Zuhause

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[TW: Suizidalität und Erwähnungen von SVV]

-Ein halbes Jahr später-

»Lukas, ich vermiss dich… 💔🦇«

„Hä?”, Fred hatte Lukas neugierig über die Schulter geschaut und die Nachricht mitgelesen, „Was soll das denn?”
„Weiß ich auch nicht. Ich dachte, das Ende war eindeutig. Wahrscheinlich ist er auf Drogen oder betrunken.”
„Um 16 Uhr an nem Mittwoch?”
„Es ist Timi. So abwegig ist das gar nicht.”

Fred nahm ihm vorsichtig das Handy aus der Hand, um ihn nicht auf dumme Ideen kommen zu lassen, was Lukas zum Schmunzeln brachte.
„Danke, aber ich bin selber groß.”, murmelte er gespielt beleidigt.
„Ach Luki.”, Fred strich ihm sanft durch die Haare und setzte sich auf seinen Schoß.
Lukas griff seine Hüfte und zog ihn so nah wie möglich zu sich, bevor er ihn sanft küsste.
„Ich bin so froh dich kennengelernt zu haben. Du bist wahrscheinlich das beste, was mir passieren konnte. So viel besser als mit ihm. Das… das ist… so gut, wenn man wen hat, der sich nicht für einen schämt.”
„Das sollte normal sein Luki.”, Fred legte die Hände an seine Wangen und streichelte sanft darüber, „Jemand so tolles wie du hat nichts anderes verdient.”

Lukas war so kurz davor, ihm seine Liebe zu gestehen, doch so weit waren sie noch nicht und er wollte es nicht komisch machen, also zog er ihn nur an seine Brust und drückte ihn fest an sich. Sanft schmiegte Fred sich an ihn und schloss genießerisch die Augen, während Lukas einige Küsse auf seinem Hals verteilte.

Nach einer Weile vibrierte Lukas' Handy erneut, doch im Moment wollte er nicht wissen, wer da was von ihm wollte. Eher wollte er die Situation genießen und Fred noch etwas verwöhnen, denn der konnte nicht mehr lange bei ihm in Berlin bleiben, da die nächste Mehnersmoos Tour anstand und auch Lukas' ReTour bald startete.

„Du bist so süß.”, flüsterte er ihm Fred ins Ohr und bekam nur ein murren und ein gemurmeltes „nicht süß… männlich…” zurück.
„Auch männliche Männer können süß sein.”, kommentierte Lukas und streichelte sanft seine Seiten.
„Pff. Selber süß.”, kam es nur murmelnd zurück. Lukas musste kichern.

Als Fred sich nach einer Weile wieder erhob und zur Toilette ging, erbarmte Lukas sich dann doch, einen Blick auf sein Smartphone zu werfen.

»Ist es okay, wenn ich dich anrufe?«

Die Nachricht war von Basti. Es war ja normal, dass er ab und zu mit Sudden schrieb, aber dass die anderen zwei sich innerhalb kürzester Zeit beide meldeten war seltsam. Nach einer kurzen Bedenkzeit tippte er »Ja klar« und nahm ab, als Basti kurz darauf per Videocall anrief.

„Hey Lukas!”, grüße Basti, der vor einem klinisch weißen Hintergrund saß und ziemlich fertig aussah.
„Hi, Mensch, das freut mich ja. Wo bist du denn?”
„In ner Klinik.”
„Oh. Das ist toll!”
„Es ist anstrengend wie sau. Und frustrierend. Und der Entzug macht mir auch krank zu schaffen.”
„Das glaub ich… Hilft es zumindest?”
„Ich glaub schon. Aber ich muss immer so komische Sachen machen. "Sag dem 11 Jährigen Vergangenheits-Sebastian doch mal, dass es nicht seine Schuld war". Hä?! Was soll das überhaupt heißen?”

Lukas sah aus dem Augenwinkel, wie Fred wieder den Raum betrat und außerhalb des Bilds stehen blieb. Als er den Kopf zu ihm drehte, sah dieser ihn fragend an. Lukas nickte nur ab und guckte zurück zu Basti.

„Ja, ich weiß. Aber ich bin mir sicher, dass du das ganz toll machst. Ich bin wirklich stolz auf dich Basti.”
„Ich habs doch versprochen.”
Lukas lächelte. „Ja. Ich hätte nur nicht gedacht… naja…”
„Ja, ich weiß…”
„Ist ja auch egal. Wie ist es sonst so in der Klinik?”
„Es ist so krank. Gestern hat einer versucht mich mit einer Gabel abzustechen, das-”
„Was?!”
„Jaja, aber wir bekommen hier kein spitzes Metallbesteck. Dass die Emos sich nicht die Pulsadern zerlegen.”
„Och Basti…”

Goldener Schluss? Von wegen!Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz