26. Kapitel

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Er küsste mich! Gaara küsste mich!
Ein paar Herzschlage lang war ich einfach nur völlig überrascht, verwirrt und wusste nicht was ich tun sollte. Träumte ich? Nein, es fühlte sich viel zu echt an. Als ich endlich realisiert hatte, dass das hier wirklich passierte, ergriff ich meine Chance und erwiederte den Kuss. Es war... so wundervoll. Gaaras Lippen waren zugleich rau und weich, kühl und warm. Einfach perfekt. Dieser Moment sollte niemand enden. Es fühlte sich so unglaublich richtig an. Ich rückte ein Stück näher an Gaara heran und wollte grade die Hand heben um ihm durch die Haara zu streichen, als er sich von mir löste. Etwas enttäuscht senkte ich den Blick und spürte wie das Blut in mein Gesicht hinaufschoss.
"Warum... Hast du das getan?", fragte ich, es war kaum mehr als ein Flüstern.
Gaara legte seine Hand an meine Wange und drehte meinen Kopf zu sich. Seine Augen strahlten in einem wunderschönen meerblau und das Kanji auf seiner Stirn schien zu leuchten. Er war unglaublich schön. Dann drehte er den Kopf und blickte zum dunklen Himmel.
"Als Akatsuki mir Shukaku entzogen hat und ich gestorben bin, hab ich eine Art Traum gehabt. Da war ich als Kind, weinend und ganz allein. Ich habe mich gefragt, wozu ich das alles hier tue, warum ich unbedingt von anderen Menschen annerkant und gemocht werden wollte. Und plötzlich... warst du dort. Du hast mir eine Hand auf die Schulter gelegt und gesagt das alles gut wird und ich nicht allein wäre. Du hattest dieses hoffnungsvolle Lächeln auf dem Gesicht und in deinen Augen war nicht die Spur von Angst. Dann waren da auf einmal all die Erinnerungen die mit dir zu tun hatten. Ich... habe wirklich alles gesehen, jede unserer Begegnungen, aber etwas war anders, ich... konnte fühlen was du gefühlt hast, Angst, Wut, Schmerz und alles andere. Und als letztes war da wieder ich als Kind wie ich allein auf einer Bank saß und geweint habe. Eine Gruppe Kinder ist an mir vorbei gegangen, ganz hinten warst wieder du mit deinen beiden Freunden, ihr habt geredet und gelacht. Aber als du mich gesehen hast, bist du stehen geblieben obwohl alle anderen weitergegangen sind ohne mich zu beachten. Zuerst schiebst du unsicher, aber dann... bist du zu mir gekommen, hast gelächelt und mich ohne ein Wort umarmt. Am Ende ist alles verschwommen, ich bin wieder aufgewacht und das erste was ich gesehen hab, war dein Gesicht voller Sorge aber auch Hoffnung und... Ich hatte so ein merkwürdiges Gefühl, so ein Kribbeln im Bauch und alles fühlte sich irgendwie so warm und richtig an. Damals hast du mir erklärt was Liebe ist und... ich glaube, genau das ist es... was ich für dich empfinde, Takami."
Er sah mich mit einem glühenden Blick an der mich völlig gefangen hielt und lehnte sich langsam näher zu mir bis sein Gesicht ganz nah vor meinem war.

"Ich liebe dich"

Ich glaube wenn meine Augen noch ein Stück größer geworden wären, wären sie geplatzt. Ungläubig starrte ich Gaara an während er etwas unsicher lächelte. In meinem Kopf rasten die Gedanken wie eine Achterbahn und ohne zu wissen was ich tat, lehnte ich mich zu Gaara doch kurz bevor ich ihn küssen konnte, stoppte er mich indem er seine Hände auf meine Schultern legte und mich festhielt. Mit ernstem Blick sah er mich an. Irgendwie machte es mich traurig und ich ließ den Kopf sinken.
"Gomenasai"
Jetzt lächelte Gaara, ließ mich los und lehnte seine Stirn gegen meine.
"Es gibt nichts wofür du dich entschuldigen müsstest. Du hast mich gerettet, Takami. Ich habe immer geglaubt das ich ein brutales Monster wäre, da jeder im Dorf versucht hat mir das einzureden. Aber auch wenn Shukaku mich manchmal kontrolliert hat, hab ich durch dich begriffen das ich mich von diesem dunklen Pfad abwenden kann, wenn ich es wirklich will. Und jetzt, wo der Bijuu nicht mehr in mir ist, gibt es nichts mehr wovor ich mich verstecken muss. Besonders nicht vor meinen eigenen Gefühlen."
Ich hob den Kopf und blinzelte den Rotschopf dankbar an. Dann griff ich nach Gaaras Hand und lächelte.
"Gaara?"
"Hn?"
"Ich... Ich liebe dich auch"
Gaara zuckte sichtlich zusammen und ich sah ihn überrascht an. Er wirkte irgendwie unruhig und nervös, aber innerhalb einer Sekunde wurde sein Blick warm und ein Lächeln umspielte seine Lippen. Dann schloss er die Augen, legte die Arme um meinen Rücken und zog mich an sich. Ich musste mich zusammenreißen um nicht überrascht aufzukeuchen. Aber dann entspannte ich mich und verschränkte meine Hände hinter seinem Rücken. Ich spürte Gaaras warmen Atem an meinem Ohr.
"Arigatou"

How to Love a Demon  [Sabaku no Gaara]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt