Anything is possible if you want it bad enough!

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Alle Augen lagen auf mir. Ich wusste nicht, wie lange ich geredet hatte, aber ich musste alle Gedanken unbedingt loswerden. Es ging gefühlt um mein Leben, meine Zukunft. Ich wollte Nichts mehr, als weiterhin am Rookie-Rennen teilzunehmen. Es ging um einen weit entfernten Traum, der sich wohl schon als Kind in mein Hirn eingepflanzt hatte, den ich aber erst so richtig vor einigen Monaten zum Leben erweckt hatte.

Ich hatte keine Ahnung, wie sehr sich dieses Rennen für Alex doch in mein Hirn eingebrannt hatte. Natürlich hatte ich die Gedanken an Drake nicht erwähnt. Das war mir dann doch zu persönlich gewesen und absolut irrelevant für die Geschichte. Drake war an diesem Wochenende nicht anwesend gewesen. Und die Anderen ging mein Totalschaden von einem Liebesleben auch einfach Nichts an. Wenn ich jetzt, hier im Büro des Trainingszentrums, an Drake dachte, dann fühlte ich zum ersten Mal Nichts. Kein Hass, Liebe schon gar nicht, einfach Nichts. Eine Neutralität, so als wäre Drake ein Unbekannter. Und das war ein erstaunlich angenehmes Gefühl. Selbst, wenn ich mir vorstellte, er hätte mittlerweile Jemand Anderes gefunden, überkam mich keine Welle der Wut. Es war mir egal. Das wurde mir jetzt, als ich die Gedanken an ihn wieder zuließ bei der Erzählung von meinem ersten Rennen, bewusst. Und das war ein unbeschreibliches Gefühl. Drake hatte keine Macht mehr über mich. Die hatte ich wieder zurückgewonnen. Und es wurde Zeit, meinen Traum wieder möglich zu machen.

Denn ich wollte fahren. Oh Gott, ich wollte Nichts mehr tun. Ich hatte das komplett verdrängt. Wie sehr ich es wollte. Dass ich überhaupt schon gefahren war. Oder hatte ich es nur verdrängt, aus Angst, ich könnte jetzt nicht mehr an den 24 Stunden teilnehmen?

Ich war weiterhin komplett in meiner Welt gefangen, trank erstmal einen Schluck Wasser und versuchte, mich zu sammeln, während ich weiterhin auf den Tisch vor mir starrte. Ich traute mich noch nicht, den Anderen in die Augen zu blicken, aus Angst, darin bereits erkennen zu können, dass mein Traum heute hier doch geplatzt war.

Ich atmete einmal tief durch und hob dann den Blick. Ich sah Seb's schockierten Blick, Onkel Loyds Kopf wurde ganz rot vor lauter Wut, Alex hingegen schien jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen zu sein. Denn schließlich war Alex damals derjenige gewesen, der mich Fahren ließ. Ob er das jetzt ebenfalls bereute? Schweren Herzens blickte ich nun auch Miles an, der aus einem mir unerklärlichen Grund anfing, schelmisch zu Grinsen.

„Ich sehe ja, ihr verarbeitet das alle Anders" erhob ich zum ersten Mal nach meinem Monolog die Stimme „Aber Miles: Was ist so lustig? Alles steht auf dem Spiel und du lachst?" Ich war komplett verwirrt und irgendwie auch stinksauer. Freute es ihn etwa, dass hier gleich alles in sich zusammenbrach? Gerade noch war er ach so enttäuscht von mir und jetzt erfreute er sich an meinem Scheitern.

Für Onkel Loyd stand ja noch viel mehr auf dem Spiel. Er hätte mit der, immer noch namenlosen Firma von Seb und Miles, den Deal seines Lebens abgeschlossen. Wir würden alle unter dem Dach von Electric Motors als Hauptsponsor an den Start gehen und mächtig die Werbetrommel rühren. Er tat mir so leid, weil er mir vertraut hatte. Und wohl nie von meinem Einsatz in Slowenien erfahren hatte. Seinem Gesichtsausdruck nach zu Urteilen war er komplett von den Socken.

„Ja, sie hat recht. Was grinst du hier so blöd?" Seb war der Erste, der sich nach mir endlich zu Wort meldete. Er sah mich nicht an, er war immer noch schwer enttäuscht, aber immerhin fragte er sich auch, warum Miles plötzlich den Joker heraushängen ließ.

„Hast du nicht zugehört, Seb? Das ist das Beste, was ich seit Tagen gehört habe" sagte Miles und fing nur noch breiter an zu grinsen. Okay, der Typ war wohl endgültig übergeschnappt. Das viele Benzin hatte ihm wohl nicht gut getan.

Zum ersten Mal, seit er mich abgeholt hatte, sahen Seb und ich uns an und meine Verwirrung spiegelte sich in seinen Augen. Niemand begriff, was Miles hieran so toll fand. Ich hoffte, er würde uns bald einweihen.

It's lights out and away we go - do the impossibleWhere stories live. Discover now