eins

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Levi's POV

* * *

"M-Mr. Ackerman! Bitte kommen Sie wieder zurück!", flehte die Stimme eines Blondschopfes, der hinter mir her rannte mit einer Spritze in der Hand.

"Das kannst du knicken, Armin!", zischte ich und rannte den Korridor runter.

Darf ich mich vorstellen?
Ich bin Levi Ackerman und hasse mein Leben.

Mit 20 Jahren bekam ich einen plötzlichen Nasenblutanfall und konnte es nicht stoppen. Ich verlor so viel Blut, dass ich ohnmächtig zu Boden stürzte.
Mein Vater war nicht zu Hause. Er war auf der Arbeit und durch puren Zufall hatte mich Petra gefunden.

Was sonst noch an diesem Tag passierte, wusste ich nicht mehr.
Ich war lange ohnmächtig und wusste nich, was um mich geschah.

Jedenfalls stand ich mit einem verdammten Schlauch in meinem Arm und einem nervtötenden Piepsen auf.

Ich wurde ins Krankenhaus geliefert und ich habe es seit diesem Tag vor fünf Jahren nie mehr verlassen.

Mein Vater hatte mich nur die ersten Tage besucht. Später hat es ihm gereicht, mir Nachrichten auf dem Handy zu schicken.

Ich wusste nicht warum, aber irgendwie fand ich es ganz okay, dass mein Vater mich nicht besuchte.

Wir hatten uns zuvor auch nie oft gesehen.

"Aber Mr. Ackerman! Sie können doch nicht einfach aus Ihrem Zimmer fliehen! Und hätten Sie die Güte mich zu siezen?", jammerte Armin Arlert, der Assistent meines Arztes.

Yup, ich hatte einen persönlichen Arzt, der neben mir höchstens noch zwei andere Patienten hatte. Er soll der absolute Spezialist im Bereich der Onkologie sein, besonders Blutkrebs aber wem juckt's?
Mein Vater hatte das Geld dafür.

"Armin, Ich kenne dich schon fünf verfluchte Jahre! Ich scheisse auf Höflichkeit!", schnauzte ich als ich gleich daraufhin einer alten Frau im Rollstuhl auswich.

Obwohl ich in so schlechter Verfassung war, konnte ich rennen wie die kleinen Kinder im Spielplatz.

Meine Beine trugen mich zum Lift, der mich rauf zum Dach bringen würde.

Armin hätte mich gepackt, wäre er nicht so unaufmerksam und beinahe über ein rausfahrendes Krankenhausbett gestolpert.

Eine junge Dame mit braunen Haaren, welche sie zusammengebunden hatte, trat aus dem Lift. Das mit Sommersprossen übersehene Gesicht würde ich überall wiedererkennen.

"Aus dem Weg, Ymir!", sagte ich und sie wich mir gerade noch haarscharf aus.

"Du bist ja verrückt!", schrie sie mir hinterher.

Ich kannte sie hauptsächlich von den Besuchen. Sie kam jeden Tag hier her um ihre Freundin Christa zu besuchen. Christa erlitt vor einer Woche einen komplizierten Beinbruch, laut Ymir.

Ein triumphierendes Grinsen weitete sich auf meinen Lippen, als ich in den Lift stürzte und auf den obersten Stock drückte. Stock Nummer 20.

Ja, The Wall ist ein sehr grosses Krankenhaus mit über 1000 Zimmern. Mein Zimmer war Nummer 815.

"16.. 17.. 18..", murmelte ich die Stöcke und starrte gebannt auf die Anzeige.

"Ich schwöre, kommt irgendein Quälgeist in diesen Lift werde ich ihn höchst persönlich rausschmeissen.", dachte ich grimmig.

Doch wie es Gott wollte, öffnete sich die Türe und ein braunhaariger Jugendlicher trat ein mit einem niedergeschmetterten Ausdruck.
Sein Kopf hing runter und er schien geweint zu haben.
Er platzierte sich neben mich und sah trübselig auf dem Boden.

Not even death can stop me from loving you || ereriWo Geschichten leben. Entdecke jetzt