5. Kapitel

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Als ich morgens aufwachte, war ich schon total aufgeregt, da heute die Akademie-Abschlussprüfung stattfinden würde. Beim Frühstück war ich extrem hibbelig und konnte kaum still sitzen. Meine Mutter wünschte mir viel Glück als ich eilig das Haus verließ und fast schon durch das Dorf rannte. Auf dem Weg sah ich ein paar Kinder aus meiner Klasse, beachtete sie jedoch nicht sondern lief einfach weiter, da ich nicht in der Stimmung war, mich mit ihnen zu Unterhalten.

Ich war zu früh. Die Akademie war noch geschlossen und ich setzte mich ein Stück von der Tür entfernt auf die steinerne Treppe. Nach kurzer Zeit schon kamen ein paar Lehrer und der Kazekage -was meine Nervosität noch beträchtlich steigerte- und betraten die Schule. Nach kurzem Warten folgte ich ihnen und ging langsam durch die Gänge. Jetzt, wo es komplett leer war, kamen mir die Flure dunkel und unheimlich vor und ich atmete erleichtert auf, als ich die Klasse betrat. Doch diese Erleichterung verschwand sofort als ich den Jungen sah, der allein in der hintersten Reihe saß.
Schon wieder Gaara, dachte ich nervös und versuchte, während ich zu meinem Platz ging, ihn nicht anzublicken. Aber aus dem Augenwinkel sah ich, wie sein Blick mich verfolgte. Ich setzte mich auf den Stuhl und starrte stur aus dem Fenster. Es herrschte eine unglaublich unangenehme Stimmung, ein eisiges Schweigen und ich traute mich kaum zu atmen. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus und drehte mich zu Gaara um. Er blickte mit leerem Blick irgendwo ins Nichts. Ich beobachtete ihn kurz und war mir sicher, dass er es bemerkt hatte, doch er zeigte keinerlei Reaktion. Wie von selbst öffnete sich auf einmal mein Mund.
"H-Hallo", murmelte ich leise, doch in dem leeren Raum klang es so laut, als würde ich schreien. Gaara wandte den Kopf und blickte mir unverwandt entgegen, woraufhin ich schnell weggucken wollte, doch es ging nicht. Etwas in seinem Blick hielt mich fest. Erst als er kurz blinzelte, schaffte ich es, den Kopf weg zu drehen.
Warum habe ich nur das gesagt?!
Ich kam mir ziemlich blöd vor, wie ich da so saß und vermutlich ziemlich merkwürdig auf meinen Tisch starrte.
"Hallo."
Ich erstarrte. Das war seine Stimme. Vermutete ich jedenfalls, ich hatte seine Stimme noch nie gehört, doch es war niemand anderes hier außer ihm und mir.
Als ich mich grade erneut umdrehen wollte, ging die Tür auf und eine Gruppe von vielleicht 10 Kindern kam lachend und quatschend herein. Ich brach in der Bewegung ab, stand auf und ging zu ihnen um sie zu begrüßen. Als ich einmal kurz unauffällig zu Gaara rübersah, blickte er wieder stumm aus dem Fenster.

"Takami Kogara, du bist als nächstes dran", sagte einer der Prüfer. Wir standen alle in einer Reihe vor den beiden Männern, einem Lehrer und einem anderen Jonin, den ich nicht kannte. Die meisten waren schon dran gewesen, nicht alle hatten bestanden, aber viele. Ich war eine der letzten und als ich nach vorne trat, pochte mein Herz wie verrückt. Diese Prüfung zu schaffen war so lange mein Ziel gewesen und ich durfte es jetzt nicht vergeigen.
"Also", sagte der eine Prüfer, "du machst jetzt bitte zwei Doppelgänger von dir. Viel Glück!"
Ich schloss kurz die Augen und atmete aus. Und plötzlich spürte ich meinen eigenen Herzschlag durch meinen Körper pulsieren und den Puls in meinen Fingerspitzen pochen.
Ich öffnete schnell die Augen auf und formte schnell die Fingerzeichen.
"Bunshin no Jutsu!"
Ich schloss erneut die Augen als ich zwei Mal ein leises Ploppen hörte. Als ich sie vorsichtig wieder öffnete und nach rechts guckte, überkam mich eine Welle der Erleichterung. Neben mir standen zwei fast perfekte Ebenbilder meines Körpers. Beide sahen ein wenig klein aus, aber ansonsten waren sie gut und ich war stolz auf mich. Gespannt blickte ich zu den Prüfern.
"Ich würde mal sagen, du hast bestanden. Herzlichen Glückwunsch!", meinte der Mann freundlich und überreichte mir mit einem Lächeln ein Stirnband. Es war dunkelblau und auf der silbernen Platte prangte das Symbol von Sunagakure. Ich bedankte mich und ging mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht zu der Gruppe von Schülern, welche bereits bestanden hatten.
Yugi und Akuna warteten dort schon auf mich und wir beglückwünschten uns leise gegenseitig.
Es waren jetzt noch drei Kinder übrig und als ich mich wieder nach vorne wandte, trat Gaara gerade vor.
Seine Aufgabe war es, sich in den Lehrer zu verwandeln, was er ohne einen winzigen Fehler tat. Als er sein Stirnband bekam, nahm er es wortlos entgegen und stellte sich an die Seite, abseits von den anderen. Ich versuchte, nicht mehr auf ihn zu achten, was mir auch gelang, da ich eh noch zu aufgeregt war, um über ihn nachzudenken.

-am nächsten Morgen-

"Ist das nicht toll?!", quietschte Akuna aufgeregt, als wir in der Klasse saßen. Uns war gesagt worden, dass wir heute in Teams eingeteilt werden würden. Natürlich wünschte ich mir, mit meinen beiden Freunden in einem Team zu sein, aber eigentlich war keiner von den anderen Schülern ein Problem für mich. Naja, fast keiner.
Unser Lehrer kam herein, gefolgt von ein paar Jonin, die vermutlich die neuen Trainer der Teams sein würden.
"Also, dann beginnen wir mal mit der Einteilung der Teams. Im ersten Team sind..."
So ging das ungefähr zehn Minuten, bis schließlich mein Name fiel.
"Team 13 wird bestehen aus: Takami Kogara, Yugi Omoniki und Akuna Shinzu."
Freudig grinsten wir drei uns an.
"Euer Trainer wird Rino Miwahito sein."
Ein Mann mit mittellangen, blonden Haaren und braunen Augen trat vor. Sein linkes Auge wurde von einer Haarsträhne verdeckt, über das andere zog sich eine Narbe und er lächelte uns freundlich an.

Nach der Stunde traf ich mich mit meinem neuen Team am Trainingsplatz mit der Nummer sechs und wir stellten uns einander vor, was eigentlich nicht nötig gewesen wäre da Akuna, Yugi und ich uns ja eh schon ewig kannten. Über Rino gab es nicht viel zu sagen, er war seit vier Jahren Jonin und relativ nett. Er lachte viel mit uns und erzählte offen über sich selbst. Als wir einen kurzen Trainingskampf machten, damit er unsere Stärken einschätzen konnte, lobte er mich dafür, dass ich mein Chakra sehr gut kontrollieren konnte, was auch eine meiner besten Fähigkeiten war.
"So", meinte er schließlich als es langsam Nachmittag wurde.
"Dann lasst uns mal zum Kazekagen gehen um unsere erste Mission als Team zu erledigen. Wie sieht's aus?"
Ich verschränkte die Arme und grinste breit.
"Aber gerne doch, Sensei."

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Howdy meine Lieben! \^•^/
Ich wollte mich mal bedanken für die vielen Votes und die lieben Kommentare! Ihr seid die besten! 💕
Ich hoffe mal, dass euch die Geschichte bisher gefällt, also lest fleißig weiter ;)

LG Fairy ^^

How to Love a Demon  [Sabaku no Gaara]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt