Cihan und Ayla - Zeit für Gefühle

Kapitel 35

Wir stehen unserem Glück manchmal selber im Weg. Vielleicht wäre ja ein Umweg ein Ausweg? Auch ein Schritt zurück kann manchmal ein Schrit zum Ziel sein. Aber wisst Ihr wo die grössten Schwierigekeiten sind? Da wo wir sie suchen. Der Verstand kann uns sagen was wir unterlassen, aber unser Herz sagt das was wir tun sollten. Was mein Herz in diesem fall sagt? Ich kannst nicht genau definieren.. Was mein Herz fühlt will mein Verstand gerade nicht wahr haben.

Da stieg mein noch Ehemann aus dem Auto, in der Hand, eine blut rotige Rose. Ich schloss meine Augen und atmete einmal tief ein, und danach wieder raus. "Allah, hilf mir! Gib mir die stärke diesen Abend zu überstehen!" Ich zog den Autoschlüssel raus und stieg langsam aus meinem Auto raus.
Beim stehen merkte ich wie sich mein Magen drehte. Ich lehnte mich mit meiner Hand an meinem Auto und mit der anderen hielt ich mich am Bauch. Ich schloss wieder fest die Augen zu. 'Nein Ayla nicht jetzt!' redete ich mir ein.
"Hallo.." hörte ich Cihan hinter mir sagen.
Wie ein wunder, die schmerzen vergingen. Es war wie eine Heillung, seine Stimme war meine Heillung! Wie sehr habe ich deine Nähe vermisst Cihan? Wie sehr habe ich deine Stimme, deine Anwesenheit vermisst! Ich öffnete die Augen und wischte mir meine kleine träne weg bevor ich mich zu ihm umdrehte. Ich liess keine Emotionen zeigen. Ich liess mir nicht anmerken wie sehr ich Ihn doch vermisst habe, wie sehr sich meine Augen nach Ihm gesehent hatten. Ihm in die Augen zu sehen war als hätte ich nach Jahren wieder mein Augenlicht von Allah geschenkt bekommen hätte. Ich merkte wie es mir warm ums Herz wurde, als ob sich jede Ader, jede Vene, jedes Organ sich mit frischem warmen Blut füllte. Mein Mundwinkel zuckte immer wieder nach oben, als ob ich der ganzen Welt zulachen wollte.
›› STOPP AYLA! NEIN DU ZIEHST DAS JETZT DURCH! LASS DIR NICHTS ANMERKEN ‹‹ hörte ich eine Innerestimme von mir sagen.
›› Gib dir einen Ruck Ayla, er ist dein Mann fürs leben!‹‹ hörte ich die zweite innerestimme sagen.

"Lass uns rein gehen." gab ich Kalt von mir und lief gerade aus zum Eingang. Von draussen hörte man schon die Laute Musik. Ich liebte Türkische Hochzeiten! Ich dachte wirklich diesen Abend würde ich geniessen können...

"Ayla, bekle!", Cihan hielt meine Hand fest und verschlingte sie ineinander. Dieses Gefühl, seine Haut an meiner Haut zu spüren. Nach einer langer Zeit spürte ich wirder dieses Gefühl von Schmetterlingen in meinem Bauch. Ich bekamm Gänsehaut. Doch wieder liess mein Verstand das alles nicht zu. Ich wollte eben meine Hand wegziehen als er sprach. "Ayla, lütfen.. Sie wissen nichts davon. Lass es echt aussehen." In Cihans Augen sah ich Trauer. Sowas hatte ich in Cihans Augen nochnie gesehen. Ich nickte und senkte den Kopf. Cihan lief zu, und ich folgte Ihm. Hand in Hand betratten wir den Saal. Meine Freundinen, die nichts vom geschehen wussten, sahen mich mit offenen Augen an. Verständlich sie denken es ist aus, was es eigentlich ja auch ist, aber aufeinmal lief ich Hand in Hand mit ihm in den Saal rein. Ich verstehe sie vollkommen!

"Kizim!" Cihans Mutter umarmte mich, und ich küsste aus Respekt Ihre Hand. Was konnte sie auch dafür? Garnichts. Wir setzten uns mit Ihnen am Tisch, und ich redete mit meiner noch Schwiegermutter. Sie frage mich wie es in Amerika bei meinem Bruder war, und wie es ihnen ging. Ich versuchte so glaubwürdig wie möglich zu Antworten, auch wenn es mir sehr schwer fiel.

Nach einer Zeit kamm das Brautpaar, ich war wirklich froh drum, nun gesellte ich zu meinen Freundinen, die mich natürlich von A-Z abfragten und ich Ihnen Antwort gab. Ich sah hinundwieder zu Yasin, manchmal sogar traffen sich unser Blicke und wir beiden schauten danach weg, als wäre nichts. Es sah so aus als wäre er Entäuscht und traurig zu gleich. Aber wesshalb? Weil ich Ihnnicht begleitet hatte, oder weil ich hier mit Cihan war?

Nach einer Zeit Stand Yasin auf und ging richtig Ausgang. Irgendetwas in mir drang mich dazu Ihm zu folgen. Yasin war ein guter Freund von mir, ehrlichgesagt war er derjenige der für mich da war als ich mir von Cihan getrennt hatte. Ich stand auf und ging nach draussen. Es war schon dunkel, ein kalter hauch von Wind führte bei mir zu Gänsehaut. Ich stand still und meine Augen suchten nach Yasin. "Suchst du mich?", Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Yasin stand angelehnt an der Wand, ich roch den Duft der Zigarette, und sah den Rauch der sich mit dem Kalten wind zusammenmischte. "Ja, genau dich suche ich." Ich schmunzelte leicht und näherte mich zu Yasin, der gerade stark an seiner Zigarette zog. "Ayla?", fragte er mich
während er mich tief in den Augen sah. Eine gewisse unsicherheit traff mich und ich brach nur stotternd ein "Ja?" aus mir. Er sah zu boden und fing an zu lachen währendem er seine Zigarette aus machte. Er zog sein Jacket aus und legte es über meinen Schultern. "Ist dir kalt?", war mir Kalt? Ich konnte es nicht einschätzen, im moment ging in mir was ganz komisches vor. Ich schüttelte den Kopf und sah nach unten. "Ayla, ich ich muss dir was - also.." Er schloss die Augen und nahm tief luft ein, gerade in diesem Moment als er reden wollte kam aus dem nichts Cihan. Er sah uns fragend an. Ich sah zu Cihan, und danach zu Yasin der gerade etwas Wütend wurde. Er sah mich an und danach Cihan, danach wieder mich nahm nochmal tief luft ein und verschwand wieder in den Saal. Ich blieb einen Moment stehen, immernoch hatte ich Yasins Jacket um meine Schultern.

Ich nahm es in meinen Armen und lief ohne Cihan einen Blick zu würdigen zu. Der jedoch packte mich am Armgelenk und zog mich zu Ihm hin. "Ich will eine Rauchen, wartest du auf mich?" Er lächelte mir zu und lies danach wieder mein Arm los. Ich sah kurz zum Eingang, Yasin war schon längst drin und unterhielt sich mit den anderen. Ich sah danach wieder zu Cihan und nickte. "Du siehst heute sehr gut aus." Ein lächeln schenkte ich Ihm für dieses Kompliment. Ich durfte jetzt einfach nicht schwach werden.
Es wahr still, sehr still. Aus dem Saal hörten wir die Musik. Nachdem Cihan seine Zigarette geraucht hatte gingen wir wieder rein. Wir setzten uns zu Cihans Eltern am Tisch.
"Ayla kommt doch Morgen zu uns Abendessen, wir waren schonlange nicht mehr zusammen ausserdem kommt noch Cihans Grossmutter aus Frankreich, sie wird sich bestimmt Freuen euch zu sehen." Mit einem grossen Lachen sah mich mein noch Schwiegervater an. Wieso musste das sein... ich sah Cihan an der mich ansah und wieder weg schaute. Wieso sagt er nichts?? "Tamam" gab ich Ihm als Antwort.

Nachdem Melek und Ibo Ihren Kuchen geschnitten haben lief ein Lied das mich emotional sehr traf. Ich konnte es ehrlichgesagt nicht mehr aushalten.. ich wollte einfach weg. Weg von allem. Aber wie konnte ich das meiner Besten Freundin antun? Wie hätt ich einfach gehen sollen?

"Bugün seninle evlenmek istiyorum
Hep seninle bir ömür boyu olmak istiyorum
Bunu bil sevgilim seni çok seviyorum.."

Cihan streckte mir seine Hand entgegen. Geschockt sah ich auf Ihn rauf. Ich wakelte mit dem Kopf was ein "Nein" ausagen sollte. Doch meine Schwiegermutter bestand drauf. Was hätt ich tun sollen? Da tanzten wir.. eng aneinander. Meine Hände waren auf Cihans Brust während seine an meiner Taille waren. Es war ein komisches Gefühl, sowohl auch ein schönes vertrautes Gefühl wieder so nah an Cihan zu sein. Ja es roch nach Cihan. Ich habe diesen Geruch vermisst, auch wenn ich es mir schwer selber zugebe. "Unser Lied... es ist unser Lied Ayla." hörte ich Ihn in meinem Ohr sagen... Das Lied war ein verbund zwischen Cihan und mir. Ja das war es. Diesmal wollte ich Ihn wirklich nicht los lassen. Ich legte mein Kopf auf seine Brust. Sein Griff wurde stärker und ich merkte wie er an meinen Haaren roch.
"Ich hab dich so vermisst Ayla, gib uns eine zweite Chance!" Er gab mir ein Kuss auf meiner Stirn. Meine Augen schloss ich fest zusammen. Wieso tut er das? Wieso macht er das ich wieder die sehnsucht nach Ihm kriege...

Das Lied fand sein Ende Cihan namm mich an der Hand und wir setzten uns wieder hin. Meine Augen suchten aber Yasin.. wo war er? Nach langen hin und herschauen fand ich Ihn. Er sah mich wütend an und seine Hände waren zur Faust gebildet... sehr wütend verliess er die Hochzeit.