Teil 14

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(Alin)
"Es grenzt an ein wunder. Sie hatte großes glück, dass sie überhaupt noch am leben ist. Was noch erstaunlicher ist, dass auch das kind überlebt hat", hörte ich eine weibliche stimme sagen. Ich versuchte die augen zu öffnen oder mich sonst irgendwie zu bewegen. Doch beides gelang mir nicht. Mein körper gehorchte nicht. Ich gab es auf und lauschte weiter. "Sie sind der vater des kindes?", wollte die weibliche stimme wissen. Ich konnte die antwort des gesprächspartner nicht verstehen. Mir lief es kalt über den rücken. Zwei tatsachen schockierten mich, einerseits schien ich schwanger zu sein, andererseits konnte der mann der mit der ärztin sprach der papa des kindes sein. Hatte luis etwa überlebt? Wo war john? Warum zum teufel konnte ich meine augen nicht öffnen? Am liebsten hätte ich laut geschrien und geweint. Doch ich war gefangen in meinem kopf. Allein-mit mir. "Es kann sein, dass das kind folgeschäden erlitten hat welche wir jetzt noch nicht feststellen konnten", hörte ich die medizinerin. Mein herzschlag beschleunigte sich. Ich würde ein kind bekommen - von dem mann der dafür verantwortlich war das ich hier lag - und es würde womöglich beeinträchtigt sein. "Darüber mache ich mir keine Sorgen. Wir werden auch das meistern", ich erkannte Johns Stimme in der männlichen. Unwillkürlich fragte ich mich warum er sich solche sorgen um mich machte. Doch ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, überkam eine bleierne Schwere mein Bewusstsein und ich glitt in einen unruhigen Schlaf.

Als ich das nächste Mal zu Bewusstsein kam, konnte ich die Augen öffnen. Ich starrte eine weile an die weiße decke. Dann drehte ich den kopf. Fast schon hatte ich erwartet john am bettrand sitzen zu sehen. Doch das zimmer war leer. Ich seufzte. Was hatte ich mir bitte erwartet? Eine ehrenmedaillie dafür das ich noch lebte?
Ich fühlte mich so einsam wie noch nie zuvor. Das letzte mal als ich im krankenhaus aufwachte, war als ich noch ein kind war. Damals waren meine eltern bei mir gewesen und meine mutter hatte sofort begonnen stürmisch auf mich einzureden sobald ich die augen aufgeschlagen hatte.
Wie es meinen eltern wohl ging? Warscheinlich dachten sie sowieso längst ich sei tot. Am rande registrierte ich, dass eine schwester das zimmer betrat. "Oh", entfuhr es ihr. "Dornröschen ist aufgewacht", fügte sie freundlich lächelnd hinzu, "ich hole die ärztin. Sie hat einige fragen." Ich muss sie wohl ziemlich entsetzt angesehen haben, denn sie fragte: "geht es ihnen schlechter? Haben sie schmerzen?" Ich verneinte. Zufrieden drehte sie sich um und verließ den raum. Ich wusste zwar nicht was da in mich hinein gepumpt worden war, doch ich hatte tatsächlich keine schmerzen. Aber ich hatte angst vor den fragen die die ärztin mir stellen würde. Was sollte ich antworten? Würde mir jemand glauben wenn ich die wahrheit sagte? Wenig später kam eine schlanke frau im weißen kittel herein. Sie hatte ein klemmbrett in den händen und lächelte. "Schön das sie aufgewacht sind. Ich bin Dr. Amanda Peters, Ihr betreuende ärztin. Sie haben mir übrigens in den letzten wochen viele schlaflose nächte beschert. Aber das wichtigste ist das Sie nun ja übern berg sind", sie lächelte weiterhin freundlich. Ich wusste nicht was ich darauf erwidern sollte. Plötzlich wurde sie ernst. "Wer hat Sie denn überhaupt so zu gerichtet?", wollte sie wissen. Ich senkte den blick. Was wenn er noch am leben war? Was wenn... die ärztin unterbrach mich in meinen gedanken: "viele frauen die opfer häuslicher gewalt werden, wollen mir weismachen sie seien gefallen oder sonst etwas. Aber ich bin zu lange im geschäft um das nicht unterscheiden zu können. Und bei Ihnen ist es wirklich eindeutig. Sie wurden ja halb zu tode geprügelt... An ihrer stelle würde ich anzeige erstatten und eine scheidung wäre nicht verkehrt." "Lebt er noch?", rutschte es mir heraus. "Wer?", fragte die ärztin perplex. "Mein Mann", antwortete ich, in dem wissen, dass meine frage sich bescheiden anhörte, "Luis oland." Sie starrte mich verwirrt an. Dann blätterte sie die zettel die sich auf dem klemmbrett befanden durch. Dann schlug sie sich mit der flachen hand gegen die stirn. "Das können sie ja noch nicht wissen. Kurz nachdem sie hier eingeliefert wurden, starb er bei einem wohnungsbrand. Mein beileid, obwohl das nicht angebracht wäre wenn er sie so zugerichtet hat", erklärte sie und mir fiel ein stein vom herzen. Zwar hatte ich angenommen, dass er durch die kugel, welche der kleine mann ihm zwischen die schulterblätter gejagt hatte gestorben war, aber wohnungsbrand reichte mir vollkommen. Ich versuchte es nun meinerseits mit einem lächeln. "Ich darf Ihnen anvertrauen, dass ich fast erleichtert bin das zu hören? Nach allem was er mir angetan hat", ich seufzte und lehnte mich zurück. Endlich frei. Das war der beginn meines neuen lebens. Doch schnell holte mich die ärztin auf den boden der tatsachen zurück. "Ich kann sie gut verstehen. Allerdings gibt es da einen kleinigkeit die Sie noch nicht zu wissen scheinen", ich sah sie entsetzt an was würde jetzt noch kommen, "Zum einen darf ich Ihnen mitteilen, dass sie schwanger sind. Zum anderen, dass es wahrscheinlich zwillinge werden. Wir können das zwar noch nicht mit abschließender sicherheit sagen, aber alles deutet darauf hin. Wollen sie sie bilder sehen?" Meime gesichtszüge, das einzige worüber ich bis jetzt die kontrolle gehabt hatte, entgleisten mir. Ich erinnerte mich zwar an das gespräch das ich im halbschlaf mitgehört hatte, aber da war nur von einem möglicherweise beeinträchtigten kind die rede. Und jetzt waren es zwei? Die ärztin sah mich besorgt an. "Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll", gestand ich. Amanda peters nickte nur mitfühlend. "Ich wurde von meinem eigenen ehemann vergewaltigt und jetzt bin ich schwanger", ich war fassungslos. Warum spielte mir das schicksal so übel mit? "Sind sie wenigstens gesund? Ich meine die prügel wird ihnen ja nicht unbedingt gut getan haben", ich wusste nicht ob ich die antwort überhaupt hören wollte. Aber jetzt hatte ich schon gefragt. Die ärztin ließ sich mit dem antworten zeit. Sie schien ihre worte genau abzuwägen. Oje dachte ich das kann nichts gutes bedeuten.
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Dieses kapitel widme ich denen die es lesen.
Als autorin interessiert mich eure meinung dazu sehr. Also seid so gut und lasst mir ein paar kommis da.
Glg honey2699

Der MafiosoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt