19. mein Leben in deinen Händen.

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Durch den Pawe zogen sich schwarze Schliere und im Licht der Sommer schimmerte der Rand dieser Flecken Regenbogenfarbig. Einige Fische lagen wieder an den Rändern des Pawe's.

"Mist, mist ,mist!", rief ich und rannte zu einem dieser Fische der noch ein wenig zappelte. Ich versuchte ihn mit meinen Händen in das noch saubere Gewässer neben dem Pawe zu bringen. Diese Angelegenheit erwies sich als schwieriger als gedacht, da der Fisch beinahe aus meiner Hand rutschte. Zuerst dachte ich er wäre tot, als er sich nicht mehr bewegte. Doch auf einmal zappelte er kurz und schwamm dann weiter.

Wütend blickte ich zurück auf die Verschmutzung. Meine Augen richteten sich weiter nach rechts wo das schwarze Gebäude von Brians Vater stand. Ich könnte schwören er hatte damit etwas zu tun. Die Terrs Firma war die einzige weit und breit und so wie ich Brians Vater einschätzen konnte, war es ihm ziemlich egal wer oder was dafür lit, dass er den Reichtum einnahm.

Wütend bahnte ich mir einen Weg durch den Wald. Natürlich war es ihm egal, niemand oder zumindest nur Jugendliche oder Sportlehrer mit viel Fantasy betraten das Pawe. Allen anderem war es egal was hier geschah.

Die Firma lag genau neben dem grossflächigem Waldstück und biss regelrecht in den Augen. Das kalte und harte schwarz passte einfach nicht in solch eine schöne Umgebung. Rundherum war alles abgezaunt und ein Lieferwagen stand vor dem Eingang. Dicke Rauchwolken kamen aus dem Schornstein. Die vielen Kiessteine die mir im Weg waren, drückten gegen meine weichen Sportschuhe und ich war froh, als ich die Absperrung erreicht hatte.

Nur ein einziger Arbeiter stand davor und hielt einen Block in den Händen. Er trug einen gelben Helm und schmutzige Arbeitskleidung. Er schien über etwas nachzudenken, gedankenverloren kaute er an einem roten Bleistift.

Von hier aus sah er mich nicht, dafür war er zu konzentriert. Das Gitter war alt und schäbig, es hatte sogar einige Löcher und der Eingang war nur durch ein altes Holzbrett das davor lehnte abgeschlossen.

"Auf wiedersehen.", meinte ich zu dem alten Holz und legte es behutsam auf die Seite. Der Arbeiter hatte mir noch immer den Rücken zugekehrt. Mit schnellen Schritten brachte ich den Weg hinter mich und umrundete das Gebäude. Auf der Seite wo das Wasser began, entdeckte ich ein grosses Metallrohr welches direkt in den Pawe lief. Leider sah ich nicht wirklich viel und ich musste mich ein wenig ducken. Die Geräusche des Maschinenlärms aus der Firma waren beinahe unerträglich. Es klang als ob man Stein an Stein reiben würde.

" He du!", rief eine tiefe Stimme. Ich drehte mich kurz um und entdeckte einen älteren Herren ebenfalls mit einem gelben Helm auf dem Kopf.
"Was suchst du hier?", fragte er wütend. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und auf seiner Stirn zeichneten sich deutlich Adern ab.

" Dort steht ein Schild am Eingang, jegliches unbefugtes betreten hat rechtliche Folgen!", seine Stimme wurde nur noch lauter. Ich hatte das grosse mit roten Kreisen umrahmte Schild direkt vor dem Holz gesehen, aber eigentlich war mir das ziemlich egal.
"Sie verschmutzen den Pawe mit ihrem Mist!", rief ich ihm entgegen.
" Na warte du kleiner Giftzwerg!", wütend kam er näher.
Toll gemacht..

Mir blieben genau 2 Möglichkeiten. Entweder sprang ich in das kalte Wasser und lies mich treiben bis zum Kiesweg oder ich lief seelenruhig an ihm vorbei. Ich entschied mich füt Nr. 1. Ohne gross darüber nachzudenken sprang ich einfach. Meine Kleidung sog sich in sekundenschnelle voll mit dem kalten Wasser. Dann tauchte ich meinen Kopf unter Wasser und zog mich mit aller Kraft weiter voran. Die Stimmen des Mannes und einigen anderen Arbeitern die hinzugekommen waren, verstummten augenblicklich. Ich war eine ausgezeichnete Taucherin und ich konnte die Luft über 2min anhalten ohne Atemnot.

Nach einiger Zeit, als selbst meine Lungen verzweifelt nach Luft schrien, tauchte ich wieder auf. Gierig atmete ich die Luft ein und blickte um mich. Es waren nur noch einige Meter, dann hatte ich die Lichtung des Pawe's erreicht und den Kiesplatz. Hier musste ich raus, danach fing die Strömung an und ich hätte keine Chance dagegen.

Wenigstens wusste ich von wo die Verschmutzung und all die toten Fische kamen. Müde und erschöpft zog ich mich an das Land und wartete bis meine Kleider aufhörten zu tropfen. Die Schuhe quietschten bei jedem Schritt und es fühlte sich an, als ob ich einen eigenen Teich dort drinnen hatte.

Erstaunt blickte ich hinter mich, die dunklen Flecken auf dem Wasser und die toten Fische von heute morgen waren verschwunden. Überrascht sah ich zu der dunklen Fabrik aus der noch immer schwarzer Rauch drang. Es schien, als ob jemand die Spuren beseitigt hatte. Aber wie?

Ich wollte gerade weiter laufen, als ich einige Langstreckenläufer aus dem Wald kommen sah. Na super..die Sportlektion hatte sich also gerade mit meinem Plan gekreuzt.

Ich hatte keine Zeit mehr um mich hinter einem Baum zu verstecken. Teps der gerade um die Ecke kam , hatte mich bereits entdeckt.
"Em.", meinte er und lief auf mich zu.
" hei.", gab ich zurück und versuchte mit meinen Fingern meine Haare zu bürsten um so noch mehr nass heraus zu bekommen.

"Wo warst du?", fragte er und fuhr sich durch das blonde kurze Haar.
" Zuhause.", meinte ich nur. Er beobachtete eingehend mich und meine nasse Kleidung und zwang sich dann zu einem leichten Lächeln.
"Alles klar.", meinte er nur. Sein Blick wanderte auf einmal neben mich. Überrascht blickte ich dort hin.

" Warst du baden?", fragte Rewan. Seinen Blick konnte ich nicht deuten, aber er hatte nichts gutes an sich.
"Sieht so aus." Irgendwie war mir das ganze unangenehm so zwischen zwei Herren die sich irgendwie mit Blicken verständigten.

"Willst du nicht weiter?", meinte Rewan und blickte dabei Teps an. Dieser sties so etwas wie ein leichtes knurren aus und sah dann zu mir. " Wir sehen uns Em.", dabei zwinkerte er mir zu.

"Wo warst du wirklich?", fragte Rewan und stellte sich nun dicht vor mich hin.
" baden." Ich hatte keinen Lust auf diese Konversation, also drängte ich mich an ihm vorbei. Er streckte seine Hand aus und zog mich zurück.
"Du solltest aufhören über das nachzudenken. Bis jetzt gab es keine weiteren Fische mehr.", meinte er und seine Stimme hatte etwas tröstendes an sich.

" Doch ich habe vorhin welche entdeckt und dabei nicht genug, ich weiss wer dahinter steckt."
"Und wer?"
"Vergiss es.", meinte ich und blickte an ihm vorbei zu dem klaren Wasser. Er war der beste Freund von Brian.

" Anderes Thema, am Samstag findet eine Party statt bei Brian Zuhause."
Misstrauisch sah ich ihn an.
"Naja da du ja findest ich sollte mich von Jorja fernhalten, dachte ich du begleitest mich stattdessen liebend gern. Immerhin habe ich noch etwas gut bei dir dank dem nächtlichen Pizzadienst." er grinste.

Ich war zu erstaunt um etwas sagen zu können. "Du machst das nur , damit ich von Teps fern bleibe oder?"
"Richtig kombiniert .", er grinste noch mehr.
" Aber jetzt sollten wir die anderen aufholen."

Ich nickte und folgte ihm. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich einen Schatten der uns zu beobachten schien. Überrascht drehte ich mich um.
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Bin bis sonntag abend an einem Festival :)

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