She

998 22 2
                                    

Die nächsten Tage verliefen immer gleich.Ich ignorierte ihn, er versuchte mit mir zu Reden aber ich blockte immer ab.Heute wird es wohl gleich aussehen.

Das Klassenbuch in der Hand haltend lief ich durch die vollen Gänge um es in den Ständer zurück zu bringen.

Meine Füße stoppten aber als ich sie mit seinem Pulli sah.Sie hatte ihn an.Als wäre es das normalste der Welt, redete sie mit ihren Freundinnen vor ihrem Spind und räumte ihre Bücher darin ein.

Meine Hände verkrampften sich um das Klassenbuch und ich presste meine Zähne zusammen.Für ein paar Sekunden schloss ich meine Augen und nahm die Schüler, die um mich rum liefen, den Essens-Geruch der Mensa, das Laute Gemurmel, den Wind von der Tür zum Schulhof nicht mehr war.

Ich spürte wie sich mein Magen zusammenzog.Ich hätte es mir doch denken können, dass das passiert.Ich meine sie hatte ihn in der Hand als sie ihn küsste.Die Flashbacks von dem Kuss kamen ungewollt wieder hoch.

Ich atmete tief durch und verschloss alles tief in mir.Schaltete meine Gefühle aus um im nächsten Moment als ich meine Augen öffnete nichts als Taubheit fühlen zu können.Emotionslos, mein Blick starr geradeaus gerichtet lief ich weiter und brachte es zurück.

An unserem Mensa-Tisch angekommen, setzte ich mich sofort ans Ende von diesem,neben Lukas, nachdem ich mir mein Essen geholt hatte.

Hey, das Essen sah heute mal garnicht so schlecht aus.Alle unterhielten sich und ich hörte einfach still zu und nickte ab und zu.Ich konnte dem Gesprächsthema trotzdem nicht wirklich folgen weil ich immer in meinen eigenen Gedanken versank.

Ich tauchte erst wieder auf als ich sah, wie sich Blakes Gruppe neben uns setzte.Ich schaute kurz durch die Runde, sah aber keinen Tyler, was mich aber weder traurig noch glücklich machte.

Mein Blick schweifte weiter gelangweilt durch die Mensa und stoppte als ich Tyler erkannte, ich konnte sehen wie er auf ihre Freundschaftsgruppe zuging und kurz darauf mit ihr alleine reden sehen.

Tyler mit diesem Mädchen, dass in jeder Hinsicht besser aussah als ich.Sie lachte schön.Ihr Körper perfekt gebaut.Sie wirkte sympathisch.Ihr Haar glatt über die Schulter streichend, legte sie den Kopf schief als er begann zu reden.

Ich wünschte ich wäre sie.

Alles wieder runterschluckend, legte ich meinen Kopf auf Lukas Schulter und schloss erschöpft meine Augen.Es fühlte sich gut an, etwas Frieden zu haben.Einfach nichts zu tun.Ich spürte wie Lukas mir eine heruntergefallene Strähne, die mir ins Geischt gefallen war, wieder hinters Ohr strich, die mich davor an der Nase gekitzelt hatte.

Nach ein paar Minuten öffnete ich meine Augen langsam.Meine Augen trafen sofort auf Tylers.Mein Herz setzte seinen Schlag aus nur um dafür dannach doppelt so schnell zu schlagen.

Ich schaute nicht weg, er auch nicht.Ich musterte seine dunklen geheimnisvollen Augen, die leuchteten als wären sie der Mond selbst und ich seine Sonne.Ich versuchte mir jedes Detail von ihm einzuprägen.

Ein warmes Gefühl durchströmte meinen Körper bis ich mich an gerade eben erinnerte und meinen Kopf sofort wegdrehte, sodass ich ihn nicht mehr anschauen musste.

Egal, wie sehr ich versuchte ihn für das zu hassen, ich konnte nicht anders als ihn immernoch mit allem von mir zu lieben.Ja, ich liebte ihn und doch quälte es mich gleichzeitig weil ich wusste, dass er nie meins sein wird.

Ich vermisste ihn so sehr.Ich sehnte mich ihn zu Umarmen, mit ihm zu reden und gemeinsam zu lachen, seine Haare aus der Ordnung zu bringen, ihn unverschämt lange anzusehen.Alles von ihm, seine Stimme, die Art wie er zu mir sprach, sein schiefen Lächeln, seine Nähe und Wärme.

Aber was sollte ich den tun wen er anscheinend dieses Mädchen mochte.
Ihn unterstützen? Mich für ihn freuen ?
Für ihn als beste Freundin da sein ?
Mit ihm Sachen unternehmen und hören, wie er von ihr schwärmt während mein Herz Stück für Stück mehr zerfällt ?

Ihm verschweigen, wie sehr ich ihn liebe und alles von ihm begehre ? Eine Abfuhr in Kauf nehmen ? Nein, ich weiß es einfach nicht.Zu viele Gedanken, die ich nicht zu ordnen vermag wirbelten wie ein Sturm in mir, der sich nicht mehr herunterdrücken ließ.

_________________________________________

I'm so sorry for breaking your hearts

Those beautiful eyes Where stories live. Discover now