Tag 2 - Part 1

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Tim und Stegi sind reale Personen und gehören sich selbst. Die Handlunge in dieser FF sind frei erfunden und haben so nie stattgefunden. Ich verdiene kein Geld mit der Story.

 Tim roch gut. Irgendwann in der Nacht stellte Stegi das fest und irgendwie musste sein Kopf das verarbeiten, weswegen sein Schlaf unruhig war und er mehrmals aufwachte. Tim schien solche Probleme nicht zu haben, denn einmal schnarchte er leise und hörte erst auf, als Stegi ihn auf die Seite drehte.
Irgendwann dämmerte es bereits und erst, als es draußen schon fast hell war, schlief Stegi wieder ein – diesmal tief und traumlos.
Als er das nächste Mal erwachte, war Tim nicht mehr da. Stegi gähnte herzhaft und warf dann einen Blick auf seinem Handy, wo die Kamera noch geöffnet war. Er musste bei dem Anblick der letzten Fotos grinsen.
Auf jeden Fall war es um zehn – eigentlich könnte man auch noch weiterschlafen, aber wenn Tim schon auf war...
Stegi rollte sich aus dem Bett und strich sich die Haare aus der Stirn. Bestimmt sah er richtig zerknautscht aus. Er brauchte auch definitiv eine Dusche.
Tim schien auf dieselbe Idee gekommen zu sein, denn Stegi hörte Wasser rauschen. Er ließ sich auf die Couch fallen und tippte ein bisschen auf seinem Handy rum. Seine Mutter hatte um acht geschrieben „Na, geht ihr langsam schlafen? ;)".
„Bin jetzt wach. Ha!", schrieb er zurück. Er schaute auf Twitter, Youtube und ein paar anderen Seiten vorbei.
Sein Handy vibrierte: „Was? Bist du krank? Muss ich mir Sorgen machen?"
„Nö. Ging mir nie besser.
„Alles klar, dann viel Spaß euch beiden."
„Was grinst du so?", fragte Tim, der aus dem Bad kam und sich die Haare mit seinem Handtuch trockenrubbelte. Er trug wieder nur Boxer und Wassertropfen liefen über seine Arme.
„Meine Mutter fragt, ob ich krank bin, weil ich schon wach bin", erklärte Stegi und legte das Handy weg, Gedanken an gebräunte Schultern verdrängend. „Dabei muss ich für die Uni ständig früh aufstehen."
„Um zehn kann man ja auch nicht wirklich früh nennen", meinte Tim nur. „Willst du auch gleich duschen?"
„Unbedingt", sagte Stegi. „Ich hol nur Duschzeug von oben." Er kletterte die Leiter wieder hoch und kramte Waschtasche, zweites Handtuch und frische Klamotten aus seiner Tasche. Dann hüpfte er wieder die Leiter runter.
Tim saß inzwischen auf dem Sofa und zog sich Socken an. „Ich hoff, es ist noch genug heißes Wasser da. Das heizt ja nicht so superschnell nach."
„Wird schon passen." Stegi schmiss sein Zeug in das Bad und merkte erst dann, dass der Boden schon nass war. Der Spiegel und das Fenster waren auch schon komplett beschlagen. „Ansonsten klau ich dir einfach morgen das warme Wasser und du darfst kalt duschen."
„Deal", meinte Tim. „Ist ja nur fair."
Stegi grinste und schloss die Badtür. Dann duschte er sich ausgiebig und wusch sich die Haare – natürlich wurde in diesem Moment das Wasser kalt und obwohl er damit gerechnet hatte, konnte er nicht verhindern, dass er kurz aufquiekte und zu fluchen begann.
Natürlich hörte er Tim draußen lachen. War ja so klar.
Er wusch sich schnell die Seife aus den Haaren und kletterte dann aus der Dusche, um sich trocken zu rubbeln. Er schlüpfte gleich im Bad in seine Kleidung, weil die auf dem Boden eh schon nass geworden war. Dann putzte er sich auch gleich die Zähne, weil er den Gerade-aufgestanden-Geschmack hasste.
„Sehr witzig, ne?", fragte Stegi als er aus dem Bad kam. „Dass ich quasi mit Eiskristallen geduscht hab?"
„Ich hab dich gewarnt." Tim klang viel zu amüsiert. Und irgendwo hatte er Tee her. „Wir haben keinen Kaffee", erklärte Tim, als er Stegis Blick sah. „Hab mal gehört, schwarzer Tee ist fast genau so gut und im Schrank war welcher."
„Du hast nichtmal Milch zum Reintun, oder?", fragte Stegi ein bisschen angeekelt. Er mochte schwarzen Tee gar nicht.
„Nö", gab Tim zu und trank das Zeug ungerührt weiter.
„Bäh." Stegi warf sein Handtuch über einen Stuhl und ging in die Küche, um eine Bestandsaufnahme zu machen. Äpfel, Brote, die von der Fahrt übrig geblieben waren, eine Banane, Süßkram. „Fahren wir zum Bäcker und einkaufen? Oder frühstücken wir das hier?" Er hob eine etwas zerdrückte Packung Kekse hoch.
„Bäcker und einkaufen", gab Tim zurück. „Morgen ist ja auch alles zu. Hätte schon für die Rückfahrt gern was Essbares."
„Oh, und natürlich Grillzeug für heut Abend!" Stegi grinste bei dem Gedanken. Am Strand grillen. Das würde bestimmt super-episch werden.
Tim nickte. „Klaro." Er stellte seine Tasse auf dem Tisch ab und streckte sie Arme hinterm Kopf und in die Länge. „Wollen wir gleich oder brauchst du noch was?"
„Wir wollen", erklärte Stegi feierlich und schnappte sich seine Jacke, in der sein Portemonnaie war und steckte sein Handy ebenfalls ein. Dann nahm er die Banane und schälte sie. „Weißt du, bestimmt wäre es total sinnvoll einen Zettel zu schreiben, sonst vergessen wir alles." Er biss ab und sah Tim mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Ach Quatsch, wir vergessen nichts." Tim war in seine Jacke geschlüpft und nahm schon die Autoschlüssel in die Hand.
Stegi schluckte. „Ja, wahrscheinlich", meinte er nur. „Ich hab's dir ja gesagt, wenn wir was vergessen, ist es deine Schuld." Er zog die restliche Schale von der halben Banane und schmiss sie in den kleinen Mülleimer.
„Warum sollte es meine sein?"
„Weil ich einen Zettel schreiben wollte. So." Stegi grinste frech und aß noch ein Stück Banane. „Willst du den Rest? Man soll nicht hungrig einkaufen gehen."
Tim schüttelte den Kopf. „Ne, danke."
Stegi zuckte mit den Schultern und verspeiste noch den Rest. Dann verließen sie ihr Häuschen und die Welt war frisch und kühl. „Hat es geregnet?", fragte Tim.
„Keine Ahnung." Stegi fuhr mit der Hand über den Rasen, der noch feucht war. „Bestimmt."
Die Sonne strahlte bereits hell, aber das Haus stand zwischen Bäumen und so richtig schien der Tag noch gar nicht angefangen zu haben. Vielleicht war Stegi aber auch einfach noch müde.
Sie stiegen ein und fuhren los zum nächsten Supermarkt. Als sie mit Wagen den Laden liegen, sagte Tim: „Ich glaub, du hattest Recht mit dem Nicht-hungrig-einkaufen-Gehen."
Stegi folgte seinem Blick und grinste. Er packte den Süßkram mit seinem diabolischen Grinsen in ihren Wagen und tappte Tim auf die Schulter. „Wieder was gelernt, was?"
Tim verdrehte lächelnd die Augen. „Ja, Professor Stegobert."
Sie kauften ein bisschen Kram ein – Belag, Butter, Bananen, einen Einweggrill, Grillfleisch, noch mehr Süßkram, Chips und was das Herz noch so begehrte. „Wir werden dick und fett", prophezeite Stegi.
„Glaub ja nicht", meinte Tim. Er nahm aus einem der Aktionsregale einen knallpinken Ball und legte ihn mit in den Wagen.
„Oh", machte Stegi. „Sport?" Er grinste. „Sicher?"
Tim zuckte mit den Schultern. „Klar doch. Wer fett grillen will, muss auch was dafür tun." Er piekste Stegi in den Bauch.
„Hey!", protestierte der. „So fett bin ich nun wirklich nicht." Er zog eine Schnute.
Tim lachte nur und schob den Wagen zur Kasse, wo sie die Sachen aufs Band legten. Stegi setzte sich durch und bezahlte den Einkauf mit den Worten, dass er dafür nichts zur Tankfüllung dazugab. Dann holten sie noch Brötchen und Frühstück vom Bäcker.
„Irgendwas haben wir vergessen", überlegte Stegi laut. „Mir fällt nur nicht ein, was."
„Wir haben nichts vergessen", behauptete Tim. „Bestimmt nicht."
Stegi sah ihn seitlich an. „Wir werden ja sehen."
Sie brachten die Sachen nach Hause und stellten fest: Sie hatten immer noch keinen Kaffee (was nicht so schlimm war, denn der lösliche war eh nicht besonders lecker) und natürlich auch keine Milch.
„Also Frühstück mit Fanta?", fragte Stegi grinsend und Tim grinste zurück: „Also, ich mach mir noch einen Tee..."
„Bäh", machte Stegi nur. „Du trinkst das Zeug nur, um mich zu ärgern."
Tim grinste noch breiter. „Vielleicht?"
„Blödmann", grummelte Stegi und stellte demonstrativ die Fantaflasche auf den Tisch.
Kurze Zeit später platzierte Tim daneben seine Teetasse und rührte fröhlich in der schwarzbraunen Flüssigkeit.
„Eigentlich bestrafst du dich ja selbst", erklärte Stegi ihm.
„Ach was, so eklig ist es wirklich nicht. Und vielleicht macht es ja wirklich wach..." Tim packte ihr gerade gekauftes Frühstück aus und reichte Stegi sein Käse-Schinken-Baguette.
„Danke", murmelte Stegi und wickelte es gleich aus, um hineinzubeißen.
„Fahren wir dann auch gleich an den Strand?", fragte Tim, der nun sein eigenes Tomaten-Mozzarella-Baguette auspackte.
„Hm-hm", machte Stegi mit vollem Mund. Er schluckte. „Wie können ja mittags irgendwo was futtern und dann das Grillzeig ins Auto schmeißen und wieder zum Strand fahren."
„Mittags?", fragte Tim belustigt und sah auf die Uhr, de über der Tür hing. Es war schon nach zwölf.
„Ach, weißt schon." Stegi grinste. „Wenn wir nur noch zwei Hungerkeulen haben."
Tim lachte auf. „Alles klar." Er schüttelte grinsend den Kopf und biss dann in sein Baguette.
Stegi sah ihn noch einen Moment an und konzentrierte sich dann ebenfalls auf sein Frühstück. Komisch, wie es mit Tim so einfach und doch seltsam war. So harmonisch und doch mit komischen Gedanken. Irgendwie in leichter Erwartung, minimaler Anspannung.
Egal. Stegi schob diese wiederum merkwürdigen Gedanken so weit von sich, wie er konnte. Es lag ein wunderbarer Strandtag vor ihm – und ein Grillabend am See.  


Lächerlich [Stexpert]Where stories live. Discover now