☔ 18 ☔

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Am nächsten Morgen klopfte es an der Tür und mürrisch zog Wooyoung sich die Decke wieder über den Kopf. Plötzlich spürte er zwei starke Arme um sich und ein leises Schmatzen von San.

»Wooyoung, San. Steht auf. Seonghwa hat Frühstück gemacht!«, ertönte Hongjoongs Stimme vor der Tür.

»Wir kommen ja schon«, murrte Wooyoung und setzte sich auf. Sein Kopf schmerzte und ihm wurde etwas schwummerig. War wohl doch etwas zu viel Alkohol... Was war gestern überhaupt passiert? San und er hatten sich geküsst... Schon wieder.

Nun regte San sich auch und lächelte Wooyoung verschlafen an.  »Hey Young-ah. Wie geht es dir?«

»Nicht so gut. Dir?«

»Ging auch schon mal besser. Aber Frühstück klingt echt gut«, meinte San und reckte sich einmal.

Kann San sich noch an alles gestern erinnern?

»Ich glaub das war zu viel Alkohol«, jammerte San süß und rieb sich die Augen.  »Ja glaub ich auch...«, schmunzelte Wooyoung.

Lange herrschte Stille zwischen den beiden, bis sie sich umzogeb und zur Küche gingen, wo schon alle saßen. Mehr oder weniger. Alle wirkten total fertig.

»Da seid ihr ja. Setzt euch«, lächelte Seonghwa und stellte beiden etwas zu essen auf dem Tisch.  »Wieso bist du der einzige der nicht so mitgenommen wirkt?«, seufzte Wooyoung und starrte auf sein Essen, bemerkte Seonghwas rote Wangen nicht.

»Hab gestern nicht so viel getrunken und irgendjemand hat die dritte und letzte Flasche noch geöffnet«, tadelte Seonghwa, weshalb Yunho leise Pfiff und sich das Essen reinstopfte.

»Egal, da wir ja jetzt alle da sind, lasst uns essen«, meinte Hongjoong und alle fingen stumm an zu essen. Die Stimmung wirkte bei allen so angespannt, außer bei Yunho und Mingi. Sie alberten herum, lachten und waren laut wie immer. Yeosang blickte kaltherzig auf sein Essen, während Jongho besorgt wirkte. Seonghwa wirkte verzweifelt, als würde er 500 Szenarien in seinem Kopf durchgehen. Hongjoong allerdings wirkte irgendwie zufrieden und beobachtete Seonghwa zwischendurch unauffällig.

»Warum seid ihr denn alle so still?«, kam es plötzlich von Mingi, weshalb alle zeitgleich drauf los redeten.  »Äh okay. Hab ja nur mal gefragt, das ist so ungewohnt.«

Direkt schwiegen alle wieder, weshalb Mingi verwirrt mit dem Löffel im Mund durch die Runde blickte.  »San!«

»Hm?« -  »Ihr wart beide gestern nicht grade leise.«

Sans Augen weiteten sich merklich und Wooyoung blickte vorsichtig auf.
Haben sie nach dem Kuss tatsächlich noch miteinander geschlafen? San reagiert zumindest so als würde er sich daran erinnern.

»W-was?«, hauchte San verwirrt, weshalb plötzlich alle wieder schwiegen.

»Ja! Wooyoung war nicht grade zu überhören, so laut wie er deinen Namen gestöhnt hat«, erwiderte Mingi lachend, weshalb Wooyoung die Farbe aus dem Gesicht wich. Sie hatten tatsächlich Sex?

San biss sich auf die Lippe und blickte zu dem total aufgelösten Wooyoung.  »I-ich weiß nicht wovon du redest Mingi«, kam es nun doch von San.

»Wirklich nicht? Ich bin mir sicher, dass Wooyoung d-« -  »Ist gut jetzt Mingi! Hör auf die beiden zu ärgern«, mischte Yunho sich ein, weshalb alle auf Mingi einredeten und dieser sich lachend entschuldigte.

»Woo, es wirklich nichts passiert oder?«

»I-ich kann mich nicht an viel erinnern, aber ich hab keine Schmerzen, also denke ich, dass wir nicht gemacht haben«, erwiderte dieser unsicher, lächelte San aber beschwichtigend, ohne zu wissen das San sich noch klar und deutlich an den Kuss erinnern kann an.

»Aber wenn es so wäre, hätte es mich auch nicht überrascht«, meinte Yeosang plötzlich.  »Sehe ich auch so«, nickte Jongho zustimmend, weshalb San unsicher zu den beiden sah.  »Wie meint ihr das?«

»Wie wir es sagen. Du bist total clingy und siehst ihn immer mit so Herzaugen an. Also du bist auch bei anderen clingy, aber bei Wooyoung ist es anders«, erklärte Yeosang.

»Mit Herzaugen? Garantiert nicht. Ich mag Wooyoung sehr, aber nicht so«, protestierte San, weshalb Wooyoung auf seinen Teller blickte.

»Klar. Da hab ich ja eher das Gefühl das Seonghwa und Hongjoong schneller sind als ihr«, meinte Yeosang lachend, weshalb er von Hongjoong ein Schlag auf den Hinterkopf bekam. »Zwischen mir und Hwa läuft nichts.«

»Natürlich.«

»Ich geh auf mein Zimmer«, stand Wooyoung plötzlich auf und ließ sein unberührtes Essen dort stehen. San blickte ihm besorgt nach.  »Du hast Wooyoungs Gefühle verletzt Mingi«, zischte Yunho tadelnd.» Ich wollte doch nur die Stimmung auflockern und San etwas ärgern. Woher soll ich wissen das Wooyoung so reagiert und nicht San?«

»Das ist doch voll klar! Weil Woo ein- Vergiss es Mingi und iss jetzt!« San blickte verwundert zu Yunho. Weil Wooyoung was hat? Ein Trauma, bezüglich dem Thema Sex? Eine Jungfrau ist? Einfach nicht aufgeschlossen?

San griff nach Wooyoungs Essen und stand auf.  »Ich geh mal nach ihm sehen.«

Damit verschwand er aus der Küche und ging mit dem Essen in Wooyoungs Zimmer. Dieser lag auf seinem Bett ein Kissen an der Brust gedrückt, starrte an die Decke.  »Was willst du San?«, fragte er ohne sein Blick zu lösen.

»Nach dir sehen. Du hast nichts gegessen.«

»Ich hab kein Hunger.«

»Young-ah grade nach dem Alkohol ist es wichtig zu essen. Und du magst es doch. Du magst alles was Seonghwa kocht«, seufzte San und setzte sich zu Wooyoung ans Bett.

»Ich will allein sein.«

»Wegen der Bemerkung von Mingi?«

»...« Seufzend stellte San das Essen ab, drehte sich zu Wooyoung. Nahm Wooyoung das Kissen aus den Armen, zog ihn zu sich hoch.  »Das war doch nur Spaß. Keiner würde uns verurteilen, wenn es so gewesen wäre. Das weißt du. Und wenn es so gewesen wäre, hätte das nichts an der Tat geändert wie sehr ich dich mag, Woo. Du bist mir wichtig!«

Wooyoung nickte stumm. Er verstand was San meinte, nur leider war seine Familie, seine Mutter, Vater, großer Bruder nie einverstanden mit seiner Sexualität. Deswegen lebte er größtenteils bei seiner Oma, die er nie davon in Kenntnis gesetzt hatte, genauso wie Kyungmin seinen kleinen Bruder. Er wusste das San in einem Haushalt aufwuchs der Liebe vergab. Seine Eltern und große Schwester konnten nie im Leben ein Problem damit haben, weshalb ist San dann so verssessen darauf straight zu sein? Hatte er Angst sie zu enttäuschen?

»San«, hauchte Wooyoung leise.  »Ja Woo?«

»Meine Familie ist homophob. Sie würde mich verurteilen.« Langes schweigen.  »Ich dachte sie hatten einfach nur wenig Zeit für dich...«

»Es war leichter, als zu sagen das ich schwul bin. Obwohl euch allen das wohl egal gewesen wäre. Ihr habt mich bis jetzt nur für meine Lache und lautes Organ verurteilt«, schlich sich ein Lächeln auf Wooyoungs Lippen.  »Ihr seid meine Familie.«

San lächelte ebenfalls leicht und hielt Wooyoung ein Löffel mit Essen vor dem Mund. Die Schale hatte er mittlerweile wieder in der Hand. Wooyoung nahm den Löffel in den Mund und aß widerwillig.  »Das machst du gut, Jagiya«, raunte San und tätschelte Wooyoungs Kopf. Dabei erschien Sans berüchtigtes Grinsen mit seinen Grübchen, weshalb Wooyoungs Herz schmolz. Er war wunderschön.

-ˋˏ✄┈┈┈┈

Ein etwas längeres Kapitel zu Weihnachten 🎄⛄

Ich hoffe ihr habt eine schöne Zeit, leckeres Essen und bekommt tolle Geschenke 🤭

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