Die kalte Winterluft bewirkte das mein Atem kleine Wölkchen erzeugte. Ich hatte meine Felljacke und den Umhang an. Und von Helen hatte ich warme Handschuhe bekommen, die bis zu meinen Fingerkuppen gingen und meine Fingerspitzen unbedeckt ließen damit ich noch etwas greifen konnte. Ich hoffte das würde reichen um oben in der Luft nicht zu erfrieren. Ich stopfte noch einige Decken und Proviant in Shruikans Satteltaschen. Er beobachtete mich interessiert dabei. Dann schnallte ich mir noch das bereits abgenutzte Schwert ,das man mir gegeben hatte, um meine Hüfte am Gürtel fest. Jetzt war ich Startklar. Aiolos, Dilayla, Moulgur und Yuudai standen ebenfalls vollgepackt vor Shruikan. Die Drachen schlugen Probeweise mit den Flügeln um zu testen ob ihre Flügel nicht zugefroren waren. Dann gab Yuudai das Signal zum Starten. Ich kletterte auf Shruikans Rücken, befestigte mich am Sattel und hielt mich mit meinen behandschuhten Händen am Knauf fest. ,,Los geht es!"brüllte Yuudai. Dann stiegen wir nacheinander in die Lüfte. Ein kalter Wind kam von Norden, aus der Richtung der Aora Bergkette. Shruikan hatte zum Glück dank Moulgurs großem Körper einen prima Windschutz. Endlich ohne schneidenden Gegenwind ab zu bekommen, entspannte ich mich langsam. Shruikans heißer Körper unter mir hielt mich mollig warm und beheizte den Sattel mit seiner Körpertemperatur.

Ich hörte eine immer näher kommende Stimme und erschrocken riss ich die Augen weit auf. Mir ist gar nicht aufgefallen das ich eingeschlafen bin. Die Stimme in meinem Kopf entwickelte sich zu Shruikans Stimme. ,, Du solltest lieber wach bleiben. Sonst bekommst du die Anweisungen von Yuudai nicht mit. Er meinte eben das wir gleich landen werden und Rast machen werden. Außerdem könntest du, wenn ein Sturm aufkommt weggepustet werden. Ich bin mir nicht sicher ob dich dieses dünne Seil im Sattel hält." Ich hob meinen Kopf und gähnte. ,, Jaja, ich hab ja verstanden."Wir steuerten bereits die Erde an. Shruikan glitt in den Landeanflug und hörte auf mit den Flügeln zu schlagen. Im letzten Moment schlug er kräftig mit den Flügeln und landete geschickt. ,, Das Landen beherrscht du zum Glück endlich." grummelte ich, band das Seil ab und sprang von seinem Rücken. Ich schaute mich um. Wir waren mitten auf einer Lichtung in einem Wald. Frost bedeckte den vereisten Boden. ,, Passt auf wo ihr hintretet. Ihr könntet hier schnell ausrutschen." Warnte Chrome vor, der bereits Holz in die Mitte legte. Wir bauten schnell unser Lager auf. Ein Lagerfeuer spendete uns geradezu jämmerliche Wärme. Wir holten unser Proviant heraus. Die Drachen konnten Wochenlang ohne zu essen auskommen, brauchten von daher nichts. Sie legten sich an den Lagerrand und machten ein Nickerchen. Ich kaute auf ein hartes Brot und aß etwas Käse dazu. Das Wasser in unseren Wasserflaschen war leider zugefroren. Ich hatte sowieso keinen sonderlichen Durst. Owen jedoch hatte einen riesigen Durst. Auf Rum. Er zauberte plötzlich ein Fläschchen der dunkelbraunen Flüßigkeit. Er setzte sich schwer fällig neben Moulgur und nippte an seinem Rum. Er bot uns etwas an, wir verneinten jedoch lachend, da Owen eher so aussah als ob er denjenigen abstechen würde, der es wagen würde ihm seinen Rum aus der Hand zu nehmen. Ich ging nach der üppigen Mahlzeit hinüber zu Shruikan. Er hatte sich zusammengerollt und schlief anscheinend schon. Ich legte mich auf die Seite, die Luft war eisig und ich war mit einem weichen Laken aus Fell zugedeckt. Die kalte Luft prickelte auf meiner haut, und rasch zog ich die Arme zurück unter die Decke. Es war, als ob die Kälte sich einen Weg in meine Knochen und durch meine Adern bahnte. Ich zog die Beine an die Brust und das Fell höher, doch die Kälte drang trotzdem zu mir durch. Jetzt den warmen Apfel Most meiner Mutter, dachte ich murrend. Ich spürte hinter mir eine Bewegung und sah mich plötzlich in Shruikans zusammen gefalteten Flügeln und seinem warmen Bauch gedrückt wider. ,,Danke." flüsterte ich und schmiegte mich enger an seinem weichen Bauch. Ich hörte Shruikans Herz laut unter meinem Kopf klopfen. Mit dem schlagen seines Herzens unter meinem Kopf schlief ich schließlich ein und eine angenehme Wärme umhüllte mich. 

Wir sind bereits einige Zeit unterwegs. Ich schaute nach unten und entdeckte die Felsgipfel. Dann müsste doch hier irgendwo.... Und da sah ich ihn auch schon. Unter uns erstreckte sich der lange Flusslauf. Das bedeutete das hier in der Nähe mein Heimat Dorf liegt. Mein Herz klopfte aufgeregt, als Yuudai das Signal zum Landen gab. Eine dicke Wolke versperrte mir die Sicht, doch ich roch das etwas eigenartiges in der Luft lag. Wir gingen in den Sink Flug und die Wolken schoben sich an uns vorbei. Ich konnte dann endlich von weitem eine Rauchfahne entdecken. Das muss der Auslöser dieses strengen Geruchs sein. Wir kamen schnell näher und ich starrte wie gelähmt auf die großen Rauchschwaden. Sie kamen aus dem Nachbardorf meines Heimatdorfes. Wir flogen kleinere Kreise über das Dorf, um uns den Schaden genauer anzusehen. Das ganze Dorf war vollkommen verwüstet. Wo einst die Backstube stand, waren jetzt nur noch schwarz verkohlte Holzstücke. Ich war öfters mit Diana zusammen dort. Die Bäcker dort waren berühmt für ihre Törtchen. Und es war immer etwas los im Dorf. Jetzt war es Totenstille. Der dichte Rauch versperrte uns die Sicht und uns blieb nichts anderes übrig als zu landen. Yuudai führte uns zu einer geschützten Stelle im Wald. Wir stiegen schnell von unseren Drachen ab und versammelten uns um die nächsten Vorgehensweisen zu besprechen.,, Yuudai, du wirst mit Aiolos, Moulgur, Dilayla und Shruikan hier bleiben. Sobald uns irgendetwas suspekt vorkommt rufen wir euch. Und ihr werdet hier alles im Auge behalten und bei Gefahr Alarm schlagen." Befahl Chrome und ging gefolgt von mir und den anderen in Richtung Dorf. Shruikan brummte mir besorgt hinterher das ich Wachsam sein soll. Ich schüttelte nur den Kopf. ,, Ich kann auf mich selber aufpassen." schnaubte ich zurück. ,, Ach ja? Und warum bist du, wenn ich grad mal nicht bei dir bin, in Schwierigkeiten oder legst dich mit Leuten an, die viel stärker sind als du? " Ich ignorierte ihn und hörte Shruikan nicht mehr zu. Ich konzentrierte mich jetzt auf das Dorf vor mir. Ich griff angespannt nach dem Knauf meines Schwertes, bereit es jederzeit zu benutzen. Wir gingen durch das sperrangelweit offene Tor in das Dorf hinein. Chrome machte das Zeichen, dass wir uns aufteilen sollten. Ich nickte das ich ihn verstanden hatte und ging raschen Schrittes Richtung Dorfmitte. Ich durchsuchte auf meinem Weg jedes vom Angriff verschonte Haus. Doch es gab kein Lebenszeichen der Dorfbewohner. Fast wie in einer Geisterstadt.... Das metallische Quietschen eines Schildes erschrak mich, sodass ich nicht aufpasste wohin ich trat, auf dem vereisten Boden ausrutschte und gegen eine Mülltonne schlitterte, diese verursachte einen höllischen Lärm. Angespannt hielt ich die Luft an, darauf wartend das ein Angreifer mit seiner Waffe sich auf mich stürzte. Doch es geschah nichts. Ich atmete tief ein, rappelte mich auf und musterte das Schild. Es hing schlaff zur Seite und war mit Blut bespritzt. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in meiner Magengrube aus. Was auch immer hier passiert ist, die Angreifer sind jetzt weg. Und mit ihnen die Dorfbewohner. Was nichts Gutes bedeutet. Ich schlich mich durch eine Seitengasse und verscheuchte Ratten auf meinen Weg. Warum gibt es so viele von diesen Viecher hier? Normalerweise sind sie in der Kanalisation und nicht mitten im Dorf vorzufinden. Ich fröstelte und zog nervös meine gefütterten Handschuhe höher zu den Fingerspitzen. Ich hob meinen Kopf und schlich aus der schattigen Gasse um mir einen Überblick zu verschaffen. Ich war fast da wo die Rauchfahne herkam. Darauf bedacht leise zu gehen, was aber schwierig wegen dem knirschenden Schnee war, schlich ich zu einem abgebrannten Gebäude. Mit wachsender Angst was mich in der Dorfmitte wohl erwarten wird, schloss ich meine Augen und atmete einmal tief durch. Als sich mein Puls wieder stabilisiert hatte, machte ich langsam einen Schritt nach dem anderen. Nur noch eine Hauswand trennte mich von der Dorfmitte und der Rauchfahne. Ich machte einen Satz, zog das Schwert und riss die Augen weit auf, als ich nach vorne blickte. Wie gelähmt stand ich neben der Hauswand , gegenüber eines riesigen Haufens. Zahlreiche Krähen waren auf dem Haufen und pickten auf dem Haufen herum. Ich ließ mein Schwert fallen und fiel auf die Knie. Ich wendete meinen Blick angeekelt weg. Fassungslos starrte ich auf den gefrorenen Boden. Mein Gehirn versuchte wie wild das was ich gerade gesehen hatte zu verarbeiten, doch ich realisierte es erst, als ich lauthals anfing einen verzerrten Schrei aus zustoßen. Sofort hörte ich Stimmen die näher kamen. Sie wollten wissen warum ich Geschrien hatte, erstarrten jedoch ebenfalls als sie den Haufen erblickten. Ich hob mein Kopf, schaute noch einmal den verkohlten Haufen an. Mir wurde übel. Ich sprang auf und rannte in das nächst beste Gebüsch und übergab mich. Würgend fing ich an zu weinen und hielt meine Haare hoch. Ray kam auf mich zu, klopfe sanft gegen meinen Rücken und zwang sich mit einer gequält ruhigen Stimme zu sprechen,, Es sieht so aus als hätten wir die Dorfbewohner gefunden...." Er gab mir ein Tuch mit dem ich mir den Mund abwischte. Ich strich mir eine Strähne hinter mein Ohr und nickte Ray dankend zu. Er verstand und ließ mich alleine. Ich musste mich erst etwas sammeln bevor ich zurück ging. Chrome stand wie ein gefühlsloser Fels mitten auf dem Platz und hielt nach Spuren von den Angreifern ausschau. Owen,dessen  Geist noch benebelt vom Alkohol war, stapfte näher ran und beäugte die verkohlten Leichen, die sich zu dem Haufen auftürmten. ,, Ey Hudson. Ich glaub das ist deine Baustelle. Kommste ja aus ner Arzt Familie." Dwayne trat neben Owen. Er runzelte die Stirn und zog eine Brille aus seiner Jackentasche. Er setzte sie auf, beäugte die Leichenteile und stocherte im Haufen mit einem Ast rum, wie ein kleiner Junge der einen toten Frosch mit einem Stock pikste um zu schauen ob er noch lebt. Die Krähen beäugten ihn misstrauisch, fuhren aber mit ihrem Leichenschmaus fort und hackten mit ihren spitzen Schnäbeln gegen stinkende, schwarze Knochen. Bei dem Anblick musste ich mich zusammenreißen um nicht noch einmal zu erbrechen. Ich schnallte mein Schwert zurück an den Gürtel und setzte mich auf einen verkohlten Balken. Sofort sprang ich auf. Der Balken war noch immer kochend heiß. Ich hustete vom dichten Qualm, der mir vom plötzlich drehenden Wind entgegen schlug. Hustend suchte ich wie Chrome nach irgendwelche Spuren, jedoch war alles voller Asche und Schnee. Dwayne ging mit Owen zu Chrome hinüber. Auch ich und Ray gingen zu ihm. ,, Spuren sind nicht zu finden. Entweder hat der Schnee sie verschwinden lassen oder sie sind äußerst geschickt im Spuren verwischen. Es kann aber möglich sein das sie Drachen besitzen. Dann liegt es eigentlich auf der Hand wie diese räudigen Köter es angestellt haben ein ganzes Dorf auszulöschen..." meinte Chrome nachdenklich. Dwayne räusperte sich. ,, Ich habe etwas interessantes gefunden. Die meisten dieser Dorfbewohner haben Anzeichen einer infektiösen und tödlichen Krankheit. Ich vermute, das man sie verbrannt hatte um weitere Infektionen zu verhindern, jedoch haben die Angreifer dies ausgenutzt und haben die geschwächten Dorfbewohner angegriffen und sie mit auf den Haufen der verbrannten gelegt, um Spuren zu vermeiden. Ich habe bei den meisten Leichenteilen gesehen, das einige keine Anzeichen auf die Krankheit hatten, sondern anderweitige Verletzungen trugen. Alle bekamen einen trüben Ausdruck im Gesicht. ,,Nun gut. Wir haben ja nicht nur von diesem Dorf Nachrichten erhalten. Wir werden in das nächste Dorf fliegen und hoffen das es dort nicht genauso ist." Mein Herz raste bei Chromes Worten. Es stimmt. Es könnte durch aus sein das meine Heimat ebenfalls zerstört worden ist und alle die ich kenne und liebe bereits tot waren. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. ,, Dann fliegen wir eben jetzt schnell los um das zu verhindern! Nach meiner Sicht ist der Angriff nur einige Minuten her, da das verkohlte Holz der abgebrannten Häuser noch qualmt und heiß ist. Und bei der Kälte wären sie bereits in einer Stunde abgekühlt. " Stieß ich durch knirschende Zähne hervor.,, Gut beobachtet. Dann fliegen wir sofort los. Ruft eure Drachen." befahl Chrome. Ich konzentrierte mich auf das Band zwischen mir und Shruikan und rief nach ihm. Es dauerte nicht mal eine Minute und schon waren die Drachen in Sicht. Sie landeten und begrüßten uns, während wir schnell aufstiegen und ihnen anwiesen schnell loszufliegen. Wir steuerten nun auf mein Heimatdorf zu. Shruikan wollte wissen was passiert war. Als ich ihm alles erzählt hatte, knurrte er,, Ich werde sie dafür büßen lassen was sie mit den Bewohnern gemacht haben." ,, Ich hoffe das wir nicht zu spät sind...." betete ich verzweifelt. Bitte, lass uns ihnen zuvorkommen.

Hey Leute, und nein ich bin nicht aus Langeweile gestorben ^^ Ich war nur einige tage an der Ostsee und hatte keine Zeit ein Kapitel zu schreiben. Aber jetzt bin ich wieder da ^^ Nächste Woche ist schon wieder Schule bei mir :'( Und nächste Woche Dienstag hab ich Geburtstag !!! Yeeeay, aber irgendwie hab ich nicht wirklich Lust darauf zu feiern.....:O

Ich hoffe übrigens das dieses Kapitel euch nicht verstört hat. Aber mal sehen was mit ihrem Dorf passiert. Wird sie es rechtzeitig schaffen und ihr Dorf retten oder wird sie mit ansehen müssen wie ihr Dorf niedergebrannt wird und sie ihre Mutter und Diana verliert? Das erfahrt ihr im nächsten Kapitel!!! ;)



Aya -Tochter der Drachen (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt