Kapitel 148 - Belastete Muskeln

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Im 11. Türchen meines diesjährigen Kalenders gibt's einen One-Shot zu dieser Story, mit einem Abbruch von Louis. Also wer da gern Mal schauen möchte, kann das gern tun.
Viel Spaß mit dem Kapitel. 🤗

Es war weit nach Mitternacht, als Louis und Harry wieder nach Hause zurück kehrten und Louis war so geschafft, dass er nur noch ins Bett wollte. Sportliche Betätigung als Strafe.. welches Arschloch hatte sich sowas denn überlegt?, überlegte Louis, bis sein müder Blick auf den breit grinsenden Harry fiel. Okay. Das war dann wohl sein Arschloch gewesen... Irgendwie zumindest. Egal jetzt. Josh würde er so schnell definitiv nicht wieder ärgern. Wobei ihm einfiel, dass es am Mittwoch zu Liam ging für ihn. Hoffentlich würde das vergnüglicher werden.. Haha... Louis hatte mal sowas von verkackt...
Das Ding war: Im Schwimmbad war er der festen Überzeugung gewesen, dass sich das lohnen würde. Dass es das wert war. Dummerweise war der Moment der fehlgeleiteten Euphorie aber ja längst vorbei. Die Suppe musste er aber trotzdem noch auslöffeln. Und jetzt so im Nachhinein..  also.... Da hätte er da auch drauf verzichten können... Wieso kamen ihm solche Gedanken immer erst hinterher? So ein doofer Käse...

"Na, wieder da?", fragte Harry plötzlich. Oops.
Manchmal merkte Louis nicht, dass er auf andere abwesend wirkte, wenn er so über Dinge nachdachte. Harry kannte das ja längst von ihm und nahm ihm das glücklichweise nicht übel. Louis konnte halt nur einem zuhören: seinen Gedanken oder der Person vor sich.

"Ja... Tschuldigung..  also... Jetzt so im Nachhinein... Hätte ich das im Schwimmbad besser lassen sollen..."
"Sehr richtig. Die Erkenntnis drei Tage früher bei den Duschen und alles wäre in Butter."
"Haha. Weißt du, was Liam mit mir machen wird?"
"Nein. Aber auch da werde ich dabei sein. Hast du Sorgen?"
"Nur im Rahmen..."
"Gut."
"Der packt mich zumindest nicht auf ein Laufband. Sowas haben die nicht in ihrem Playroom.", überlegte Louis dann hoffnungsvoll.
"Der lässt dich notfalls auch im Adamskostüm die Treppe zwanzig Mal hoch und runter rennen.", kommentierte Harry trocken.
"Haaaaarry.... Sir..  kannst du nicht-"
"Ernsthaft jetzt? Also Louis, ich bitte dich..."
"Ach komm, einen Versuch war es wert."
"Nein. Nicht einmal das."
"Mäh...", machte Louis, um seinen Unmut auszudrücken, aber gleichzeitig hoffentlich nicht zu anklagend oder fordernd zu sein.
Harry schmunzelte nur und scheuchte Louis anschließend ins Bett.

-

"Au.", war das erste, was Louis von sich gab, nachdem Harry ihn am nächsten Tag pünktlich weckte. Pünktlich für was auch immer...

"Man sagt guten Morgen. In deinem Fall: Guten Morgen Sir."
"Ich mag Sarkasmus, Ironie und so. Aber das finde ich dann doch arg übertrieben... Sind Muskelkater nicht irgendwie gefährlich?", fragte Louis leidend.
"Nun, zunächst ist das ein Zeichen, dass man sich bewegt hat. Was erstmal positiv ist. Ein leichter Muskelkater ist eine Anregung der Muskeln, sich auf eine stärkere Belastung einzustellen. Bist du damit zwei drei Tage beschäftigt, wurde der Muskel zu stark verletzt."
"Äh... Josh hat mich verletzt?", witterte Louis eine Chance.
"Nun, ein Muskelkater sind kleine Eiweißfäden, die aus ihrer Verankerung gerissen wurden. In den Muskelfasern findet das Ganze statt - ganz grob gesagt. Was du da spürst, ist die durch Ödembildung mangelnde Durchblutung und die Zerstörung der Zellbestandteile - also winzig kleine Entzündungen."
"Ja. Dafür ist Josh verantwortlich. Just saying."
"Wie gesagt: Ein leichter Muskelkater ist theoretisch ein positiver Trainingseffekt, denn die Muskulatur wird angeregt, sich auf stärkere Belastungen vorzubereiten. Kannst du die Muskeln zwei bis drei Tage gar nicht beanspruchen, wurde der Muskel zu stark verletzt."
"Oh ja! Das habe ich!"
"Du, der du zumindest in der Theorie ja regelmäßige Sport machst, sollte das gestern nun nicht so derartig aus der Bahn geworfen haben, dass man von einem starken Muskelkater sprechen kann. Ansonsten würde das für ein sonst sehr ineffizientes Training sprechen."
"Äh... Oh! Das hab ich doch nicht!"
"Braver Junge. Dann ab unter die Dusche.", schmunzelte Harry und genoss Louis' ungelenken Bewegungen mehr, als er sich das eigentlich erlaubte. Er würde Louis einen Trainingsplan aufstellen und kontrollieren. Mal gucken, was dessen Muskeln dazu sagen würden...

Unter der Dusche massierte er seinen Sub dafür ein wenig, was der sehr genoss. Es waren unschuldige Berührungen. Aber es passte und fühlte sich genau so in dem Moment richtig an.

Anschließend saßen sie beim Frühstück zusammen und Harry entschied, dass es an der Zeit war, mit Louis über gestern zu sprechen. Immerhin musste er heute erst etwas später zur Arbeit und da das Ganze Louis ja gar nicht groß beschäftigte hatte, hoffte er, dass das nun kein riesiges Fass werden würde. Es beschäftigte eindeutig mehr ihn und er selbst hielt seine Fässer gern unter Verschluss.

"Wie ging es dir gestern in der Situation?", fragte er, als Louis von ganz allein darauf zu sprechen kam, dass er Josh unterschätzt hatte.

"Hmm... Es war anders. Weil ich sowas mit Josh ja so noch nicht hatte. Es ist krass. Er wirkt so wenig domig... Gibt's das? Klingt wie gnomig... Egal. Jedenfalls wirkt er so halt nicht. Aber in dem Moment... Eieiei..."
"Aber du hast dich nicht auf eine nicht wünschenswerte Weise unwohl gefühlt?"
"Nein. Ich glaube, ich kann mehr ab, als Stan. Und wenn Stan mit Josh klar kommt..  außerdem ist Josh sehr... Der überlegt vorher, was er macht und du warst auch da. Also alles gut. Ich hab die Strafe verdient, hab sie bekommen, war brav und fertig."
Jap. Genau so einfach war das. Mit etwas Glück stellte sich auch noch ein Lerneffekt ein, dachte Harry nur.

"Für dich war das anders, oder?", fragte Louis nach einem Moment.
"Wie kommst du darauf?"
"Du hast beim Pizzaessen komisch geguckt."
"Oh... Nun... Ja. Es war für mich komisch. Nicht aus einer Eifersucht heraus. Ich finde es gut, dass wir offen sind. Ich dachte eine sehr lange Zeit, dass ich das nicht mehr könnte und erlebe es als sehr genussvoll, dich mit anderen zu sehen."
"Aber...?", fragte Louis und musste sich echt anstrengen, sich nicht über Harrys Formulierungen lustig zu machen. Er erlebte es als genussvoll...

"Gestern ging es nicht um Sex. Es ging um Kontrolle. Bei Liam ist das anders. Aber gestern bei Josh habe ich zwischenzeitlich damit etwas gehadert, ob es mir gefällt, dass dich jemand anderes kontrolliert. Dass jemand anderes auf diese Weise Macht über dich hat."
"Oh...", machte Louis und wusste jetzt auch nicht so richtig, was er dazu sagen sollte.

"Keine Sorge. Wenn ich darüber nachdenke weiß ich, dass es keinen Grund gibt, dass mir das missfallen muss. Nach Jim damals bin ich, was diesen Kontrollbereich angeht einfach etwas exzentrisch unterwegs. Was dazu führt, dass ich bei anderen Doms in einer Situation wie gestern, außer Liam und Josh mein Veto einlegen würde."
"Oh, das ist voll okay.", meinte Louis zufrieden und schob sich einen Löffel Müsli in den Mund. Thema gegessen.

Harry haderte noch etwas. Er wollte nicht, dass die Sache mit Jim auch heute noch Einfluss auf sein Leben nahm. Denn das maß diesem und seinem Verhalten eine Wichtigkeit bei, die Harry diesen nicht geben wollte.
Auf der anderen Seite... Er hatte Louis damals gesagt, er sei territorial. Und irgendwie stimmte das. Wenn er erlaubte, dass Louis mit einem anderen Sex hatte, dann wilderte der nicht in seinem Revier. Sondern dann war diesem Menschen sehr klar, auf wessen Grund und Boden er sich befand. Wurde Louis von einem anderen bestraft, nahm der, selbst mit Harrys Zustimmung eine andere Rolle ein. Und das schmeckte Harry nicht. Bei Liam okay. Bei Josh war es noch okay, weil der sehr deutlich gemacht hatte, dass er seine Rolle nicht überschätzte. Nicht nur durch seine Aussage, sondern auch weil er Harrys Hinweise alle berücksichtigt hatte. Aber bei allen anderen ging das für ihn nicht. Seine Kontrolle. Punkt.

Er beobachtete Louis, der gemütlich aß. Harrys Kontrolle. Aber mit Louis' Zustimmung. Eigentlich ganz einfach, oder?

Na, versteht man Harry?
Bis dann..
Viele Grüße ^⁠_⁠^

BDSM (Larry) 2 - wird fortgeführt auf StorybanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt