70. Eine Herausforderung

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Thalia's Sicht:

Als ich aus Obitos finsterer Dimension entkam, spürte ich die Kälte des Bodens unter mir. Mein Augenlicht war verloren, doch meine anderen Sinne schärften sich in der Dunkelheit, und ich war entschlossen, mich auf sie zu verlassen, während ich mich in diesem Kriegsgebiet bewegte.

Plötzlich durchdrang eine vertraute Stimme die Stille um mich herum. "Thalia? Ist das wirklich du?"

Es war Kisame. Seine Überraschung und Erleichterung waren deutlich in seiner Stimme zu spüren.

"Kisame", antwortete ich leise, mich zu ihm umdrehend. "Ja, ich bin es. Aber jetzt ist keine Zeit für lange Gespräche. Wo ist Obito?"

Die Überraschung auf Kisames Gesicht war unübersehbar. "Obito? Gerade eben ist er mit Kakashi in diese Dimension gegangen."

Mein Herz begann schneller zu schlagen. Obito und Kakashi, zusammen in dieser Dimension? Das konnte nur bedeuten, dass eine gewaltige Konfrontation bevorstand.

"Danke, Kisame", sagte ich, während ich mich darauf vorbereitete, meinen Weg fortzusetzen. "Wo ist der Rest?"

"Sasuke, Naruto und diese Pinkhaarige sind an der Front", antwortete mir Kisame.

Ich nickte bloß.

"Itachi ist ebenfalls dort. Wir sollten uns beeilen, wenn wir ihnen helfen wollen", fügte Kisame schnell hinzu und rannte davon, wahrscheinlich zur Front.

Ich folgte ihm sofort, was sich allerdings als Herausforderung darstellte, da ich mein Augenlicht nun verloren hatte. Ich hatte mich zwar lange auf diesen Moment vorbereitet, aber ihn tatsächlich zu erleben war anders, als ich es mir vorgestellt hatte.

Plötzlich spürte ich etwas Hartes vor meinen Füßen und ohne es zu bemerken, stolperte ich über einen Stein und fiel auf den Boden. Ich hörte, wie Kisame stehen blieb.

"Thalia? Was ist los?" hörte ich seine Stimme. Ich vernahm, wie sich seine Schritte mir näherten.

"Du bist sonst nicht so tollpatschig. Hast du diesen kleinen Stein einfach übersehen?" fragte er mit einem Grinsen im Gesicht.

Ich zwang mich, aufzustehen und versuchte, meine Fassung zu wahren. "Es ist nichts, Kisame", antwortete ich und versuchte, mein Stolpern herunterzuspielen. "Ich bin nur etwas müde."

Kisame schien nicht überzeugt zu sein, aber er ließ es dabei bewenden. "Wir müssen uns beeilen", sagte er und bot mir seine Hand an, um mir aufzuhelfen. "Die anderen könnten unsere Hilfe brauchen."

"Ja, du hast Recht. Wir sollten uns beeilen", erwiderte ich und stand auf. Ich klopfte den Staub, den ich auf meiner Kleidung vermutete, weg und hob meinen Kopf, um Kisame anzusehen.

"Warum gehst du nicht vor?" fragte ich ihn.

Keine Antwort.

"Kisame?" Fragte ich. Ich wunderte mich, was wohl los war.

"Thalia, ich bin hier", hörte ich seine Stimme etwas weiter links von mir nach einer weile.

Ich realisierte, dass ich in die falsche Richtung geschaut hatte.

"Oh.."

Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, als Kisames Worte meine Ohren erreichten. "Sei ehrlich zu mir, Thalia", sagte er ruhig, aber mit einem Unterton, der mir sagte, dass er wusste, dass etwas nicht stimmte. Ich schluckte schwer, denn ich ahnte, wohin diese Frage führen würde.

"Kannst du mich sehen?"

Ein Moment der Stille hing zwischen uns, während ich nach einer Antwort suchte. Wie sollte ich ihm erklären, dass ich mein Augenlicht verloren hatte, ohne dass er es zuerst bemerkte? Doch ich wusste, dass ich nicht lügen konnte, nicht gegenüber jemandem, dem ich vertraute.

"Ich..." begann ich zögerlich, als ich spürte, wie sich mein Herz zusammenzog. "Nein, Kisame, ich kann dich nicht sehen."

Für einen Moment herrschte Stille, bevor Kisame langsam nickte, als hätte er bereits geahnt, was meine Antwort sein würde. "Ich dachte mir schon, dass etwas nicht stimmt", sagte er ruhig.

Kisame legte mir sanft eine Hand auf die Schulter. "Du bist eine Kämpferin, Thalia. Wir werden gemeinsam durch diese Dunkelheit gehen."

"Danke, Kisame."

𝐀𝐋𝐈𝐕𝐄Where stories live. Discover now