodass es gefährlich begann zu wanken und die rostigen Stangen quietschten. ,, Hey, Pass auf dass das Bett nicht zusammenkracht bei deinem Gewicht!" Neckte mich Elias. Er lag immer im Bett und genoss die freien Stunden ohne Nerven aufreibendem Training. ,, Sei du mal still. Ich musste vorhin Fische für die Kantine besorgen." Schnaufte ich. Ich hatte noch ungefähr anderthalb Stunden Zeit, bevor es mit dem Training weiterging. Zeit genug um etwas zu schlafen, also strampelte ich mir die Hose von den Beinen, versteckte die Dolche zurück in ihren Verstecken und zog mir das schmutzige Hemd über meinen Kopf. Brummend zog ich mir die dünne Decke über den Kopf um das Licht um mich herum abzudunkeln. Doch die Decke war zu dünn und meine Augenlider hinderten das Licht auch nicht meine Umgebung etwas dunkler für mich zu machen. Seufzend schloss ich die Augen. ,, Und, wie war der Markt so? " fragte mich Elias neugierig aus. Mir kam es so vor als hätte er einen leichten spöttischen Unterton angenommen. ,, Du bist auch irgendwann dran Besorgungen zu machen."Murmelte ich.,, Was?" fragte er leicht irritiert. ,, Nichts. Lass mich schlafen."Er schwieg darauf hin, auch wenn nur deshalb da er sich schmollend zur Seite gerollt hatte. Ich seufzte und schlief endlich erschöpft ein. Und wieder träumte ich über Aya's Tod. Sie würde gegen einen riesigen dunklen Schatten kämpfen und dabei in eine tiefe Schlucht fallen, die niemals endete. Ich sah ihr Angst erfülltes Gesicht und sie schrie etwas. Ich konnte jedoch nicht verstehen was sie schrie. Ich umklammerte im Schlaf die raue Decke, spannte sie mit aller Kraft zwischen die Hände und Schweiß überzog meine Haut. Mein Atem ging flach und schnell. Ich murmelte etwas und wurde dann still, als es schwarz wurde und der Traum zu ende schien.

Als ich erwachte, war der Nachmittag beinahe vorbei und im Zimmer war die Luft stickig. Die Trommeln waren zu hören. Wir mussten wieder zum Training. Schweiß bedeckte meine Haut und mit einer Grimasse schob ich die klamme Decke weg. Ich fühlte mich noch immer erschöpft und sah mich noch verschlafen um. Dennoch erhob ich mich, sprang vom Etagenbett und stapfte müde zu einer kleinen Wasserschüssel. Ich wusch mir den Schweiß ab, nachdem ich mich etwas erfrischt fühlte, weckte ich Elias. Ich stupste ihn lustlos an. ,, Elias...Aufwachen." Er murrte. Ein zerzauster, goldener Haarschopf schob sich unter den Laken hervor, gefolgt von einer Hand, die ein Kissen in meine Richtung schleuderte. ,, Lass mich in Ruhe." Ich sah ungerührt zu, wie der mit Federn gefüllte Sack gegen den Türrahmen prallte. ,, Das nächste mal musst du besser zielen." Ich baute mich vor ihm auf. ,, Komm schon. Du weißt was passiert wenn wir zu spät kommen. Es ist bereits das 46. Mal das ich dich wecken muss." Aber er bewegte sich immer noch nicht. Dann beugte ich mich über ihn und riss die Decke weg. ,, Nun komm schon. Selbst Mistkäfer bewegen sich schneller als du."knirschte ich mit den Zähnen. Langsam war meine Geduld zu ende.,, Ist ja schon gut!" Er rollte sich auf den Rücken und blinzelte. Ich schnaubte und riss das Fenster soweit es eben nur ging auf. ,, Warum ist es hier eigentlich immer so stickig..." murmelte ich. Elias rappelte sich auf. Ich streifte mir derweil mein Hemd und die Hose über. Elias machte mir nach und streifte sich seine löchrigen Klamotten über . Ich machte bereits die Tür auf und lehnte mich an den Türrahmen. Elias streichte sich das zerzauste, blonde Haar zurück. Ich seufzte. ,, Du musst dich nicht hübsch machen. Du hast keine Verabredung, sondern musst zum Training. " Elias brummte und folgte mir raus. Wir beeilten uns und eilten durch die langen Gänge. Wir liefen an andere Zimmer vorbei, die bereits leer waren. ,, Wir müssen uns beeilen." Ich begann noch schneller zu rennen. In Gedanken verfluchte ich Elias. Es war immer das selbe mit ihm. Draußen stand bereits der blutrote Aufseher und sah mit einem hämischen Grinsen zur Sanduhr. Erleichtert stellte ich fest das wir noch genügend Zeit hatten. Wir reihten uns ein und warteten bis die Sanduhr ablief. Ich blickte mich etwas unauffällig um. Das eingezäunte Lager schien heute sehr ruhig zu sein. Normalerweise würde man Klingen aufeinander prallen hören oder das Gebrüll von älteren Lehrlingen die gegeneinander kämpften. Doch heute war es sehr ruhig im Lager und man sah kaum jemanden an den Trainingsgeräten. Ich sah wie der Sand in der Sanduhr fast vollständig herunter geronnen ist. Plötzlich hörte ich hinter mir sich nähernde Schritte, die unregelmäßig den sandigen Boden entlang liefen. Zögernd sah ich hinter mich und bemerkte einen blassen Jungen. Er kam von der Stadt aus und keuchte. Ich schaute zurück zur Sanduhr und gerade fiel das letzte Sandkorn hinunter in das rundliche Gefäß. Der blutrote Aufseher grinste den Jungen an, als wäre er ein Raubtier und der Junge seine Beute. ,,Na, anscheinend haben wir jemanden der freiwillig an den Pranger will. " Er machte ein Handzeichen und der Junge wurde von zwei Aufsehern in die Mangel genommen. Der Junge flehte um Gnade und sah ziemlich mitgenommen aus. ,, Gnade? Glaubst du das dein Feind, wenn er kurz davor ist dein Schädel zu spalten, Gnade zeigt ? Ich glaube nicht. Stellt ihn an den Pranger für ganze zwei Tage ohne Wasser und Brot. " Die Aufseher nickten und schleiften den Jungen aus meinem Blickfeld. Elias starrte entsetzt hinterher. Ich stupste ihn an, damit er sich wieder fasste. Er nickte mir zu und zeigte mir so das es ihm gut geht. Ich schaute wieder zum blutroten Aufseher. Er räusperte sich und fing an zu brüllen. ,, Nun, ich hoffe das ist euch allen eine Lehre nie zu spät zu kommen! Und jetzt habe ich zwei Nachrichten für euch. Die eine ist das ihr heute nicht trainieren werdet! Ihr werdet wie alle anderen, ebenfalls wie die älteren Lehrlinge, die Ehre haben euch ab heute um das Wohlergehen von Drachenrittern zu kümmern. Dies ist eine gute Chance Eindruck bei den geschätzten Herren zu hinterlassen! Und wehe mir kommt zu Ohren das ihr irgendeinen Unfug treibt und den euch zugewiesenen Drachenritter keinen Respekt entgegen bringt! Ist das Klar ?!!" Wir brüllten ein ,, Jawohl!" Der blutrote Aufseher nickte brummend. ,, Ihr werdet zwei ganze Wochen kein Training haben, damit ihr in dieser Zeit euch nur auf das Befinden des Drachenritters konzentriert. Jedoch rate ich euch dennoch in der Woche euren Körper weiter zu trainieren. Schließlich müsst ihr in Form bleiben, ihr dreckigen Kakerlaken. " Er grinste ein jeden von uns hämisch an. Dabei kamen kleine, ungepflegte Zähne zum Vorschein. Ich musste den Impuls unterdrücken ihn hasserfüllt anzustarren und nur geradeaus zu schauen ,, Ihr werdet dennoch eure Schichten als Wache nicht vernachlässigen! Und jetzt geht. Ihr habt bis zur Dämmerung Zeit euch gut zu überlegen, wie ihr euch bei euren neuen Herren einschleimt!"Wir gingen zurück auf unsere Zimmer. Ich ließ mich seufzend auf das Bett nieder. Elias schien aufgeregt und lief auf und ab. ,, Ist das zu glauben? Das ist eine großartige Chance um den Rittern zu zeigen wie stark wir sind." Ich schüttelte nur den Kopf. ,, Lass dir das nicht zu Kopf steigen. Glaubst du der blutrote Aufseher würde sich freuen wenn wir nun zwei Wochen bei den Drachenrittern arbeiten? Bestimmt ist es nur wieder bloß eine Drecksarbeit, die man uns aufdrängt." Elias brummt. ,, Man, du gönnst einen nicht mal die Vorstellung." Ich sah mich um. ,,Du solltest dir überlegen was du mitnehmen willst. So wie ich das verstanden habe werden wir, so lange wir bei den Reitern arbeiten, woanders wohnen." Elias nickte, schnappte sich einen Beutel und stopfte wahllos Sachen hinein. Ich schaute aus dem Fenster. Viel konnte man nicht sehen, da das Fenster von außen mit einem Gitter verriegelt ist. Dennoch konnte ich auf den Platz schauen, wo der Pranger stand. Der Junge der am Pranger befestigt wurde, hatte seinen Kopf hängen gelassen und stand auf wackligen Beinen. Er wimmerte etwas von sich, was ich nicht verstand. Als er dann lauter wurde verstand ich ihn. Er bat um Wasser und faselte darüber das er doch nur seine kleine Schwester besuchen wollte, die im Sterben lag. Ich musste mich abwenden und senkte meinen Blick. Fluchend tat ich es Elias gleich und packte einige Sachen ein. Dann tauchte auch schon die Abendsonne das Land in ein helles Orange. Es wurde Zeit. Elias ging voller Tatendrang voraus, ich folgte ihm mit wenigerem Elan.



An diesem Kapitel saß ich den ganzen Tag. Hoffe euch gefällt es. Und wie euch sicher aufgefallen ist, beschreibe ich die Umgebung jetzt etwas deutlicher als am Anfang der Geschichte. Hoffe es gefällt euch ^^Manchmal bin ich irgendwie immer kurz davor meine Kapitel zu löschen weil ich damit unzufrieden bin. Naja ,vielleicht hab ich zu hohe Erwartungen an meine Kapitel xD Schreibt bitte in den Kommis wie es auch gefällt.





Aya -Tochter der Drachen (Wird überarbeitet)حيث تعيش القصص. اكتشف الآن