Ich erinnere mich daran wie seine Lippen meine berührten, wie sie sich rhythmisch im Takt bewegten, wie als wären sie für einander bestimmt gewesen, so vertraut.

Wie seine Finger kuppen meine Haut streichelten die göttliche Gänsehaut die er mir bei jeder Berührung verpasst hatte.

Lorelai, reiß dich zusammen. Ermahne ich mich selber. Ich Date gleich einen anderen jungen, da kann ich nicht an den besten Freund meines Bruders denken.

Wie es aussieht, war er noch nicht da. Das macht aber nichts, ich kann warten. Ich betrete das Cafe und eine läuten von der Tür Glocke ist zu sehen.

Eine wunderschöne blonde Frau dreht sich zu mir. „Accueillir" (willkommen) sagt sie auf französisch.

„Bonjour?" sage ich leicht planlos. Die Frau nickt lachend, „Was kann ich für sie tun?" fragte sie höflich.

„Ich würde gerne einen Tisch haben für zwei Personen" sage ich in einem freundlichen Ton. „Meine Begleitung sollte gleich kommen", ergänze ich. Verstehend nickte sie, „dann folgen sie mir."

Die nette Frau brachte mich zu einem Tisch. Eine sehr schöne Ecke. Der Tisch stand an einem großen Fenster, auf dem Tisch standen weiße Tulpen mit Schleicherkraut. Wie schön.

Ich setze mich auf die bequeme Bank und genieße die Sicht nach draußen. Die vielen Autos die durch die Straßen von New York fahren, die ganzen Menschen.

„Kann ich ihnen etwas bringen?" riss mich eine andere Kellnerin aus der Starre nach draußen. Nolan war nicht zu sehen. Wann kommt er den? Meinte er nicht sechs Uhr?

„Nein, danke. Ich warte noch auf jemanden." verneinte ich ihr Angebot. Sie nickte und drehte sich anschließend um.


Seit mehreren Minuten wippe ich gelangweilt mit meinem Bein hoch und runter. Wo bleibt er? Hat er mich vergessen? Sollte ich gehen?

Die Leute im Café sehen mich schon mitleidig an, aber nein, ich werde bleiben. Was ist wenn er ein Unfall hatte und sich deswegen verspätet? Ich bleibe und warte auf ihn, was anderes wäre unhöflich und das wollte ich nicht sein.


Die Sonne ging langsam unter und das Cafe würde in wenigen Minuten schließen, so lange saß ich schon hier und wartete. Warum kommt er nicht? Hat er mich verarscht? Ein mulmiges Gefühl breitet sich in mir aus.

„Miss, wir schließen sie müssen leider gehen" sagte mir einer der vielen Kellnern. Einige sahen mich mitleidig an, die anderen lachten über mich. Wahrscheinlich fanden sie mich Naiv, dass bin ich aber nicht.

Nur höflich und hoffnungsvoll. Ich hoffe wirklich er würde kommen. Das ist Naiv. Sagt mir meine innere Stimme.

Wundert mich nicht das er nicht gekommen ist. Guck mal wie du aussiehst. Er hat sich bestimmt geekelt.

Schwer atmend fasse ich mir an meine linke Brust. Das ist nicht wahr, das stimmt nicht. Versuche ich, mir ein zu reden. Dabei war mein inneres Selbstwertgefühl ein weiteres Mal zerbrochen. Wie eine kleine Vase, in lauter kleine Scherben.

Hat er sich wirklich geekelt? Hat er mich angelogen? Findet er ich bin nicht hübsch genug..? Dabei habe ich mich doch heute so hübsch gefühlt.

𝐉𝐔𝐒𝐓 𝐇𝐄𝐑 𝐄𝐘𝐄𝐒 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt