Kapitel 13

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Einige Wochen vergingen und Osamus Urlaub hatte angefangen, weshalb er heute mal wieder beim Training dabei war.

Sie waren fast am Trainingsende angekommen, als Sunas Handy auf der Bank begann zu klingeln.

Hashi, der Trainer der MSBY, sah verwirrt zu seinem Partner Akono, während Suna den Anruf entgegen nahm. "Deine Spieler dürfen ihr Handy beim Training benutzen?" Fragte er missgläubig.

"Wenn sie Kinder haben ja" daraufhin verstummte ihr Gespräch.

Nur wenige Sekunden später richtete sich ihre Aufmerksamkeit jedoch erneut auf Suna, als er ohne ein Wort zu sagen, und ohne seine Sachen, aus der Halle stürmte.

"Wieso hat er es denn so eilig?" Fragte Nagito nur verwirrt. "In 5 Minuten ist Trainingsende"

Osamu wusste, dass es wahrscheinlich etwas mit Amari zu tun hatte, aber ohne ein Wort von der Arbeit zu flüchten war nicht gerade das, was man engagiert nannte.

Als er zum Feierabend nicht wieder aufgetaucht war, beschloss Osamu seine Sachen einfach mitzunehmen. Er würde sowieso an seinem Haus vorbeigehen.

Atsumu, Sakusa und Motoya beschlossen mit Osamu mit zu gehen. Sie würden sich im Laden ein paar Onigiri und Shushi abholen und dann noch ein wenig mit zu Osamu gehen, um in Ruhe zu quatschen.

Das war zumindest ihr Plan.

Als sie die altbekannte Strecke liefen, fiel ihnen auf, dass etwas weiter entfernt Blaulicht leuchtete.

Als sie näher kamen, erkannten sie, dass es zu zwei Polizeiautos gehörte, die eher amateurhaft auf der Straße geparkt hatten.

Kurz bevor sie die Autos erreicht hatten, bemerkten sie, dass die Wagen genau vor Amaris Kita standen und sich auf dem kleinen Hof vor dem Eingang ein kleiner Tumult angesammelt hatte.

"Was ist denn hier los?" Fragte Atsumu verwirrt und gleichzeitig neugierig.

Die Gruppe blieb kurz stehen und bei genauerem Hinsehen erkannten sie, dass sich zwar ein paar Eltern versammelt hatten, es anscheinend aber um etwas anderes ging.

"Ist das nicht die Frau, die letztens auch vor der Halle aufgetaucht ist?" Gab Motoya von sich, wohlwissend das es genau diese war.

Die Beamten vor Ort versuchten auf sie einzureden. Auch wenn es so wirkte, als hätte sie sich dieses mal mehr im Griff, hatte ihre Stimme dauerhaft eine unangenehme Lautstärke.

"Es ist mir egal was Sie sagen! Ich hab das Recht mein Kind zu sehen!"

Suna stand ihr gegenüber, die Beamten daneben und einige weitere Polizisten etwas abseits Richtung Einfahrt.

Hinter Suna stand Yuka, Amaris Erzieherin und hinter ihr versteckte sich Amari, die sich an ihrem Hosenbein festkrallte, während dicke Tropfen über ihre Wangen liefen.

Dennoch gab sie keinen Mucks von sich.

"Give me my daughter!" Schrie sie nun zu Suna, der sich keinen Millimeter von der Stelle rührte.

"No" gab Suna nur trocken von sich, da reden bei ihr offensichtlich nicht viel brachte.

"You can't keep her away from me!"

"I can and I will"

"Mam Sie haben laut den aktuellen Daten kein Sorgerecht und können somit auch nicht über den Aufenthalt des Kindes bestimmen" versuchte der Beamte es erneut.

"I don't care!" Daraufhin begann sie mit Beleidigungen um sich zu schmeißen, die definitiv an Suna gerichtet waren.

Man merkte es Suna nicht an, aber er war innerlich bereit dazu sie auf der Stelle aus dem Leben zu befördern.

Aber das hätte wahrscheinlich nur negativen Einfluss gehabt, weshalb er versucht ruhig zu bleiben.

Amari klammerte sich in der Zeit weiterhin an Yuka und sah sich hilfesuchend um, als ihr die Vierertruppe in der Einfahr auffiel.

Sie ließ von Yuka ab und rannte geradewegs auf Osamu zu.

Einer der Beamten griff nach ihr, um sie aufzuhalten.

"If you touch her I'm gonna break your hand!" Gab Suna nur warnend von sich, während er seinen Blick nicht von Aiko abwendete.

Das reichte, damit der Beamte seine Bewegung sofort einstellte.

Amari rannte an ihm vorbei und direkt zu Osamu, welcher sie sofort auf den Arm nahm.

"Haben Sie gerade einem Beamten gedroht" fragte einer der Polizisten weniger erfreut.

"Ich hab lediglich klargestellt, dass er sie nicht anfassen darf, wie Sie das auffassen ist Ihre Sache"

Die Beamten klärten mit Suna und Osamu, dass sie die kleine von hier wegbringen sollten, während sie sich um den Rest kümmerten.

Die vier machten sich also mit Amari, dafür ohne Suna, auf den Weg zum Laden.

Amari klammerte sich so fest an Osamu, dass er kurzzeitig dachte keine Luft mehr zu bekommen.

"Armes Ding" Atsumu sah Amari mitleidig an.

Sie kamen am Laden an und Osamu stützte Amari auf der Theke ab.

Da sie ihn nicht loslassen wollte, brachte das zwar nicht viel, aber es entlastete zumindest seine Arme etwas.

"Onigiri?"

Amari nickte nur knapp und nahm dann den Onigiri entgegen, den Osamu ihr gab.

Sie mümmelte genüsslich an ihrem Onigiri, während ihre andere Hand weiterhin an Osamus Pullover klammerte.

Die anderen packten sich ein paar Sachen ein und gingen dann nach nebenan, wo sie sich ins Wohnzimmer setzten.

Osamu machten Nemo an, da er wusste, dass das Amaris Lieblingsfilm war.

Und tatsächlich war sie nach kurzer Zeit in Onigiris und dem Film versunken.

Von Osamus Schoß ging sie zwar trotzdem nicht, aber sie klammerte zumindest nicht mehr an ihm.

Nach einiger Zeit klingelte es an der Türe und da Osamu belagert war, öffnete sein Bruder die Türe und kam kurz darauf mit Suna zurück.

Als Amari ihn sah, sprang sie auf und rannte sofort in seine Arme.

Suna stellte sicher, dass es ihr gut ging, aber Osamu schien gute Arbeit geleistet zu haben.

Er setzte sich neben Osamu auf die Couch und Amari setzte sich zwischen die beiden, was jedoch eher damit endete, dass sie zur Hälfte auf Osamus und zur Hälfte auf Sunas Schoß saß.

Osamu legte seine Hand um Suna, allerdings schob Suna diese direkt wieder weg.

Die Gruppe unterhielt sich ein wenig, jedoch nicht über den Vorfall, immerhin war Amari auch da.

Suna und Amari waren am frühen Abend die ersten die gingen.

Osamu begleitete die beiden zur Türe. Suna zog sich die Schuhe an und öffnete die Türe, woraufhin Amari bereits nach draußen flitzte.

Suna wollte es ihr gleich tun.

"Du willst einfach so gehen?" Fragte Osamu etwas verwirrt, aber nicht urteilend.

Suna bleib stehen und atmete tief durch, bevor er sich zu Osamu umdrehte. "Sorry aber das ist momentan echt ein schlechter Zeitpunkt" er sagte das zwar monoton, aber man merkte dennoch, dass es ihm leid tat.

"Verstehe schon"

Suna gab ihm eine Umarmung. "See ya" damit ging er zu Amari und die beiden machten sich auf den Weg, bevor die Türe hinter ihnen ins Schloss fiel.

Suna wusste, dass das wirklich der denkbar ungünstigsten Zeitpunkt war, aber Amari war nunmal seine Priorität und daran würde sich nichts ändern. Darum musste er auch in der Lage sein, sich voll und ganz auf die gegebenen Umstände zu konzentrieren.

Er hoffte einfach, dass Osamu auf ihn warten würde.

Divorced (Osasuna)(Abgeschlossen)Where stories live. Discover now