Still

492 18 12
                                    

Das ganze spielt quasi ab Folge 1057.

Es wird Zeit, dass Noah seinen Tiefpunkt erreicht.
Ihm passiert nichts, keine Angst. Er wird nicht alleine sein, versprochen









Colin schlief schnell bei Zugfahrten ein. Nicht in einen tiefen Schlaf, dennoch schaffte er es, Energie zu tanken.

Es war die leise Musik in Colins Ohren und die Durchsage, die ihn weckten.

»Sehr geehrte Fahrgäste, wir erreichen in Kürze den Kölner Hauptbahnhof. Der Ausstieg ist in Fahrtrichtung links. Bitte achten Sie darauf, Ihre persönlichen Gegenstände mitzunehmen. Vielen Dank, dass Sie mit uns gefahren sind.«

Der Junge gähnte halbherzig auf. Er rieb sich die Augen und guckte aus dem Fenster. Der Zug fuhr langsamer. Er sah zu, wie Köln an ihm vorbeizog.

Als sein Handy vibrierte, kramte er es heraus. Julia hatte ihm geschrieben.

Ich steh beim Aufzug :) Abschnitt 6

Er begann zu lächeln. Langsam erhob sich Colin von seinem Sitzplatz, griff nach seiner Tasche, zog sich seinen Rucksack über und ging mit wackeligen Beinen zur Tür.

Etwa eine Minute später hielt der Zug an.

Die Leute vor ihm öffneten die Tür, und Colin ging mit zitternden Knien heraus.

Er guckte sich um. Es war total voll, aber das machte Colin nichts aus. Er konnte inzwischen ganz gut mit vollen Menschenmengen umgehen. Er begann, nach Abschnitt sechs zu suchen. Als er den Abschnitt fand, setzte er sich in Bewegung.

Sein Herz machte einen Hüpfer, als er Julia erkennen konnte.

Julia schien Colin auch zu erkennen; sie winkte aufgeregt und lächelte begeistert.

Colin rannte auf sie zu und Julia rannte auf ihn zu.

Als er vor dem Mädchen stand, ließ er seine Tasche fallen und nahm Julia fest in den Arm. Sie lachte freudig und drückte Colin fest an sich. Der Brünette vergrub sein Gesicht in Julias Schulter. Er grinste breit und hob seine beste Freundin ein Stück hoch, sodass Julia den Boden unter ihren Füßen nicht spüren konnte.

»Colin!«, lachte sie, »ich bin zu schwer für dich!«

»Gar nicht wahr«, nuschelte Colin glücklich, während er über Julias Schulter strich.

Dann ließ er Julia wieder runter. Sie entfernte sich ein Stück, sodass sie ihren besten Freund ansehen konnte.
Ihre Augen waren ganz nass, aber sie lächelte breit.

»Hey«, lächelte Colin. Er spürte, wie seine Augen nass wurden.

»Hi.«, kicherte Julia und drückte Colin wieder an sich.

Der Junge seufzte erleichtert. Er küsste Julias blonde Haare.

Und, Gott, er hatte sie so vermisst. Keine Worte dieser Welt könnten definieren, wie sehr er seinen Lieblingsmenschen vermisst hatte. Ja, sie schrieben sich jeden Tag, schickten sich kleine Pakete und telefonierten regelmäßig, aber Julia wirklich zu sehen, das war das beste.

Für diesen einen Moment musste Colin weder an seinen Kummer noch an Noah denken. Vielleicht war das gut so.

Er war einfach nur froh, wieder bei seiner besten Freundin zu sein.

-

Als Colin bei Julia zuhause ankam, wurde er herzlich von ihren Eltern in Empfang genommen. Sie liebten Colin, als wäre er Teil der Familie.

Nolin || OneShotsWhere stories live. Discover now