33. Kapitel

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POV Colin

Ich kann nicht glauben, dass das gerade wirklich passiert. Noah küsst mich. Ich küsse Noah. Es fühlt sich so surreal an, seine Lippen auf meinen zu spüren. Ich habe es mir so lange gewünscht. Man sollte meinen, so oft wie ich mir diesen Moment schon vorgestellt habe, ist es nichts mehr besonderes, wenn er dann tatsächlich passiert, doch das ist er. Dieser Moment ist absolut perfekt.

Als wir uns zum zweiten Mal lösen, schaue ich Noah wieder in die Augen und ich kann nicht anders als zu lächeln. Egal wie viel ich mit ihm durchmachen musste, gerade bin ich einfach nur glücklich.

Irgendwann während des Kusses habe ich meine Hand an seine Wange gelegt. Sanft streiche ich mit meinem Daumen darüber, bevor ich an genau diese Stelle einen leichten Kuss drücke. Im nächsten Moment zieht mich Noah in eine feste Umarmung, die ich mit genau so viel Druck erwidere. Ich möchte ihn am liebsten nie wieder gehen lassen, das hier fühlt sich zu gut an und auch er scheint es zu genießen. Ich spüre, wie er sein Gesicht in meinem Nacken vergräbt und an mir riecht.

Eine Weile stehen wir Arm in Arm da und genießen es den anderen zu halten. Als wir uns irgendwann wieder voneinander lösen, greife ich wieder nach seiner Hand. "Komm' wir gehen langsam wieder zurück. Es wird schon spät und ich würde gerne noch meine Sachen auspacken." Er sieht mich an und nickt, dann laufen wir los ohne unsere Hände von einander zu lösen. Doch zum Auspacken werde ich erst mal noch nicht kommen, ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass wir schon Abendesseszeit haben.

Als wir nach dem Abendessen in unserem Zimmer ankommen, möchte ich meinen Koffer auf mein Bett legen, doch da fällt mir wieder ein, dass ich noch einige Fragen an Noah hatte, bevor wir nach draußen gegangen sind. "Wieso liegt dein Bettzeug in meinem Bett?", frage ich schmunzelnd. "Ich hab' eventuell die ein oder andere Nacht hier geschlafen", meint er nuschelnd und sieht dabei auf den Boden. Süß, wie verlegen er ist. "Das ist süß", meine ich deshalb und jetzt sieht er mich an: "Findest du?" "Jaa", nicke ich zur Bestätigung, "Und meine Wand hast du auch dekoriert?" "Die war so leer, das hat mich irgendwie traurig gemacht", gibt Noah zu. Dabei sieht er nicht sehr glücklich aus, weshalb ich ihn kurz in den Arm nehme.

Noah hilft mir dabei meinen Koffer auszupacken. Danach beschließen wir uns schon einmal Bettfertig zu machen. Als wir anschließend wieder ins Zimmer kommen, rechne ich damit, dass Noah seine Bettwäsche nimmt und zurück in sein Bett trägt, doch das passiert nicht. Stattdessen wirft er sich wie selbstverständlich auf mein Bett. "Das ist jetzt mein Bett", sagt er provozierend. Ich lege mich neben ihn auf die Seite und stürze meinen Kopf auf meinem Arm ab, damit ich ihn anschauen kann. "Ach so ist das also", meine ich gespielt beleidigt, "Aber ich werde dieses Bett nicht einfach hergeben." "Dann musst du wohl damit leben, dass wir es uns jetzt teilen", sagt Noah schulterzuckend. Wieder muss ich lächeln, dieser Gedanke gefällt mir. Langsam lasse ich mein Gesicht auf seines sinken und küsse ihn sanft. Anschließend lege ich mich ganz hin und drehe mich zu ihm. "Dann wäre das ja geklärt", beschließe ich und wir beide grinsen uns an.

Eine Weile liegen wir einfach nur da, sehen uns an und genießen die Nähe des anderen. Doch ich kann nicht verhindern mir die Frage zu stellen, woher Noahs Gefühlswandel kommt. Ich weiß ich sollte diesen Moment genießen, das tue ich auch, aber die Möglichkeit, dass morgen wieder alles anders aussieht, macht mir Angst. Also stelle ich die Frage, auf die Gefahr hin, die Stimmung zu ruinieren: "Noah, ich bin gerade wirklich glücklich, aber ich frage mich, wo dein Gefühlswandel plötzlich herkommt? Ich habe Angst, dass du uns beiden nur was vormachst."

||Nolin|| Ich brauch' dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt