Kapitel 17

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"Nanu, dich sehe ich zum ersten mal so früh.", kam es verwundert aus Tori, wobei sie für kurze Zeit ihre kalte Art abgelegt hatte. Komischerweise passierte es ihr in letzter Zeit öfters. Die Shiratorizawa hatte sie wirklich gut im Griff. Nur in den Spielen kam ihre diktatorische Seite auf, welche Tori eigentlich nicht so nennen wollte. Aber ein anderer Begriff kam ihr da leider nicht in den Sinn.

"Konnte nicht schlafen.", sagte Ushijima ehrlich welcher seinen Trainingsanzug anhatte. Darauf war die japanische Flagge zu sehen. Tori bewunderte ihn etwas. Es gab selten Oberschüler, welche bei den Oberen mitspielen durften.

"Nah dann.", kam es aus ihrem Mund, ehe Tori los gejoggt war. Ihre dunkelbraunen Haare waren zusammen gebunden und bewegten sich mit dem Wind mit. Ihre roten Sportschuhe waren wieder deutlich zu sehen, was Ushijima ihr folgen lassen lies.

Sagen tat niemand etwas. Die Stille mochten beide Spieler. Im Laufen konnte jeder seinen eigenen Gedanken nach gehen, wobei Ushijima das Mädchen immer wieder angesehen hatte.

Für ihre Grösse war sie wirklich schnell und flink. Ihre Taktiken gingen in so manchen Spielen immer auf, egal was der Gegner konterte. Bisher hatte Ushijima noch nie einen solchen guten Zuspieler an seiner Seite gehabt.

Zwar hörte Tori nicht immer auf ihn, aber dass musste sie auch nicht. Solange es das Mädchen irgendwie schaffte ihm ein Punkt zu erbringen, war es ihm mittlerweile egal ob der Ball zu hoch, oder zu niedrig kam.

In dieser Hinsicht war Tori um einiges besser als er. Sie wusste genau wohin der Ball gehen musste, damit ein Punkt geholt wurde. Und dass konnte er im Spiel gegen die Aoba Josai sehr gut sehen.

Die Bälle die er reinschmettern konnte waren immer anders. Mal etwas höher und mal etwas tiefer. Eigentlich immer so, dass ihm nichts im Weg war. Ushijima konnte mit seiner Kraft die Blöcke durchbrechen aber es war um einiges angenehmer und leichter, wenn er nicht viel Kraft aufwenden musste.

Und genau diese Last nahm Tori ihm ab. So, als ob es selbstverständlich wäre. Mit Tendou hatte er ebenfalls darüber gesprochen. Er war der gleichen Meinung. Niemand wollte wissen was alles in ihrem Kopf vorging, oder was sie alles wahrnahm.

Tori hatte ein unglaubliches Talent, weswegen Ushijima ihren Bruder nicht verstehen konnte. Tenma könnte doch froh sein, eine solche Schwester zu haben. Ihm sowas beweisen zu müssen, sollte keine Gedanken für ein junges Mädchen sein.


Während dem Joggen hatte Ushijima nicht einmal gemerkt, dass er nicht seine übliche Strecke nahm. Er erinnerte sich gut daran, als Kageyama und Hinata ihm begegnet waren.

Zwei Erstklässler der Karasuno welche den Mut hatten ihm zu folgen. Selten freute er sich über Spieler. Aber die Beiden hatten es ihm angetan.

Seine Augen richteten sich nun wieder zu Tori welche etwas weiter vorne joggte. Wurde er durch seine Gedanken langsamer, oder war sie einfach zu schnell?

Obwohl es nicht seine Art war, rannte Ushijima etwas schneller. Er wollte auf keinem Fall langsamer als Tori sein, welcher ihn nicht einmal beachtet hatte. Hier konnte er auch sehen, wie weit ihre Strecke ging. Es gab also ein Grund, warum sie manchmal zu spät zum Morgentraining kam.

Ihre Laufstrecke war länger und an ihre Kondition angepasst. Kein Wunder hielt Tori es so lange auf dem Spielfeld aus.

"Gut mit gehalten.", sagte Tori als beide langsam wieder zur Schule kamen und nickte ihm sachte zu. Obwohl Ushijima fit genug war, musste er tatsächlich etwas schwerer atmen als sonst. "Sei nächstes Mal nicht so in deinen Gedanken, Ushijima."

Sie hatte es gemerkt, obwohl er hinter ihr war?

"Wakatoshi.", sagte er gleich und wurde von ihren grauen Augen angesehen. "Nenn mich einfach Wakatoshi."

Die Nummer Zehn Kageyama FFWhere stories live. Discover now