Kapitel 32

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Am Abend hatte sich Tori in die grosse Mensa gesetzt welche in der Unterkunft war und ass ihren Salat. Sie ass zu späten Zeit nicht viel, damit sie etwas besser schlafen konnte. Dafür nahm Tori ein ordentliches Frühstück zu sich um Energie für den ganzen Tag zu haben.

Ihr Blick hob sich leicht, als Kageyama mit einem anderen Spieler sich zu ihr gesetzt hatten und blickte dabei auf seine Joghurtmilchpackung. Wahr wohl sein Lieblingsgetränk. Ansonsten könnte sich Tori nicht vorstellen, dass Kageyama am Abend sowas trank.

"Sag mal, warum bist du so anders als letztens auf dem Spielfeld?", fragte Kageyama direkt und auch etwas ohne Gefühle. Tori wusste, dass er sich nicht so ausdrücken konnte wie manche Menschen. Eigentlich wie sie, wenn sie darüber nach dachte.

Der grosse König, wurde er einst genannt. Ein Name welcher Hinata und Oikawa gesagt hatten aufgrund seiner Spielweise. Allerdings war er nicht mehr so, wie in den ersten Spielen. Tori hatte sich nach ihrer Niederlage über einige besser informiert. Tobio Kageyama war mit Oikawa an der Kitagawa Daiichi Mittelschule. Seine Mitspieler hatten bei einem seiner Spiele keinen einzigen Ball mehr von ihm angenommen und ihm den Rücken gekehrt.

Fast so wie bei Tori. Jedoch hatten die Mädchen wenigstens den Ball irgendwie versucht an zu nehmen, diese aber nicht wie gewünscht auf das andere Feld geschlagen. Im Grunde waren sie sich wirklich sehr ähnlich, wurden aber aus zwei verschiedenen Gründen diktatorisch.

Kageyama weil niemand seine Bälle schlagen konnte und er die Spiele unbedingt gewinnen wollte, und Tori, weil sie den Gerüchten entgehen wollte und den Mädchen zeigen wollte, dass sie doch nichts für die Jungs war. Welcher Junge würde mit einem Mädchen zusammen sein, welche ausrasten konnte? Wohlmöglich niemand, weswegen es auch ein Schutz geworden war.


"Wieso fragst du?", wollte Tori erst wissen bevor sie ihm ehrlich antworten würde. Schliesslich sassen hier in der Mensa noch andere Spieler welche de Begründung haben wollten.

"Naja, wie soll ich sagen..", murmelte Kageyama und sah erneut sehr unbeholfen aus. Er wusste nicht wirklich wie er mit Tori sprechen sollte. Wenn sie wütend werden würde, dann hatte er es versaut. Kageyama konnte auch in seinem Team nicht wirklich offen über Gefühle sprechen. "Du bist..offener und freundlicher als sonst."

Leise atmete Tori aus. Diese Begründung hatte sie sich schon gedacht. Ihren Kopf stützte sie auf ihre Hand und dachte kurz darüber nach, wie sie es am besten erklären sollte. Kageyama hatte das Gespräch mit ihrem Bruder ja schon mit bekommen und hörte eigentlich, dass sie nicht so aggressiv oder kühl war. Zumindest in manchen Hinsichten.

"In der Mittelschule haben mich viele Jungs angesprochen. Teilweise auch, weil ich ganz gut in der Schule war. Aber am meisten haben sie mich wegen dem Volleyball angesprochen, weil sie wussten wie ich spiele kann. Zwar waren auch Jungs aus anderen Sportclubs aber sie haben mich eigentlich um Rat gefragt.", erzählte Tori und bemerkte den fragenden Blick von Kageyama, Atsumu, Hioshiume und Sakusa, welche sich dazu gesetzt hatten.

"Tipps über ein gutes Essen für Sportler oder Trainingseinheiten weil ich oft früh morgens joggen ging. Sie wollten sich selber verbessern und haben mich alles dafür gefragt. Ich war in dieser Hinsicht beliebt. Nur hatten die Mädchen der Schule wohl alles falsch verstanden.", kam Tori langsam auf den Punkt.

Kurz wurde es still in der Runde in denen niemand etwas gefragt hatte. "Deshalb macht es dir nichts aus, hier unter Jungs zu sein.", stellte Hioshiume fest. "An der Shirazorizawa bin ich auch nur von Jungs umgeben aber das ist nicht der Punkt.", erklärte Tori und schloss ihre Augen und platzierte ihre Wange auf ihrer Hand.

"Die Mädchen haben angefangen zu glauben, dass ich mit jedem Typen auf dieser Schule schlafen würde. Jeder zwar in dem Alter in dem man sich verliebte und alles, aber die Gerüchte haben bei ihnen sehr schnell die Runde gemacht. Ich wurde von ihnen als 'Schlampe' dargestellt obwohl ich nicht einmal an irgendjemanden Interesse hatte.", erzählte Tori weiter.

"Eigentlich war ich bis dahin immer sehr offen und freundlich zu allen. Aber als es sich immer weiter zugespitzt hatte und sogar bis ins Mädchenvolleyballteam kam, suchte ich eine Lösung."

"Du hast diese kalte Art also nur wegen den Gerüchten angenommen?", fragte Kageyama langsam verstehend. "Ja..", atmete Tori aus und biss sich kurz auf die Lippe. "Ich wollte, dass die Mädchen glauben, dass die Jungs niemand mögen würde, welche wie viele es sagen, diktatorisch ist. So verhinderte ich, dass noch mehr Gerüchte entstehen und hat mich in der Mittelschule meinen Stammplatz als Zuspieler gekostet."

Die Jungs um Tori herum verstanden es nun alle. Man merkte, dass sie sich nur als Schutz so benommen hatte und keine Gerüchte mehr entstehen lassen wollte. "Die Jungs aus der Shiratorizawa hatten sehr viel Geduld mit mir und haben mich so akzeptiert wie ich bin. Aber sie haben mir auch geholfen, dass es in Ordnung ist Gefühle zu zeigen. Eigentlich habe ich wieder angefangen nach dem Spiel gegen die Karasuno so freundlich zu sein.", gab Tori zu und wurde überrascht angesehen.

"Wegen uns?", fragte er. "Ja, ich war so versessen zu gewinnen und meinem Bruder etwas zu beweisen, dass ich vergessen hatte, warum ich Volleyball spiele und dass mir die Gerüchte egal sein können. Selbst du konntest dich mit seiner Art in das Team einfügen.", lächelte Tori ihn an.

"Also..danke, schätze ich..", endete das Mädchen und lies den Abend somit ausklinken. Hier zu sein, würde ihr wirklich sehr gut tun.

Die Nummer Zehn Kageyama FFWhere stories live. Discover now