Polarlichter

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Noah und Colin haben sich viele Träume und Wünsche erzählt, seit sie ein Paar waren. Manche davon hatten sie, seit sie schon Kinder waren. Noahs größter Wunsch war natürlich, Filme zu machen. Aber das war nicht sein größter Traum - nein, er hatte schon als Kind davon geträumt, einmal in seinem Leben Polarlichter zu sehen.

Zu sehen, wie diese Farben den Himmel erleuchten. Die Bilder dazu sind traumhaft schön. Aber dieses Spektakel mal wirklich sehen zu dürfen, das war etwas ganz anderes, als Polarlichter nur auf Bildern zu sehen.

Und möglicherweise konnte Colin nun Noahs Traum zur Realität machen - denn wie das Glück es so wollte, konnte man jetzt, um 2 Uhr Nachts, Polarlichter am Himmel sehen.

Mit klopfendem Herzen setzte Colin sich auf. Er sah rüber zu Joels Bett - der Junge schlief tief und fest und hatte das Plüsch-Känguru fest an sich gedrückt. Alles was Colin von Joel hören konnte, war ein leises Atmen.

Dann sah Colin zu Noahs Bett.

So leise, wie es ging, zog sich Colin schnell ein Sweatshirt über. Dann zog er sich seine Sneaker an.

Auf Zehenspitzen tapste der Brünette rüber zu Noahs Bett.

Er hockte sich hinunter, dann strich er sachte über Noahs Arm.

»Noah«, flüsterte er in die Stille hinein.

Es war Colins Glück, dass Noah schnell wach wurde. Sein Freund schlief manchmal ziemlich unruhig, und manchmal schlief Noah nur schlecht durch.

Der Blonde regte sich und gähnte.

»Colin?«

Der Brünette grinste breit. »Aufstehen.«

Trotz der Dunkelheit konnte Colin praktisch vor sich sehen, wie Noah skeptisch die Stirn runzelte. »Wieso das denn? Es ist mitten in der Nacht!«, wisperte er.

»Jetzt komm schon!«, flüsterte Colin. »Ich will dir was zeigen.«

Noah gähnte erneut. Er seufzte. »Okay, du hast gewonnen.«

Colin erhob sich und dann erhob sich Noah aus dem Bett. Schnell zog er sich seinen dünnen Pullover um und dann seine Schuhe.

Hand in Hand wanderte das Paar auf Zehenspitzen aus dem Zimmer.

[...]

»Wenn du mich jetzt für irgendwas unwichtiges geweckt hast, gibt es für dich heute keine Küsse.«, murmelte Noah.

Colin grinste breit. Er kicherte leise auf. »Hm, ich glaube nicht, dass du dich dran halten wirst.«, dachte er nach.

»Ich kann mich zusammenreißen, die Frage ist, ob du das kannst.«, warf Noah ein, während sie händchenhaltend über die Flure gingen. Sie mussten leise sein; nicht, dass Frau Schiller sie erwischte. Noah wollte nicht schon wieder eine Woche Küchendienst machen.

»Ich reiß mich zusammen.«, murmelte Colin. »Du bist derjenige, der mir nie widerstehen kann.«

Noah lachte leise empört auf. »Ich?«

Sein Freund grinste ihn an. »Ja, du

»Nenn mir ein Beispiel.«

Die Jungs blieben stehen.

»Zum Beispiel beim Küchendienst.«, zählte Colin auf.

»Okay, ja, aber das war nur einmal.«, verteidigte sich Noah.

»Und im Wald, als wir mit Freddy spazieren sind, wolltest du mich ja unbedingt gegen diesen Baum drücken.«, meinte Colin mit einem Lächeln.

»Es hat dir doch auch gefallen.«, stellte Noah fest. Er näherte sich Colin, bis der Junge die Wand an seinem Rücken spürte. Er griff nach Colins Händen und sie verschränkten die Finger ineinander.

Nolin || OneShotsحيث تعيش القصص. اكتشف الآن