Chapter 6

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L U N A

"Scarlett?"

"Hm?"

Ich schwieg kurz.Sollte ich ihr wirklich davon erzählen?Im Endeffekt würde es auch noch Harry erfahren und dann wäre er bestimmt sauer auf mich.Andererseits war ich mir ziemlich sicher,dass Scarlett es für sich behalten würde.Ich musste anders anknüpfen.

"Kannst du mir vielleicht jetzt erzählen,was zwischen euch und Harry vorgefallen ist?"

Sie stoppte mit dem Essen,schielte dabei zu mir rüber.In ihrem Gesicht befand sich eine Mischung aus Nervosität und Verlegenheit.Dann schaute sie zu Alice,welche damit beschäftigt war mit Louis zu reden.

Heute aß ich nicht an Harrys Tisch,denn ich wollte heute ohne ihn verweilen,was ich ihm auch gleich nach meinem ersten Schultag,erklärt hatte.Vielleicht hatte ich auch einfach Angst vor ihm.Zumindest hatte ich das wieder seit gestern.Er wollte,dass ich ihn Daddy nenne und das ist absurd.Mehr als absurd.Und ich wusste auf irgendeiner Weise,dass er es in einer falschen Richtung meinte.

"Nichts wichtiges.Nur so ein kleiner Streit.",erwiderte die Brünette,nach einer langen Pause.

Ich wusste,dass sie mich anlog.Trotzdem nickte ich.

"Wieso interessiert dich das eigentlich so doll?",ertönte es wieder von ihr.Vielleicht schöpfte sie Verdacht,verstand,dass mich etwas bedrückte.Und dieses Etwas hing mit Harry zusammen.

"Ich,uhm,ich weiß nicht.Er ist nur irgendwie so seltsam."

"Inwiefern?"

"Keine Ahnung.Gestern zum Beispiel haben wir Wahrheit oder Pflicht gespielt und er..er wollte,dass ich ihn Daddy nenne.Ich meine,ist das nicht irgendwie absurd?"

Ich runzelte die Stirn und guckte zu Harry,welcher mich beobachtete.

Während Scarlett sich verschluckte,erlangte ich auch gleichzeitig ungewollt die Aufmerksamkeit von Alice und Louis.Sofort herrschte wieder peinliche Stille.Dieses Mal aber zwischen uns allen.

Ich bereute es dieses Thema angesprochen zu haben.Gott,das war so unendlich dumm von mir.

Mein Blick fiel zu Boden.

"Vergiss e-"

"Halt dich von ihm fern,Luna.Das ist mein Ernst.Lass dich nicht auf ihn ein.",unterbrach Alice mich hysterisch.

Das sollte ich wirklich tun.Am besten sollte ich es ihm auch noch sagen.Ihm sagen,dass er sich von mir fernhalten soll.Ja,das sollte ich tun,obwohl ich jetzt noch mehr Angst vor ihm hatte.

Ein leises "Okay",verließ meinen Mund und ich widmete mich damit wieder meinem Mittagessen.

***

Ein Tippen an der Schulter,holte mich wieder in die Gegenwart.

Ich erblickte einen grinsenden Harry,welcher tatsächlich vor dem Speisesaal auf mich wartete.Scheiße,nein.

"Hallo,Harry.",murmelte ich,woraufhin er beide Augenbrauen hob.

"Uh,wie war das?"

Ich seufzte.

"Hallo,Daddy."

Sofort umspielte ein zuckersüßes Lächeln seine Lippen,womit er mir wohl verdeutlichen wollte,dass das die richtige Anrede war.Seinerseits.

Erneut schwirrten tausend Gedanken durch meinen Kopf.

"Ich dachte,ich warte einfach mal hier auf dich.",erzählte er mir.

Daddy's girl|H.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt