Sechs

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Noch immer im Schock saß Charlie in ihrem Zimmer. Von draußen drangen gedämpft die Stimmen der Jungs zu ihr durch. Was war das nur für ein Internat? Die Kerle hier waren alle einfach nur triebgesteuert! Wie sollte sie denn bitteschön unentdeckt bleiben, wenn die sich wie blöd über jeden hermachen?Die Tür sprang lauthals auf und Luka warf sie mit Wucht wieder zu, sodass es einen dunklen Knall gab. Knurrend ging er an Charlie vorbei, beachtete sie gar nicht. Charlie hingegen kroch auf allen Vieren zu ihrem Bett in der Erwartung, dass Luka sie nicht mehr ansprechen würde.

„Was zum Henker hast du nur getrieben?", maulte er sie an.

 „Idiot, da warne ich dich noch und du hüpfst gleich dem Nächstbesten an den Hals?"#

 „Wie bitte?", Charlie war außer sich. „Ich schmeiß mich hier keinem an den Hals! Das war nur...ein Unfall, ok. Als ob ich so was machen wollte."

 „He...und da dachte ich, du würdest deine Jungfräulichkeit verlieren wollen."

Luka kam auf Charlie zu, sein Gesichtsausdruck ließ sie erschaudern. Blitzschnell war er über ihr und drückte ihren Körper in die Laken. Sie strampelte wild umher, doch Luka fixierte ihre Beine mit seinen und hielt ihre Hände an den Handgelenken über ihrem Kopf fest zusammen.

„Lass mich!", schrie sie hysterisch und viel zu hoch.

„Wie niedlich. Du musst den Tatsachen in die Augen schauen. Entweder du freundest dich mit dem Gedanken an, mein Rookie zu werden und das mit allen Vor- und Nachteilen, oder du lässt jeden x-beliebigen Kerl ran."

„Das kann doch nicht euer Ernst sein! Bei so einer hoch im Kurs stehenden Schule sollte man meinen, dass es hier gepflegt zugeht."

„All deine Mäkeleien bringen dir jetzt auch nichts mehr. Soll ich es hinter uns bringen? Dein erstes Mal, meine ich."

Wieder grinste er Charlie verlangend an. Diese schüttelte wie wild den Kopf, doch Luka interessierte das weniger. Charlie war für ihn anders als die anderen. Er wusste noch nicht, dass sie eigentlich ein Mädchen war und hielt deren Reaktionen für sehr spannend. Als er ihren Arm mit seinen Fingerspitzen entlangglitt, quiekte Charlie auf. Die Röte, welche ihr Gesicht bedeckte, erheiterte ihn sichtlich. Langsam begann er, ihre Haut am Hals zu küssen. Eine Gänsehaut überzog sie und Charlie erschauderte. Jeder Ihrer Versuche, sich ihm zu entwinden, scheiterte.

„Lass mich endlich los, du Perverser!", schrie Charlie und rammte Luka ihr Knie in den Bauch. Dieser keuchte erschrocken auf und hustete.

„Mensch! Ich will dir doch nur helfen!", brüllte er wütend.

„Halt's Maul. Mir helfen, dass ich nicht lache, du willst doch nur..."

Plötzlich schmiss er sich wieder auf Charlie, die hart auf dem Bett aufschlug. Er hielt sie an den Armen fest, drückte ihre Beine mit einem seiner Beine nach unten. Mit einer Hand fummelte er an ihrer Hose herum, versuchte sie zu öffnen. Es gelang ihm schließlich auch und er zog sie ihr mit einem Ruck aus. Darunter enddeckte er eine Boxershorts, nichts Ungewöhnliches in seinen Augen.

„Hör auf!", rief Charlie beinahe hysterisch und in einer zu hohen Stimme.

Lukas Augen wurden zu kleinen Schlitzen, die sie anstarrten. Eine Weile überlegte er, was er tun könne, um Charlies Zustimmung zu bekommen, oder wenigstens die Schreie zu stoppen. Er war kein Vergewaltiger, doch Charlie verstand ihre eigene Situation noch nicht und brachte eine führende Hand. Und einen Beschützer, aber dafür müsse Charlie auch etwas zurückgeben. Als Luka gerade die Boxershorts von Charlie herunterreißen wollte, öffnete sich die Tür. Überrascht blickte Luka sich nach dem Gast um. Knurrend stellte er fest, dass es Gabriel war, der einen roten Abdruck im Gesicht hatte. „Was zur Hölle willst du hier?", bellte Luka Gabriel an. „Verschwinde, wir sind beschäftigt!"

„Er hat mich geschlagen.", murmelte Gabriel.

„Ja und? Was kann ich dafür? Kannst du dir nicht denken, dass mir das gerade ziemlich egal ist? Wer seinen Beschützer verärgert, der muss mit den Konsequenzen leben. Verzieh dich endlich, ich muss meinem Rookie hier noch zeigen, wie man sich mir gegenüber verhält."

„Kannst du nicht mit ihm reden? Ihr seid doch sowas wie Freunde."

„Ja, ein schöner Freund ist mir Elisa!"

Luka sprang auf und drohte Gabriel mit erhobener Faust. Etwas erleichtert über die Ablenkung rappelte sich Charlie wieder auf und schnappte sich ihre Hose. Nun tat ihr Gabriel ein bisschen Leid. Sein Gesicht war rot und geschwollen. Elias hatte sich wohl nicht zurückgehalten, sondern voll zugeschlagen. Noch bevor Charlie verstand, was sie tat, stellte sie sich bereits zwischen die beiden Kerle.

„Was soll das denn jetzt wieder?", entgegnete Luka. „Wegen seinem Aufpasser wärst du fast-."

„Ja, wegen seinem Aufpasser, aber nicht wegen ihm!", jetzt wo Charlie nicht mehr allein mit Luka war, kam ihr Mut zurück. „Hör auf ihm zu drohen."


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