Achtzehntes Kapitel

543 18 2
                                    

Alex pov.
Die Neuigkeiten die Eve und ich herausgefunden hatten ließ uns für einen Moment reglos in der Bibliothek stehen. Eve hatte mir gerade bestätigt, dass Earrics Mutter nie von Feen ermordet wurden war.
Wir mussten jetzt bedacht vorgehen ein Werwolf wurde uns so schnell nicht glauben.
Außer Earric, Freya und Jaro wären wir auf uns allein gestellt.
„Und du bist dir ganz sicher, dass es ein Werwolf war?", hakte ich zur Sicherheit nochmal nach. Es war ein hartes Brett einen Werwolf zu beschuldigen.
Eve nickte.
„Earrics Mutter war mit einer anderen Frau im Wald, die naja..", sie hörte stockend auf zu sprechen und schaute mich an. „Was? was ist passiert?", drängte ich sie weiter zu sprechen.
„die Frau, sie sah aus wie deine Mutter. Die beiden sahen aus als hätten sie ganz viel Spass. Sie lachten und redeten, bis ein Mann kam, er sah aus wie dein Vater. Es sah aus, als wollten deine Eltern sich von seiner Mutter verabschieden. Doch dazu kam es nicht mehr. Sie wurden von einem widerwärtigen Werwolf angegriffen. Er war richtig dreckig und hatte verfilztes Fell. Es kam zu einem Kampf und dein vater hat versucht die beiden Frauen und sich so gut es ging zu beschützen. Er hat tapfer gekämpft, aber er konnte nicht ausrichten.
Es starben alle drei durch den Werwolf. Der Angreifer war schon verschwunden, als der damalige Alpha und einige seiner Leute ein traf. Unter anderem waren auch einige Feen auf den Überfall aufmerksam geworden. Der Alpha beschuldigte sie, seine Mate getötet zu haben.
Danach haben die Werwölfe unsere Feen alle samt getötet. Es war grausam."
Stumm liefen mir die Tränen über mein Gesicht. Das zu hören tat unheimlich weh. Meine Eltern sind auf die gleich Art gestorben, wie Earrics Mutter. Der Alpha beschuldigte uns Feen, während wir Feen die Werwölfe beschuldigten. Aber am Ende war es ein Missverständnis und nur ein einziger Wolf war dran schuld.
Warum hat keiner der Wölfe den Angreifer gerochen? Waren sie so voller Hass nach dem Tod ihrer Luna, dass sie einfach jemanden töten mussten?
Rache war nie die Lösung. Man bekämpfe Hass nicht gegen Hass. Es führte nur zu einem unendlichen Kampf der nie enden würde.
Nach Eves Vision her waren Earrics Mutter und meine befreundet gewesen. Meine Großmutter hatte nie etwas in die Richtung erwähnt. Aber vielleicht wusste sie nichts von der Freundschaft ihrer Tochter. 
Es lag mir also im Blut, dass ich mich mit Werwölfen verstehe. Meine Mutter war genauso wie ich. Ich war genauso wie sie. Der Gedanke ließ mich lächeln, obwohl weitere Tränen aus meinen Augenwinkel kamen. Ich weinte stumm vor mich her und Eve ließ mich gewähren.
Es war ein Lichtblick für mich zu wissen, dass meine Mutter sich auch mit Wölfen verstand. Das hieß, ich wäre nicht verrückt.
Ich war ganz normal. Naja so normal wie man sein konnte.
Nachdem mir Eve Zeit zum trauern gelassen hatte, holte sie mich zurück in die Realität.
„Was willst du jetzt mit dem Wissen anstellen?", fragte meine beste Freundin zögernd.

Das genau wusste ich das selbst noch nicht. Ich brauchte erst einen Verbündeten der ein Werwolf war der mir glaubte, bevor ich damit bei Earric auftauchen würde. Wenn Freya mir glauben würde und mich unterstützte wäre ich mächtiger Earric damit zu konfrontieren.
„Ich werde erst mit Freya sprechen. Mal schauen was sie sagt.", erklärte ich meinen Plan. Eve sah nicht ganz so überzeugt aus.

„Bist du dir sicher, dass du Freya trauen kannst?", fragte sie deshalb gleich nach. Doch ich nickte nur entschlossen. Sie würde mir zumindest zu hören, dass war schonmal nützlich.
„Okay dann such du sie auf ich bleibe hier und versuche noch herauszufinden wer dieser Angreifer war. Vielleicht finde ich ihn noch in einer Vision.", schlug sie vor.
„Danke Eve du bist die Beste!", mit den Worten verabschiedete ich mich von ihr und wischte die restlichen Tränen von meiner Wange. Jetzt würde ich Freya aufsuchen müssen.
Draußen war der Flur wie gewohnt einsam, doch als ich an der Tür zu Earrics Arbeitszimmer vorbei gehen wollte, öffnete sie sich. Ein überrascht hereinblickender Earric starr mich an. „Alex alles gut? Ich habe deine Gefühle gespürt, als wäre etwas passiert.", gab er mitfühlend zu. Verdammtes Mateband. Seit seiner Markierung konnten wir die Gefühle des anderen viel stärker wahrnehmen. So auch wie in diesem Moment. Ich musste mir eine Ausrede einfallen lassen, sonst müsste ich ihm von der Vision und unseren Eltern erzählen. Doch dafür hatten wir noch zu wenige Beweise.
schnell schüttelte ich den Kopf und lächelte ihn an.
„Alles gut. Ich habe nur ein ziemlich trauriges Buch gelesen. Bin jetzt aber fertig, weshalb ich zurück in unser Zimmer wollte."
Ich hoffte inständig er würde nicht vorschlagen mit mir zu kommen.
Wenn ich nicht eine Mission zu verfolgen hatte, würde ich ihn sofort mit mir ins Zimmer schleifen, aber dafür hatten wir leider keine Zeit. Zumindest noch nicht.

Fairytale enemysWhere stories live. Discover now