Soul Sync [YoonKook]

Kapitel 4

Soul Sync
Teil: 4/?

Warning: Soulmate!AU, Boys Love, sickfic, Fantasy-Science
Rating: P12

Personen: Min Yoongi, Jeon Jeongguk, Kim Seokjin, Kim Taehyung (mentioned), Lee Chaeryeong (ITZY, mentioned), Choi Sunghyun (OC, mentioned), Cho Kyeongeun (OC)
Pairings: Yoongi x Jeongguk, Seokjin x Chaeryeong
Disclaimer: Keiner der hier erwähnten Musiker gehört mir und ich verdiene kein Geld hiermit

Viel Spaß beim Lesen!
Maya

Es war im Sommer vor Jeongguks siebzehnten Geburtstag gewesen, als man Seelenzerfall bei ihm diagnostizierte. Und obwohl es so ein einschneidendes Ereignis in Yoongis Leben war, konnte er sich an keine Details erinnern. Er wusste nicht mehr, welche Tageszeit gewesen war, die Worte, mit denen man ihm mitteilte, woran Jeongguk litt, nicht einmal mehr daran, ob Jeongguk oder seine Mutter es ihm gesagt hatte. Alles, woran er sich erinnerte, waren verschwommene Bilder und Gefühle.

Vor allem erinnerte er sich an die Albträume, die in dieser Nacht zurückkehrten. Die klaffende Leere in seiner Brust, mit der er aus dem Schlaf schreckte und die ihn auch nach dem Aufwachen lange Zeit nicht losließ.

In der Nacht nach seinem Termin bei Doktor Choi rüttelte sie ihn erneut wach. Mit aufgerissenen Augen und klopfendem Herzen hatte er in der Dunkelheit an die Decke gestarrt und darauf gewartet, dass die eisige Kälte in ihm nachließ, was schlussendlich dazu geführt hatte, dass er den Rest der Nacht wach gelegen hatte.

Es irritierte ihn, dass der Tod eines Menschen, den er nicht einmal kennengelernt hatte, sein Leben so aus den Fugen gerissen hatte. Selbst jetzt, viele Jahre später, kehrte der Schmerz dieses Verlustes immer wieder und erinnerte ihn brutal daran, dass es niemanden dort draußen gab, der auf ihn wartete. Und trotzdem, trotz dieses 'Defekts', sah seine Seele aus wie die jedes anderen. Der Anblick der bunten Linien hatte sich in sein Hirn gebrannt und wann immer er daran dachte, spürte er einen unverkennbaren Druck hinter seinen Augen.

Sein Blick huschte hinüber zu Seokjin und Chaeryeong, die einige Schritte von ihm entfernt Hand in Hand durch das Kaufhaus schlenderten, in das sie ihn mitgeschleppt hatten. Zwei Tage waren seit seinem Besuch in dem Forschungslabor vergangen und Yoongi hatte viel Zeit gehabt über alles, was er gehört hatte, nachzudenken. Was hatte Doktor Choi gesagt? Er konnte auch ohne seinen Seelengefährten glücklich werden?

Seltsamerweise war Yoongi nie der Gedanke gekommen, dass er auch einfach eine Beziehung mit jemand anderem eingehen konnte und er nicht zu einem Leben in Einsamkeit verdammt war. Wie der Rest der Gesellschaft war er davon ausgegangen, dass er nur mit seinem Seelengefährten ein wirklich erfülltes Leben führen konnte. Was, wenn er jetzt darüber nachdachte, wirklich keinen Sinn machte. Das Konzept der Seelengefährten war noch relativ jung und zuvor waren Menschen auch einfach nur mit demjenigen zusammen gewesen, den sie liebten – wie Doktor Choi gesagt hatte. Doch nachdem man wissenschaftlich hatte nachweisen können, dass es diese eine Person dort draußen gab, die für einen bestimmt war, hatte sich die Art, wie sie Beziehungen sahen und führten, verändert.

Genau wie Namjoon, Seokjin und Jeongguk, war Yoongi in eine Zeit hineingeboren worden, in der alles darauf ausgerichtet war, seinen Seelengefährten zu finden. Sogar seine Eltern und zum Teil seine Großeltern waren so aufgewachsen. Es war schwierig, sich eine Zeit vorzustellen, in der die Partnersuche anders verlaufen war als heute.

Er passierte ein Werbeplakat der SoulMatch Agentur und zog die Stirn kraus. Warum nur konnten sie Jeongguks Seelengefährten nicht finden? Und warum hing das Leben des Jüngeren von einem anderen Menschen ab, dessen Namen er nicht einmal kannte? Doktor Choi hatte recht: Yoongi konnte nicht einfach daneben stehen und zusehen, wie Jeongguk starb. Er sollte alles in seiner Macht Stehende tun, um das zu verhindern.