Twenty-one

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Twenty-one:
weitere Fehler – oder weiteres Wollen?

Ich wusste nicht, wie lange ich heulte – oder wieso ich wegen ihm weinte

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Ich wusste nicht, wie lange ich heulte – oder wieso ich wegen ihm weinte. Denn ich war Agentin. Die mussten doch immer hart im Nehmen sein, nicht wahr? Naja.

Irgendwann schaffte ich es aber doch noch – endlich –, mich in den Sessel zu hieven – wo ich allerdings weiterweinte.

Und ich wusste auch nicht mehr, wie lange ich im Sessel, die Beine nah an meinen Körper gepresst, dasaß und vor mich hin weinte. Aber mich kotzte dieses Heulen selbst an – ändern tat ich an der Tatsache aber nichts.

Und wahrscheinlich heulte ich den ganzen Vormittag. Aber ich konnte es einfach nicht mehr genau sagen, da ich jegliches Zeitgefühl verlor. Irgendwann – nach wahrscheinlich gefühlt ein paar Stunden – kamen schon keine Tränen mehr aus meinen Augen. Das war doch nicht zu fassen.

Denn ich schluchzte dennoch weiter und konnte mich auch nicht mehr richtig einkriegen. Ich steigerte mich in meine Trauer, Wut und in meinen Schmerz hinein, doch war es mir egal. Schließlich war ich alleine. Ich durfte auch mal ausflippen und ein Teenager sein. Und vielleicht brauchte ich das auch.

Irgendwann jedoch drehte sich ein Schlüssel im Schloss herum und ich hörte die Tür aufgehen. Kurz darauf trat Charlie auch schon in meine Wohnung als ich ihr den Kopf zudrehte.

<Sie muss Tashas Schlüssel bekommen haben.
>Ja, ne, darauf wäre ich nicht gekommen, danke auch.

Innere Stimme ließ wieder grüßen. Sie hatte sich während meines Heulkrampfes steht's zurückgehalten und keinen Mucks von sich gegeben. Das war ja schon beinahe ertragreich.

Ohne irgendetwas zu sagen ging sie in die Küche, setzte mir Tee auf und kam mit diesem nach einigen Minuten zurück. Sie drückte ihn mir in die Hände und setzte sich mir gegenüber auf die Couch. Ab da leistete sie mir Gesellschaft.

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„Komm, du solltest schlafen", murmelte sie irgendwann, hievte sich hoch.

Ich murrte. Ich war einfach zu schwach, um ins Bett zu kriechen. Das Heulen hatte mich schwach werden lassen. Er hatte mich schwach werden lassen.

„Lass mich hier liegen", bat ich leise als sie sich gerade zu mir hinabbeugen wollte, um mich hochzuheben. Ich sah sie von unten herab an. „Ich möchte hier liegenbleiben", stellte ich klar und sie seufzte, richtete sich wieder auf.

Dann schüttelte sie ihren Kopf, drehte sich um und lief in die Küche. Zurück kam sie einige Minuten später mit einem neuen Tee und einer Taschentuchpackung.

„Hier." Ich wischte mir eine Strähne aus dem Gesicht, während sie den Tee auf meinem Couchtisch ablegte. „Und jetzt ruhe dich aus und ich komm morgen wieder, ja?" Ich schniefte, nickte dann aber dankbar. Sie deckte mich noch mit der leichten Decke über der Armlehne zu und hauchte mir schnell einen Kuss auf die Stirn. „Ich bin gleich ein Stockwerk weiter unten, wenn etwas ist, ja?" Ich nickte erneut, weil ich meiner Stimme einfach nicht traute.

》Die Romanoffs  ~ erwachte Macht《| Part II || AVENGERSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt