Kapitel 36

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Als ich wieder zu Bewusstsein kam, befand ich mich beim Schularzt

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Als ich wieder zu Bewusstsein kam, befand ich mich beim Schularzt. Das grelle Licht der Lampe blendete mich und ich hielt meine Arme vor meine Augen. Allerdings hatte sich die Helligkeit bereits durch meine Augen gebrannt, sodass ich mehrmals blinzeln musste, damit sie nicht tränten.

Mein Blick schweifte neben mich und ich erkannte Blaze, Treyton und Brea etwas verschwommen. Aber nicht IHN. Er war nicht da.

Der Arzt sprach mit meinen Freunden. Die Worte, die sie sprachen, dämpften an mir ab. Ich konnte nur leer meinen Blick davon abwenden und mich wundern, was passiert war. Mir fiel nicht einmal auf, dass meine Freunde das Krankenzimmer verlassen hatten. Nur ich saß noch da.

Derartige Einrichtungen ziehen mich scheinbar magisch an.

Du hast es geschafft, Aella. Glückwunsch! Die anderen Schülerinnen und Schüler zerreißen sich bestimmt wieder das Maul über dich - immer und immer wieder.

›Und schon wieder ist sie nicht gestorben. Schade.‹

Ja, das ist es bestimmt. Ich hasse es...

Eigentlich hatte ich nicht vor, hier zu landen. Mir war schleierhaft, wie es dazu gekommen war. Meine Erinnerung schien Lücken zu haben. Wahrscheinlich lag es am Sauerstoffmangel, denn über meinem Mund hatte ich eine Beatmungsmaske, die ich nachdem ich zu Bewusstsein gekommen war, herunterriss.

Der Schularzt rollte auf seinem Hocker zu mir herüber und untersuchte mich. Es war motorisch. Schau dort hin. Einatmen. Ausatmen. Was auch immer.

Mir strömte der Geruch von Desinfektionsmittel in die Nase, und ich schloss meine Augen und wünschte mir überall anders zu sein, nur nicht hier. Am liebsten in meinem Bett, mit geschlossenen Vorhängen. Im Dunkeln. Von allem ausgeschlossen. Keine Gesichter, die mir ihr Urteil entgegenwarfen und Dinge von mir einforderten.

Weitere Tests folgten. Mir war klar, dass dies nicht die letzten sein würden, sobald Dr. Grayson sich hinter seinen Computer setzte und Anrufe tätigte, bei denen ich nicht zuhörte. Alles zog an mir vorbei. Es war, als würde mein Verstand an mir zerren.

Alles fühlte sich hohl an. Taub. Träge.

Mir kam es vor, als würde mein Körper nach all der Zeit, in der ich ihn mit meiner verrottenden Seele belastet hatte, sagen, dass ich das Leid verdiente und nun die Konsequenzen für meine Taten spüren musste. Und vielleicht habe ich das getan, denn ich habe ihn seit Tagen einfach nur wie den letzten Dreck behandelt. So habe ich mich im Grunde auch gefühlt. Wie ein Häufchen Elend.

»Wie geht es dir?«, fragte der Arzt mich und ich krächzte mit einem trockenen Mund ein »Gut« heraus. Ich hasse dich... das alles.

Er kontrollierte meinen Puls. »Du hast hyperventiliert. Ist das schon mal passiert?« Wenn ja, hatte ich es ignoriert. Warum bin ich nicht einfach erstickt? Dann wäre alles vorbei gewesen.

More Than Me - Cardell Academy IIWhere stories live. Discover now