yirmidört | اربع وعشرون

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"Wovor?", fragte er leise und strich ihr erneut über ihre Haare, was Ceylin ein wenig besänftigte. Sie biss sich auf ihre Unterlippe und spürte, wie ihr die Tränen in die Augen schossen, als sie versuchte, etwas zu sagen. Sie bekam aber keinen einzigen Ton heraus, und das frustrierte sie nur noch mehr.

"Ich weiß es nicht", stotterte sie schließlich und wischte sich mit ihrer freien Hand die erste Träne von der Wange, bevor sie ihr Gesicht vollkommen von ihm abwandte. Sie wollte nicht, dass er sie weinend sah, aber Jamal hatte bereits gesehen, wie ihr die Tränen über ihr Gesicht liefen und fasste sie an der Schulter, bevor er sie wieder in seine Richtung drehte.

Seine Geduld machte sie verrückt.

"Erzähl mir von dem, was dir Angst macht."

"Es ist kompliziert", versuchte sie, sich herauszureden. Sie nervte sich im Moment selber so sehr, dass sie es gar nicht in Worte fassen konnte, und sie konnte selber nicht nachvollziehen, wieso sie so handelte, wie sie es tat, aber vielleicht versuchte sie auch indirekt einfach nur, das Kind in ihr zu schützen.

"Erzähl du einfach, und ich entscheide, ob es kompliziert ist, okay?"

Ceylin nahm tief Luft und wischte sich die neuen Tränen aus ihrem Gesicht. "Ich habe Angst davor, verletzt zu werden, Jamal. Ich bin es nicht gewohnt, mich selber jemanden anderen anzuvertrauen, und ich habe Angst davor, was passiert, falls ich es bei dir tue."

Jamals Blick besänftigte sich augenblicklich und seine Lippen formten sich zu einem Lächeln. "Das war alles?"

"Alles?", sagte sie erstaunt.

"Das ist das, wovor du Angst hattest?"

"Wenn man das so formuliert, dann klingt das sehr irrational, aber in meinem Kopf macht das alles viel mehr Sinn, ich kann mich nur nicht richtig ausdrücken gerade", weinte sie und unterbrach sie selber mit ihrem Schluchzen.

"Ceylin, alles was du gerade gesagt hast, ist in deinem Kopf", erklärte er und wischte ihr erneut die Tränen aus ihrem Gesicht. Seine Hand brannte auf ihrer Haut, und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als einfach wieder in seinen Armen einzuschlafen.

"Du hälst dich selber zurück, in dem zu immer wieder zulässt, dass dein Kopf dich so sehr kontrolliert. Die Frage ist nicht, was hier ist", sagte er und strich ihr mit seiner freien Hand über die Schläfe. "Sondern hier." Ceylin zog fragend die Augenbrauen zusammen und schaute gespannt zu, wie er seine freie Hand auf ihren Brustkorb hielt, dort, wo ihr Herz wie wild klopfte.

Vor Nervosität setzte ihr Herz für einen kurzen Moment aus und sie schloss ihre Augen, um sich ein wenig zu beruhigen. Das alles war gerade ein wenig zu viel für sie, aber sie war so dankbar dafür, dass er nicht zuließ, dass sie sich von ihren Ängsten leiten ließ und sie davor aufhielt, wegzurennen, sobald sie ein wenig überfordert war.

Ceylin konnte manchmal sehr anstrengend werden, aber sie hatte sich nicht ausgesucht, so zu werden. Sie hatte nie Eltern, die ihr gezeigt haben, wie man in einer solchen Situation handeln würde, und sie hatte auch keine Mutter, die sie anrufen und nach Rat fragen konnte.

Seine Hand ruhte immer noch auf ihrem Herz, und Ceylins Blick wandte zwischen seiner Hand und seinen Augen hin und her, bevor sie sich erneut auf die Lippen bliss und ihre freie Hand auf seine hielt und sie wegzog.

"Aber was ist, wenn du auf einmal die Interesse an mir verlierst?"

"Das wird schwer, denke ich", lachte er und verdrehte die Augen. "Ich habe zuvor noch nie den Gelegenheit dazu gehabt, ein Mädchen kennenzulernen, die solches Wirrwarr von sich geben kann, dem ich stundenlang zuhören könnte, ohne mich zu langweilen."

Tagelang Regentropfen | SkandalWhere stories live. Discover now