62. Blitze

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Minho und ich setzten uns erschöpft hin.
„Da seid ihr ja endlich wieder."
Thomas sah uns vorwurfsvoll an, als hätten wir seine Zeit verschwendet. Dabei musste er ja gar nichts tuen. Er ist keinen Berg nochmal hoch gelaufen, nachdem er es gerade erst getan hat.
„Fall du mal einen Berg runter und lauf wieder rauf."
Ich sah ihn beleidigt an.
„Frischling."
Newt strich ein Haar, welches mir ins Gesicht fiel, hinter mein Ohr.
„Ihr seid nicht gefallen, ihr seid freiwillig gekugelt."
Ich ignorierte die Röte, die mir in die Wangen stieg und fing an zu schmollen.
„Aber Blondie, Minho hat angefangen."
Theresa setzte sich neben Thomas , ihre Beine berührten sich unauffällig. Ich verengte meine Augen. Das hier gefiel mir nicht. Sie verhielt sich seltsam, also noch seltsamer als sie es eh schon getan hatte und jetzt fing sie noch an mit Thomas zu flirten.

Zu meinem Glück reagierte Minho, während ich mit den Liebeleien meines Bruders beschäftigt war.
„Ach nur über das übliche. Wer von uns schneller ist und so."
„Ihr lügt doch."
Theresa sah zwischen uns hin und her.
„Beweis es doch."
Minho lehnte sich grinsend zurück.

Ich konnte nicht anders als Theresa den Rest des Abends zu beobachten. Sie verhielt sich merkwürdig.
Ich war zwar keine Person, die blind vertraute, aber ich war intelligent , jedenfalls ein bisschen. Daher vertraute ich meine Zweifel der Person an, die ich als den besten Menschenkenner anerkannte.

Ich drehte mich um, da er genau neben mir lag. Sand kam auf und ich musste husten.
„Newt."
Als er nicht reagierte , griff ich nach seiner Schulter.
„Newt."
„Mmh?"
Langsam drehte er sich um und öffnete seine Augen.
„Ich muss mit dir reden."
Ich dachte er würde sich über die Uhrzeit beschweren, jedoch nickte er nur.
„Findest du nicht auch, das sich Theresa seltsam verhält, seitdem wir entkommen sind?"
Er biss sich auf die Lippe, bevor er mit seinen Schultern zuckte.
„Ich weiß nicht so recht Frischling, wie kommst du darauf?"
„Ich hab ein schlechtes Gefühl bei ihr."

Newt nickte leicht, bevor er seinen Arm hob.
„Komm her."
Ich sah ihn zögernd an , bevor ich zu ihm rückte. Er legte seine Jacke, die er als Decke benutzte, über uns beide , bevor er seine Arme um mich schlang.
Er legte sein Kinn auf meinem Kopf ab, während ich meinen Kopf in seinen Nacken drückte. Ich spürte wie er mir leicht über die Haare streichelte.
„Lass uns schlafen. Wir haben morgen noch genug Zeit, um uns Sorgen zu machen."

Mein ganzer Körper kribbelte und ich verspürte nur Wärme.
„Schlaf gut Blondie."
Newt antworte nicht mehr, doch nach ein paar Sekunden hörte ich ein gleichmäßiges Atmen.

„Newt ! Steh auf komm schon."
Ich wurde davon geweckt , dass die improvisierte Decke von mir rutschte.
„Y/N."
Thomas streckte mir seine Hand hin und zog mich hoch.
„Was ist los ?"
Verschlafen suchte ich nach Newt, den ich ein paar Schritte weiter wiederfand . Mein nächstes Ziel waren Minho und Fry, welche zusammen bei Aris standen. Okay aktuell ging es ihnen gut .
„Da sind Lichter."
Thomas zeigte in eine Richtung.

„Wir haben es geschafft."

Als hätte sich ein Tor zur Hölle geöffnet krachte es hinter uns. Blitze , na klasse.
Ich drehte mich zu Minho.
„Vielen Dank! Du musstest es ja beschwören."
Thomas zog an meinem Arm.
„Komm, wir müssen los."

Ich schnappte meinen Rucksack und wir gingen an zu rennen.
„FINDET ES NICHT NOCH JEMAND SELTSAM DAS DIE BERGMENSCHEN NICHT IN EINEM BERG WOHNEN?"
Ich schrie gegen den Sturm an , jedoch schien mich niemand zu hören.

„SCHNELL."
Ein weiterer Krach ertönte.
„LOS!"
Warum bin ich nicht einfach im Labyrinth geblieben ? Da musste ich nicht rennen. Ich schrie auf , als genau neben mir ein Blitz einschlug.
„KOMMT RENNT!"
„REIN DA !"
Überrascht sah ich, wie Newt die Gruppe anführte.
Ich zerrte Teresa an ihrem Arm mit mir und packte dann auch Aris. Niemand wird hier zurück gelassen.
Niemand.

Und dann flog Minho genau vor uns durch die Luft.
„MINHO!"
Ich schupste Theresa und Aris von mir , bevor ich zu ihm rannte.
„Minho!"
Ich lies mich auf die Knie fallen und rüttelte an ihm.
„Nein shuck, das machst du nicht."
Ich schlug ihm ins Gesicht .
„MINHO. KOMM SCHON."
Schnell stand ich wieder auf und versuchte ihn hoch zu bekommen. Ich bemerkte gar nicht, wie mir Tränen über die Wangen liefen.
Auf einmal waren Thomas , Aris und Newt bei mir und halfen mir Minho hoch zu heben.
„Komm , hoch mit ihm und rein !"
Wir zerrten ihn in das Gebäude und Theresa knallte die Tür zu.

Stille.

Auf einmal realisierte ich, ich war ein Med Jack. Okay was hat Jeff mir alles bei gebracht.
„Legt ihn hin , passt auf den Kopf auf , sorgt dafür das sein Kopf hoch liegt. Ich brauch eine Taschenlampe!"
Verzweifelt rüttelte ich an ihm.
„MINHO!"
Komm schon.
Keine Atmung . Okay was mach ich, was mach ich.
Beatmen ! Ja ja, uhm , Kopf überstrecken, Nase zu halten und Mund leicht öffnen.
Ich presste meinen Mund auf Minhos und blies die Luft hinein und noch einmal und auf einmal-
„Boah."
Ich seufzte erleichtert auf und lies mich zurück fallen.

„Was ist passiert ?"
„Dich hat ein Blitz erwischt."
Minho sah Thomas verständnislos an , bevor er seinen Kopf zu mir drehte.
„Hast du mich gerade geküsst ?"
Mein Mund klappte auf .
„Wie bitte ?"
„Ich hab es genau gespürt."
„Das ist deine Sorge gerade ?"
„Ich würde es keine Sorge nennen."
Ich starrte ihn fassungslos an.
„Bild dir ja nichts drauf ein."
Newt zog, mit Thomas und Aris,ihn hoch.
„Das war nur um dich zu beatmen."
Minho hustete bevor er Newt auf den Rücken schlug.
„Awww Neidisch ?"

Ich seufzte leise und nahm Aris Hand entgegen, welcher als einziger nicht vergessen hatte, dass ich auf dem Boden im Dreck saß.
„Wirklich Jungs, ihr seid alle so Gentlemans. Wenn ich hier jemanden küsse , dann Aris."
Dieser grinste nur.

„Hey Leute, ich will euch ja nicht unterbrechen."
Theresa trat zwei Schritte an mir und Aris vorbei, in die Mitte des Raumes.
Aber was ist das hier für ein Gestank?"

You're mine ~NewtWhere stories live. Discover now