Teil 1

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Ich war gedemütigt, geschlagen und verspottet worden. Ich hatte die flucht gewagt, hatte mich durchgeschlagen, die hoffnung nicht aufgegeben. Alles nur dafür das es jetzt so endete? Einfach aus und vorbei? Ich sah das lächeln auf den lippen des unbekannten. An dem logo seiner jacke konnte ich erkennen, dass er zu dem lager meines mannes gehörte, vor dem ich geflohen war. Die waffe lag ruhig in seiner hand. Er wusste das es kein entrinnen mehr für mich gab und ich wusste es auch. Sein lächeln wurde zu einem breiten grinsen. Sein finger lag um den abzug. Es war nur noch eine frage von sekunden. Er wollte den moment meiner hilflosigkeit ausnutzen, das spürte ich deutlich. Ich konnte den anblick des todes nicht länger ertragen, deshalb schloss ich die augen. So würde es also enden mein allzu kurzes leben.

"Beeil dich, alin", rief meine mutter. "Ja doch ich komme ja schon", antwortete ich lachend. Wir waren zu einem wohltätigkeitsball eingeladen worden. Das hatten wir meinem vater zu verdanken. Er war ein erfolgreicher geschäftsmann und wir wurden öfter zu solchen veranstaltungen eingeladen. Das war der abend an dem ich meinen mann kennen gelernt hatte. Mein vater hatte ihn uns als luis oland vorgestellt. Regelrecht geschwärmt hatte er von ihm. Er sei ein vielversprechender junger mann mit guten aufstiegschanchen. Außerdem war er sehr attraktiv und ich verliebte mich auf den ersten blick in ihn. Ihm nachhinein betrachtet hatte er sich sehr bemüht mir den kopf zu verdrehen, meinen vater um den finger zu wickeln und meine mutter wusste gar nicht wie ihr geschah, wenn er sie so zuvorkommend behandelte. Ja, luis oland war ein mann von format. Bald waren wir verlobt und nicht viel später heirateten wir in einem prunkvollen schloss. Es waren unzählige gäste geladen. Verwandte, bekannte, geschäftspartner und viele freunde. Von allen seiten wurde ich beglückwünscht. Ich genoss diesen tag. Ich war auch eine ansehliche braut in dem wundervollen weißen prinzessinnenkleid. Ich war verliebt über beide ohren, zu dumm um zu sehen, dass er es nicht war. Aber auch in den flitterwochen schwebte ich noch auf wolke sieben. Louis war nett, zuvorkommend und obendrein ein wunderbarer liebhaber. Bis er mir offenbarte, dass er vorhatte mit mir nach rom zu ziehen. Seine verbindungen seien dort besser, wenn ich damals schon gewusst hätte was er damit meinte... ich war wie vor den kopf gestoßen. Weg von allem was mir vertraut war? Von meinen freunden, meiner familie, meiner heimat? Ich teilte meine bedenken mit louis, doch er versicherte mir das es keine schöneres land als italien gäbe und keine schönere stadt als rom. Irgendwann glaubte ich ihm das auch und war voller vorfreude auf unser neues leben. Ich packte mit feuereifer koffer und kisten. "Ich kann es nicht glauben. Du ziehst tatsächlich nach rom", rief meine freundin annabeth begeistert als ich mich von ihr verabschiedete, "du musst mir fotos schicken und viele nachrichten." Ich lächelte. Vielleicht war es doch ein aufregender neuanfang ...
Und dann landeten wir in rom. Eine wunderbare stadt. Luis hatte eine wohnung am rande gekauft und ich bestand gleich am ersten tag auf eine stadtrundfahrt. Er sträubte sich zuerst, aber ich quengelte solange bis er schließlich zusagte. Schon damals hätte ich bemerken können das etwas nicht stimmte, aber ich war einfach viel zu naiv gewesen. Ein unbedarftes junges ding mit ungeheuren plänen für die zukunft.

Der MafiosoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt