Teil 15

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Mit einem Kater wache ich auf. Ich runzele mir die Stirn, die ich dann festhalte. Wie viel habe ich gestern bitte getrunken? Wenigstens bin ich ohne einen Jungen nachhause gekommen. Ich checke kurz mein Handy, um nachzusehen ob mir jemand geschrieben hat.

'Belly!! Ich hab meinen Traummann gefunden.'

'Er ist es. Ich spüre es!' , schreibt Noah mir.

Wovon spricht sie bitte?

'Was redest du? Welcher Mann?' , schreibe ich zurück.

Ich stehe auf, damit meine Füße den kalten Boden spüren. Schnell ziehe ich mir meine Schlappen an, und laufe in den Wohnbereich. Ich schaue kurz nach links, um zu realisieren, dass ich gestern doch nicht alleine nachhause gekommen bin. Pedri liegt auf der Couch und Carlos leckt ihn ab, was ihn scheinbar aufweckt. Ich hole das Futter für Carlos raus, welches ich auch in seinen Napf gebe, zu dem er anschließend hinläuft. Pedri gähnt und streckt sich. "Morgen, mi hermosa." begrüßt er mich. Ich stelle mir eine Tasse unter die Kaffeemaschine. "Morgen." erwidere ich zurück.

Mit meiner Tasse Kaffee setze ich mich zu ihm auf die Couch. "Hast du einen Kater?" fragt er mich. Ich nicke bloß. "Kann ich mir auch vorstellen. So wie du gestern getrunken hast." lacht er mich aus. "Habe ich irgendwas gemacht?" fragte ich schnell. "Ne, du hast nur paar Sachen zu mir gesagt." Sofort schenke ich ihm meinen Blick. "Was habe ich gesagt?" frage ich neugierig. "Du meintest, dass ich hübsch wäre und du hast gesagt, dass ich dich weiter mi hermosa nennen soll, weil du das magst." erzählt er. Ich weiß, dass ich noch mehr gesagt habe, weshalb ich ihn weitersprechen lasse. "Ich bin mit nach oben gekommen, um auf dich aufzupassen. Dann wolltest du das ich mit dir Spaß habe." verkneift sich das Lachen. "Oh Gott." meine ich zu mir selber. "Halb so wild. Hatte schon Angst, dass du mich einfach mit ins Bett ziehst. Zum Glück bin ich auf der Couch eingeschlafen." lacht er. Ich muss schmunzeln.

"Warte mal, schmunzeltet du gerade?!" bemerkt er, was ich dann sofort lasse. Er dreht meinen Kopf zu ihm. "Du hast Grübchen?" realisiert er. Ich nicke leicht verlegen. "Du musst definitiv mehr lächeln! Das sieht wirklich schön aus." Ich schmunzle. "Ich bringe dich zum schmunzeln!" meint er freudig. "Freu dich nicht zu früh. Noch, hast du mich nicht zum Lachen gebracht." meine ich ernst. "Na toll. Ich will die süße Belly wieder." meint er. "Ich bin nicht süß." meine ich grimmig. "Vom Aussehen schon. Aber du bist auch ganz schön frech, meine Liebe." Ich schlage ihn gegen den Oberarm, weshalb er lacht. "Weißt du wo Noah ist?" frage ich ihn. "Sie ist gestern mit so einem Typen mitgegangen." Ich weite meine Augen. "Deswegen hat sie mir das geschrieben." meine ich. "Was denn?" fragt er. "Nicht so wichtig."

"Weißt du" fängt er an. Ich hebe meinen Kopf und schenke ihm meine Aufmerksamkeit. "Falls du Lust hast, könnte ich dich nach der Arbeit abholen und wir unternehmen etwas gemeinsam." schlägt er vor. Ich schaue ihn überrascht an. "Oder, egal. Du hast wahrscheinlich keine Zeit." schlägt er sich selbst, seine Idee aus dem Kopf. "Alles gut, ich hab Zeit. Ich warte dann auf dich." Er schmunzelt. "Oh, okay!" Seine Frustration ist verschwunden, und sein Lächeln tretet wieder ein.

"Schönen Tag noch!" wünsche ich der letzten Kundin von heute. Lächelnd verlässt die Kundin den Laden. "Ist es in Ordnung, wenn ich heute früher gehe?" fragt Noah, was mich verwirrt. "Was hast du vor?" frage ich. "Der Typ vom Club, Álvaro, weißt du doch? Ich treffe mich heute mit ihm." Ich schaue überrascht. "Ein Date? Ein richtiges Date?" meine ich leicht lachend. Sie nickt selber unglaubwürdig. "Tja, die Liebe kommt unerwartet." Sie holt ihre Jacke von hinten. "Viel Spaß dir." Ich zwinkere. "Den werde ich haben, glaub mir!" schreit sie. Kopfschüttelnd beobachte ich sie, während sie wegfährt.

Ich fange sofort an mit dem aufräumen. Die Blumen von draußen hole ich wieder rein. Hinten ist alles aufgeräumt, weshalb ich nur die Theke und den Tisch abwische. Ich staubsauge kurz noch, und bin auch schon schnell fertig. Perfekt abgestimmt kommt Pedri auch in den Laden herein. "Pünktlich?" fragt er. Ich nicke kurz. "Wo ist Noah?" fragt er, während ich meine Strickjacke anziehe. "Sie hat ein Date." meine ich. Genauso unglaubwürdig wie ich eben, schaut nun jetzt auch Pedri. "Mit dem aus dem Club?" fragt er, was ich mit einem Nicken bestätige. Ich lasse die Jalousien herunterfahren und schließe die Türen ab.

"Was machen wir?" frage ich, als er mir die Tür seines Autos offen hält. "Wir fahren zu einem Ort." meint er mysteriös. Verwirrt steige ich ins Auto, lasse mich aber nicht von ihm ablenken. Wir fahren einen Berg hoch, was mich umso mehr verwirrt, ich habe nichts hinterfrage. Auf dem Berg angekommen, parkt er und hält mir wieder die Tür offen, als ich aussteigen will. So ein Schleimer! Ich folge ihm auf dem Weg, der zu einer Bank führt. Auf diesen Platz kann man ganz Barcelona sehen. Die Sonne geht perfekt unter. "Wow." kommentiere ich. "Schön, oder?" Ich nicke.

Gleichdrauf setze ich mich auf die Bank, um die Sonne zu beobachten. Es ist golden hour. Er setzt sich neben mich und beobachtet genauso wie ich die Sonne. "Du bist wirklich fasziniert, oder?" Ich nicke schnell. "Ich liebe die Sonne." Ich schenke ihm kurz meinen Blick, und bemerke, dass seiner schon auf mir ruht. Seine brauen Augen beobachten mich und schauen mir in meine hellbraunen Augen. "Deine Augen haben einen grün Stich." erzählt er. "Ich weiß." erwidere ich schmunzelt. "Erzähl mir was über dich." fängt er plötzlich an. "Erzähl mir was über dich." Er lacht kurz auf. "Ich heiße Pedro." Ich schaue überrascht. "Ich heiße eigentlich Lilian. Mein Zweitname ist Isabel." erzähle ich ihm, was ihn zum Lachen bringt. "Lilian? Soll es an der Blume inspiriert sein?" Ich nicke kräftig. "Ich hasse Lakritz." "Ich auch!" erwidere ich. "Das ist Mega eklig. Ich weiß nie, wie Ale das Essen kann." Ich schiebe eine angeekelte Grimasse. Er beobachtet mich lachend dabei. "Warum verbringst du Zeit mit mir?" frage ich plötzlich. "Du bist lustig. Ich mag deine gemeine Art." Ich schmunzle und schaue kurz zur Sonne, bevor ich wieder in seine Augen schauen.

Ich schaue ihn seine unschuldigen, brauen Augen, die mich auf einmal in den Bann ziehen. Sie lassen mich näher an ihn ziehen, sodass sein Atem schwerer wird und unsere Augen gleichzeitig auf unsere Lippen fallen. Gleichzeitig schauen wir hoch. Seine rechte Hand lässt sich auf meine Hüfte ab, die mich noch näher an ihn zieht, sodass unsere Nasenspitzen sich berühren. Er legt seinen Kopf schief an. Meine Hand legt sich in seinen Nacken, als er seine sanften, rosigen und fülligen Lippen auf meine Lippen legt. Der Kuss ist ruhig und sanft, genau perfekt. Ich ziehe ihn näher zu mir, indem ich ihm an seinem Nacken an mich ziehe. Was machst du? Bist du komplett bescheuert? Hör auf! , kreischt mein Inneres ich auf mein Gewissen. Ich bin die, die den Kuss beendet, obwohl ich ihn intensiver gemacht habe.

"Das war ein Fehler."

till I get your love | PEDRI Where stories live. Discover now