5. ohne Antworten keine Namen

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Aus einem einzigen Augenblick wurden Momente.

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Das Pawe erschien doch nicht mehr so einsam und verlassen bei den vielen Jugendlichen die sich dort traffen. Ich hielt mich dicht hinter Sally und schenkte nur dem staubigen Boden unter meinen Füssen beachtung.

"Sally!", rief ein Mädchen mit blonden beinahe bodenlangen Haaren und schwarzen Strähnchen. So weit ich wusste hiess sie Jorja. Sally strahlte und die beiden umarmten sich. " Und du bist?", fragte Jorja und schenkte mir ein nettes Lächeln.

"Wir gehen zusammen auf die Schule.", gab ich nur als Antwort und lief an ihr vorbei.

In dem Boden steckten Holzfackeln und an ein paar Büschen aufgewickelt waren Lichterketten. Ein paar der Jungs getrauten sich sogar in das eiskalte Wasser, welches unheimlich im schwachen Mondschein schimmerte.

Ich lief langsam näher an das Wasser heran. Meine Füsse vergruben sich in den feinen Sand und das Wasser dass sich langsam um meine Knöchel schlang, wurde immer angenehmer. Ich schloss einen Moment und lief weiter hinein. Der leichte Wind fuhr mir durch mein Haar und stellte die feinen Härchen auf meinen Armen auf.

Das Wasser schien mehr anzusteigen und meine Beinde fühlten sich allmählich taub an durch die Kälte. Es war wie ein stechender Schmerz.

" Spielst du Meerjungfrau?", erklang eine Stimme. Ich öffnete ruckartig die Augen und sah hinter mich. Sally stand dort und blickte misstrauisch auf das dunkle Wasser ,welches sich unruhig hin und her bewegte.

Erst jetzt viel mir auf, dass ich nur mit den Fussspitzen im Wasser stand. Augenblicklich löste sich das kalte Gefühl an meinen Beinen wieder auf und auch der Wind schien mit einem Mal wieder ruhig zu sein. "Ich geniesse nur die Stille."

Sally nickt und streckt die Hand nach mir aus. "Komm Ariell, die Jungs wollen mit uns Verstecken spielen und behaupten tatsächlich, dass sie gewinnen." Sally kichert. Ich nehme ihre Hand in meine und folge ihr so gut es geht.

Die Jungs waren inzwischen wieder aus dem Wasswr und einzig und alleine die winzigen Wassertropfen in ihren Haaren und auf den Armen wiesen darauf hin, dass sie baden waren.

Jorja winkte uns und ehe ich es verhindern konnte zog mich Sally mit zu ihr. Jorja war okay , keine Frage...aber sie war die Sorte Mädchen, die immer und überall im Mittelpunkt stehen musste. Sie war Cheerledercaptain , Vorsitzende der Hilfsschulvereinigung , Ehrenmedallienbesitzerin für Wohltätigkeitszwecke  und ihrem Vater gehörten viele der sozialen Einrichtungen hier.

Jorja zog auch niemals das selbe an und stand jeden Tag 2h früher auf um sich ihre Extansions in ihre kurzen Haare zu klipsen auch wenn sie felsenfest behauptete es wäre alles echt.

"Also wenn die letzte Person männlich ist, gewinnen die Herren , wenn nicht, dann die Frauen.", rief einer von Brians Kollegen.

" Und was ist wenn Kevin die letzte Person ist?", kam es aus einer Ecke. Die Mehrheit lachten. "Alter .", kam es von Kevin. Er hatte dunkle längere Haare und wurde deswegen schon öfters als Frau angesehen.

" Auf 3 geht es los ich suche.", meinte Sally. Überrascht sah ich sie an. Sie zuckte nur mit den Schultern. "Ich bin neutral also, ich zähle von 20 runter." Sie nickte mir zu ehe sie sich zu einem Baumstamm stellte , die Augen schloss und leise von 20ig hinunter zählte.

"Huhu.", meinte Jorja und ich warf ihr einen raschen Blick zu. Meine Chancen zu gewinnen waren definitiv einfacher, wenn ich alleine unterwegs war. Also rannte ich einfach los.

"6...5....4....3....2...1...okay ich komme!"

Ich blieb stehen und sah mich um. "Mist, mist, mist.", flüsterte ich. Ganz leise schlich ich mich hinter einen Baum und duckte mich. Ein Stock unter meinen Füssen knackste.

" pssst!", klang es auf einmal neben mir und beinahe hätte ich aufgeschrien, hätte mein gegenüber mir nicht seine Hände über den Mund gehalten. Ich musste nicht einmal nach hinten schauen um zu erahnen, dass es Rewan war. Sein Parfum dass meistens sogar durch mein Zimmerfenster kroch und mir mitteilte, dass der liebe Rewan soeben aus der Dusche gestiegen war und sich mit Parfum vollgesprüht hatte, kroch auch jetzt zu meoner Nase.

Er lies mich wieder los. "Sei leise du Trampel.", flüsterte er. " Selber du Elefant."

"Giraffe.", gab er zurück.

" Papagei.", meinte ich wieder.

"Hört auf den ganzen Zoo aufzuzählen und seid ruhig.", erklang die Stimme von Brian neben uns.

Auch das noch..

Ich lehnte mich gegen den Baum und horchte in die Stille hinein wie Sally jedesmal vergnügt aufschrie, wenn sie wen gefunden hatte.

Und dann schloss ich wieder meine Augen und war froh dass wir verstecken spielten. Denn im Grunde genommen war es ein schönes Spiel. Jeder wurde sich für einen kurzen Moment einmal dem Ausmass der Stille bewusst. Und jedem kroch einmal die Angst dabei in den Nacken, wenn er beinahe gefunden wurde. Wahrscheinlich war es auch das einzige Spiel bei dem wir uns wünschten, für einen Augenblick unsichtbar zu sein. Unsichtbar für die Menschen von denen wir einmal dachten, wir geben alles um sie nie aus unseren Augen zu verlieren...

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Hallo :)

Zuerst ich bin zurück von meiner Monatigen Lernpause...meine Prüfungen sind durch und meine Schule auch. Ich werde mich jetzt voll und ganz wieder auf das Schreiben konzentrieren.

Soo bis bald :-** und danke

SpiegelscherbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt