Kapitel 68

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Tessa

Genervt warf ich mich auf den Stuhl. Es könnte aber dennoch lustig werden, da unsere Aufsicht Mrs. Garcia war.

"Ey Leute, guckt mal wer unsere Aufsicht ist."

Hörte ich Brandon meine Gedanken aussprechen und alle Blicke schnellten zu unserer wirklich attraktiven Spanischlehrerin.

"Brandon, lass die Finger von ihr, ich will heute noch nach Hause und nicht im Polizeirevier landen."

Sagte Dakota ernst, aber das grinsen in seinem Gesicht konnte er sich doch nicht verkneifen.

"Genau, ich müsste wahrscheinlich dann die Zeugin spielen und ich habe nicht gerade Bock euch zu verpfeifen. Übrigens steht schon genug in meiner Akte."

Alle fingen wieder an zu lachen. Mrs. Garcia setzte sich auf ihren Platz und wartete, bis wir alle fertig waren.

"Also, wenn ihr es endlich mal habt, möchte ich, dass ihr diese aufgaben erledigt. Ich will keinen einzigen Ton hören, sonst gibt es 5 Minuten länger."

Alle nickten und ich seufzte erneut. Ich bin mir sicher, dass die nicht deren Klappe, in den nächsten 90 Minuten halten können. Also heisst es heute den ganzen Tag in der Schule verbringen.

"Hier."

Sie schmiss das Blatt Papier auf den Tisch und lief weiter.
Man hat die gute Laune
Kannst du laut sagen. Keiner sagt sie soll so aufreizend in die Schule kommen.
Ist das nicht verboten?
Wahrscheinlich, aber wen juckt es? Sie sieht gut aus.

"Fangt an zu arbeiten. Ich sammle die am ende der Stunde ein und gebe sie eurem Leistungskurslehrer. Er wird die Note dann zu den restlichen hinzufügen."

"Fuck."

Flüsterte ich leise und machte mich an die arbeit.

Dakota

Genervt las ich mir die Aufgaben durch. Ziemlich knifflig und um ehrlich zu sein, hatte ich keine Ahnung. Ich liess meinen Blick über den Raum gleiten und sah, dass alle anderen genau so aufgeschmissen sind wie ich. Mein Blick blieb an Tessa hängen, die nervös auf ihrer Unterlippe kaut. Wenn das so weitergeht, kann ich mich nicht länger halten. Ihre weichen Lippen auf meinen, dieses kribbeln, das sich anfühlt, als würden Ameisen unter meiner Haut herum rennen. Ok stop. Ich muss mich konzentrieren.
Aber sie sass genau neben mir. Mein Bein fing an hoch und runter zu wippen und krampfhaft versuche ich meinen Blick von ihr zu lösen, ohne erfolg. Wie in Zeitlupe bewegten sich ihre Zähne auf ihrer vollen Unterlippe.
Ok es reicht.

"Tessa."

Sie antwortet nicht.

"Tess."

Immer noch keine Reaktion von mir.

"Baby."

Ihr Blick huschte zu mir und sag ganz und garnicht erfreut aus.

"Hör auf, auf deiner Unterlippe zu kauen. Es macht mich total nervös."

"Entschuldige."

Sie drehte sich wieder weg und ich pustete erleichtert die Luft aus.

"Okay, die Zeit ist vorbei, entweder ihr schmeisst die Zettel weg oder behaltet sie. Ich brauche sie nicht."

Ungläubig schaute ich die heisseste Lehrerin überhaupt an und fragte mich, ob das ihr verdammter ernst war.
Sie stand einfach auf, schnappte sich ihre Tasche und lief aus dem Raum. Dabei sprang ihre wilde Lockenmähne hoch und runter. Ihr Hintern bewegte sich zum Takt der Uhr hin und her. Doch bevor ich sabbern konnte, kassierte ich einen Schlag auf den Hinterkopf.

"Pass bloss auf, dass du nicht sabberst."

Sagte Tess und wollte gehen, als ich sie am Handgelenk packte und zu mir zog.

"Weisst du, eigentlich habe ich eure Ärsche verglichen und muss sagen, dass deiner viel geiler ist."

"Ja ja, scheiss Ausrede, daran müssen wir noch arbeiten."

Ich küsste sie kurz und verschränkte unsere Finger miteinander.

"Wenn du mir Nachhilfe gibst, dann lerne ich gerne."

"Mistkerl."

Sagte sie lachend und gemeinsam liefen wir aus dem Raum.

"Heute ins Moon?"

"Bin dabei."

Und auch die Zustimmung der anderen waren zu hören. Mit gemächlichen Schritten lief ich diesen Gang entlang und prägte mir jede Kleinigkeit ein. In fünf Monaten war es dann so weit. Wir würden alle die High-school hinter uns lassen und jeder würde seinen eigenen Weg gehen. Manche Gemeinsam und manche in völlig verschiedenen Lädern.

"Worüber denkst du nach?"

Die liebliche Stimme meiner Freundin riss mich aus meinen Gedanken und erhielt somit meine ganze Aufmerksamkeit.

"Darüber, dass wir wahrscheinlich nur noch fünf Monate haben, ehe unsere Wege sich trennen."

"Aber bis es soweit ist, haben wir noch eine ganze Menge zu erledigen, findest du nicht?"

"Und ob. Egal, wir machen uns heute erst einmal einen schönen Tag."

"Genau so will ich dich haben."

Lachte sie und lief auf ihren Wagen zu. Ich lief ihr hinter her und hielt ihr die Tür auf.

"Ma'am."

Sie schüttelte mit einem fetten Grinsen ihren Kopf und stieg ein. Ich lehnte mich zu ihr und gab ihr einen Kuss.

"Wir sehen uns doch gleich wieder."

Sagt sie Augenrollend. Beleidigt und entsetzt legte ich meine Hand auf die Brust.

"Darf ich meiner Freundin denn nicht einfach so einen Kuss geben?"

"Doch schon, aber nicht vor den ganzen Kindern."

Verwirrt über ihre Aussage runzelte ich die Stirn und legte den Kopf etwas schief.

"Schau mal hinter dir."

Ich richtete mich auf und drehte mich zu den Jungs, die wie im Kino standen und uns zugucken.

"Sorry Leute, sie hat euch erwischt, das war's dann wohl mit Livekino."

"Schade, ich dachte da würde noch mehr passieren. Egal, wofür habe ich denn meine Fantasie."

Brandon erhielt für diese perverse Ausage einen Schlag an den Hinterkopf von James.

"Danke James."

"Keine Ursache Bro, dieser Schlag war schon längst fällig."

"Leider hindert der mich nicht, meiner Fantasie freien lauf zu lassen."

"Alter Brandon halt die Schnauze oder ich stopf sie dir mit meiner, im Gegensatz zu eurer, kleinen Faust."

"Ruhig kleine, ich bin ja schon still."

Tessa nickte zufrieden udn startete den Motor.

"Ich komm dich abholen."

"Geht klar. Komm so gegen 16 Uhr."

"Mach ich Bae und fahr langsam du irre."

"Was bedeutet langsam."

Fragte wie ahnungslos gespielt.
Damit trat sie auf das Gaspedal und düstet davon. Was für eine Braut.

"Also, ich mach mich dann auf den Weg. Wir sehen uns um 16 Uhr."

"Geht klar."

Wir gaben uns alle gegenseitig die Hand und fuhren alle los. Ich muss sagen dass es draussen schon ziemlich kalt war, denn das Auto war um einiges wärmer. Ich drehte den Schlüssel im Zündschloss und liess den Motor starten. Ein paar Minuten liess ich den Motor warm laufen, ehe ich auch ich das Höllenloch, Namens Schule, verliess.
...
Ich hoffe es hat euch gefallen.
Susan

Typisch TessaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt