Dämonische Fürsorge

74 8 3
                                    

Es war die nächste Nacht, als ich mich gerade zurück verwandelte und mal wieder war ich nicht allein. Mittlerweile hatte sich Alastor in meinem Verwandlungsraum eine Ecke etwas gemütlicher eingerichtet, mit Sessel, kleinem Tisch und las gelegentlich ein Buch oder oder trank eine Tasse Kaffee, während er mir bei meinen Verwandlungen zusah und darauf zu warten schien, dass ich endlich einknickte und die Deal mit ihm einging. Doch darauf könnte er lange warten, denn ich wollte das kleine bisschen Stolz, was mir geblieben war, behalten und das ging schlecht, wenn ich an der Kette eines Dämons hing. Dann erlitt ich lieber Nachts immer wieder diese schrecklichen Schmerzen. Außerdem hatte ich vor einigen Tagen mit Husker über das Angebot gesprochen und er hatte mich ausdrücklich davor gewarnt, überhaupt daran zu denken.

Bestimmt fragt ihr euch, warum meine Wolfsform Alastor nicht angriff, nun das hatte sie vor einigen Wochen versucht, doch dass ging nicht gerade glimpflich aus. Ich wusste zwar nicht genau, was vorgefallen war, aber es war meiner wenigen wachen Momente in dieser Gestalt gewesen und ich erinnerte mich noch gut an dieses beängstigende Gefühl wie ich da lag, umschlungen von Alastors Schattenranken, seine scharfen Klauen, die das Fell an meinem Hals kraulten und wie er meinte, dass ich es lieber nicht noch einmal versuchen sollte, da ich es ansonsten bereuen würde.

Wie schon gesagt, verwandelte ich mich gerade zurück, doch dieses Mal ging etwas schief, wobei ich im nachhinein vermutete, dass es die restlichen Auswirkungen des vermaledeiten Giftes war. Als ich mich versuchte auf zu setzten, hatte ich Schwierigkeiten, da meine linke Schulter noch immer ausgekugelt war und auch nicht den Anschein machte, sich in die richtige Stellung zu begeben, weswegen mein linker Arm schlaff herab hin.

Unauffällig sah ich zu Alastor, der anscheinen in seinen aktuellen Roman vertieft war, was ich ausnutzte. Wenn ich mich beeilte, würde er es nicht merken. Mit der rechten Hand zog ich mich das Halsband ab und stand leicht schwankend auf, wobei ich das Gesicht schmerzvoll zusammenkniff, da durch die bewegen meine Schulter mehr als schmerzhaft pochte, doch konnte ich mir jegliches Geräusch verkneifen.

Als ich stand, sah ich wieder aus den Augenwinkeln zu Alastor, doch dieser blätterte nur eine Seite um und reagierte nicht (auch wenn ich mir einbildete, dass sein Grinsen sich minimal erweitert hatte) , weswegen ich mich beeilte zur Tür zu gelangen, doch gerade, als ich im Begriff war, den Eisenriegel zur Seite zu schieben, hörte ich seine Stimme, in der eindeutige Belustigung mitschwang:

"Was habe ich zum Thema selbstzerstörerisches Verhalten gesagt, kleine Wölfin?"

Ich schluckte, traute mich aber nicht mich umzudrehen.

"Ich weiß nicht, was du meinst. Mir geht es gut. Ich geh jetzt schlafen."

Somit schob ich den Riegel zur Seite, doch ehe ich die Tür öffnen könnte, spürte ich plötzlich, wie der Dämon dicht hinter mir stand und mir seine Hand auf die linke Schulter legte, weswegen ich mir ein leidendes Keuchen nicht verkneifen konnte. Seine Reaktion war ein leises Lachen dicht an meinen Ohr.

"Netter Versuch Kyra. Na komm, ich helfe dir."

Somit umschlang er meine Hüfte und ehe ich mich versah, standen wir beide wieder in seinem Zimmer. Dort lotste er mich zum Bett, doch zu meiner Überraschung befand ich mich kurz darauf auf seinem Schoß sitzend wieder, mein Rücken an seiner Brust, weswegen ich mich versteifte. Mal wieder streifte sein Lachen das Innenfell meines Ohren, da er ganz genau wusste, wie unangenehm es mir war, doch noch ehe ich irgendetwas tun oder sagen konnte, hielt er mir wieder den Holzstab vor die Nase, aus welchen er mit seiner Magie bereits die Löcher entfernt hatte, die meine Zähne gestern dort hinterlassen hatten.

"Na Los, beiß schon zu kleine Wölfin. Ich denke in dieser Umgebung ist es angenehme, als wenn wir es unten in deinem Raum tun, findest du nicht?"

Ich hatte keine Chance darüber nachzudenken, da sich seine Hand wieder auf meine Schulter legte, weswegen ich lieber schnell den Stab in den Mund nahm und dass nicht zu spät, da ein kurzer höllischer Schmerz durch meine Schulter schoss. Ich hatte zwar schon schlimmeres erlebt, dennoch war es nicht angenehm.

Nachdem der Schmerz abgeklungen war, bewegte ich zögerlich meinen Arm, ehe ich den Stab entfernte und bedankte mich leise. Doch als ich aufstehen wollte, verstärkte Alastor seinen Griff, wodurch mein Herz einen Schlag aussetzte. Nachdem, was ich in den letzten 24 Stunden erlebt hatte, machte mich seine Nähe noch nervöser als sonst.

Das schien der Mistkerl natürlich zu merken und schien sich köstlich zu amüsieren.

"Was ist denn los kleine Wölfin, hm? Du bist stiller als sonst. Mach ich dich etwa nervös?"

Ich versteifte mich noch mehr, als er zusätzlich anfing mit seinen Fingern sanft über meinen Arm zu streifen um mich weiter zu necken, während sein andere immer noch um meine Hüfte lag und mir somit jegliche Fluchtchance nahm.

Natürlich wollte ich etwas zu meiner Verteidigung sagen, doch kaum öffnete ich den Mund, entkam mir ein kleiner Gähner, wobei ich vermutete, das der Mistkerl seine Magie dafür seinsetzte, denn während ich allmählich gegen seine Brust sank, sprach er weiter und ich wusste ganz genau, dass die Fürsorge in seiner Stimme nur gespielt war.

"Wie es mir schein, wirst du langsam müde, kein Wunder, wenn man bedenkt, wie ereignisreich deine letzten Stunden waren. Ich finde, du sollten diese Nacht lieber nicht allein sein, bist du nicht auch der Meinung? Nicht das es noch Auswirkungen des Giftes gibt und du einen weitere Amoklauf versuchst, hm? "

Mittlerweile war ich etwas in seinem Griff zusammengesunken, saß eher seitlich auf seinem Schoß und legte gezwungenermaßen meinen Kopf auf seiner Brust ab, da mir langsam die Kraft fehlte. Gleichzeitig spürte ich, wie er eine Hand unterhalb meines Knies legte, damit ich nicht hinunter rutschen konnte.

Wieder versuchte ich etwas zu sagen, während meine Augenlider allmählich schwer wurden und ich gerade noch so einen Blick auf sein Gesicht erhaschen konnte, in welchen mal seine eindeutige Belustigung konnte, ehe ich seine Stimme noch einmal hörte und ich kurz darauf in den Schlaf glitt.

"Shhh. Ganz ruhig kleine Wölfin. Schlaf jetzt einfach. Süße Träume."

Und in Begleitung seines Lachens schlief ich schlussendlich ein.

The Monster inside of me (Hazbin Hotel ff)Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora