Tag 1 - Part 3

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 Das Ferienhaus war klein und schick. Viel Holz. Platz für vier Leute. Im Erdgeschoss eine Wohnküche mit Couch, uraltem Fernseher und Esstisch und ein winziges Bad, oben zwei kleine Räume, einmal mit Ehebett und einmal zwei Einzelbetten.
„Hat deine Tante Kinder?", fragte Stegi, als er die Leiter runterkletterte, die ihn wieder ins Erdgeschoss brachte.
„Ja, zwei Mädchen." Tim hatte das Auto vor dem Häuschen geparkt und dann aufgeschlossen. Jetzt stellte er bereits die ersten Taschen ab. „Die beiden sind ziemlich frech."
„Glaub ich dir." Stegi folgte ihm zum Auto und schnappte sich seine Sachen, um sie reinzutragen. „Das haben Kinder so an sich, oder?"
„Sie hängen immer an mir dran und wollen gegen mich kämpfen", erzählte Tim. „Und dann kitzle ich sie durch."
Stegi lächelte. „Das klingt toll. Ich hab nur einen Cousin und der älter als ich. Aber nicht so alt, dass ich mich an ihn hängen wollte." Er stand ein bisschen unschlüssig da und sah von seiner Tasche zur Leiter. Dann entschied er, sie später hochzutragen und erst den Fresskorb auszupacken.
„Der Kühlschrank ist gar nicht kühl", stellte er fest, als er die Tür öffnete.
Tim brachte gerade noch die letzten Sachen rein. „Dann haben sie ihn bestimmt abgestellt, bevor sie gefahren sind." Er seufzte. „Lass mich mal." Damit hängte er sich halb über den kleinen Kühlschrank und versuchte, den Stecker in die Steckdose zu manövrieren.
Stegi hörte ihn leise fluchen. Dann knackte es und Tim kam wieder hoch und fuhr sich durchs Haar. „Dauert bestimmt ne Weile, bis er hochgefahren ist."
„Heißt das beim Kühlschrank so?"
„Keine Ahnung." Tim nahm seinen Koffer und bestieg damit die Leiter. Stegi schulterte seine Reisetasche und machte sich ebenfalls an den wackligen Aufstieg.
Sie konnten beide nur in der Mitte des Raumes aufrecht stehen. Es war unglaublich gemütlich mit den schrägen, mit Holz verkleideten Wänden. An den Wänden standen zwei Kommoden und unten im Wohnzimmer war ein weiterer Schrank, um Sachen zu verstauen.
Tim legte seine Tasche neben das Ehebett. „Lass uns hier pennen", meinte er. „Die anderen Betten sind Kinderbetten und zu kurz." Er zögerte. „Oder stört es dich?"
„Nö", sagte Stegi schnell und versuchte, die leichte Verlegenheit zu unterdrücken. Er hatte auch schon mit anderen Kumpels in einem Bett geschlafen und da war auch nichts dabei gewesen.
Nur war Tim irgendwie doch auf eine andere Art und Weise sein Freund als seine Kumpels aus der Schulzeit. Aber... Es fühlte sich nicht falsch an, seine Tasche auf das Bett zu werfen.
„Ist der Strand weit weg?", fragte er und öffnete seine Tasche, um sein Strandzeug rauszusuchen. Es war unglaublich warm und sie hatten ja nur ein paar Tage, um den Bodensee zu genießen.
„Nee, zehn Minuten Autofahrt und die Ecke ist ziemlich abgelegen und es kommen nicht so viele Leute hin." Tim sah zufrieden aus. Er zog ebenfalls ein Handtuch aus seinem Koffer. „Wollen wir gleich hin?"
„Ja!" Stegi grinste.
Tim grinste zurück. „Na dann..."  


Lächerlich [Stexpert]Where stories live. Discover now