eight of december - marley

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Kris, Jovie und sie saßen in einem ungleichmäßigen Dreieck um einen Tisch herum, ohne jegliche Kommunikation. 

Natürlich merkte Frau Wynter es - die anderen Gruppen redeten nämlich wenigstens miteinander, auch wenn vielleicht nichts logisches bei ihren Gesprächen heraus kam. 

"Und, wie kommt ihr voran?", fragte sie und hob bei der Atmosphäre ihre Augenbrauen. 

"Gar nicht", antwortete Marley ihr. 

"Das seh ich", sagte Frau Wynter. "Ich gebe euch nicht umsonst meine Freitagsstunde, macht was draus - am zweiundzwanzigsten brauche ich die Ergebnisse, ihr habt noch zwei Wochen." 

"Können Sie uns nicht irgendwie... Inspiration geben?", schlug Jovie vor. 

"Nein, darum geht es ja - ihr sollt zu dritt etwas herausarbeiten, das ganz euer Projekt ist, mit dem ihr alle zufrieden seid. Überlegt doch zumindest mal, was es für Möglichkeiten gibt! Es gibt so viele." Frau Wynter nickte ihnen aufmunternd zu, bevor sie weiter zu Kevins Gruppe ging. 

Weitere zwei Minuten des Schweigens folgten, bis sich Marley schlussendlich zusammenriss. 

Jovie ausschließend wandte sie sich zu Kris. "Hast du am Wochenende Zeit? Vielleicht können wir Interessen oder so ausarbeiten und zumindest eine kleine Weihnachtsgeschichte schreiben oder so", schlug sie vor. 

Kris zuckte mit den Schultern und nickte. Marley deutete das als Ja - Kris sprach eigentlich nie, auch nicht zu den Lehrern. 

"Ich hab morgen Zeit", sagte Jovie. 

"Ich hab eigentlich nicht dich gefragt, aber solange du keinen überflüssigen Kommentar machst, kannst du kommen", schnaubte Marley und Jovie warf einen subtilen Blick auf ihre Schnürsenkel. Sie trat ihn und Jovie schrie auf. "Spinnst du?", motzte er und Marley konnte nicht anders, als leicht zu grinsen. 

"Das tut mir jetzt aber Leid", spottete sie. "Also, wo treffen wir uns? Nicht bei mir daheim, ich hab gerade den Zoff mit meiner Mutter wieder unter die Kontrolle gebracht, ist gerade gar nicht gut bei mir daheim." 

Das waren mehr Details als nötig waren, aber vielleicht würden sie es verstehen. 

"Bei mir geht's auch nicht, ich darf eigentlich niemanden so wirklich daheim haben", sagte Jovie und Marley konnte nicht anders, als einen überraschten Blick auf ihn zu werfen. 

Das war neu - früher war das nicht so gewesen. 

Jovie erwiderte ihren Blick, herausfordernd - er wusste genau, was sie gerade dachte. 

"Ich schick euch ne Adresse, wo ihr hinkommen sollt", sagte schlussendlich Kris. "Dann morgen um zehn." 

Damit stand er auf und begann, seine Tasche zu packen um zum nächsten Klassenzimmer zu gehen. 

Marley warf Jovie noch einmal einen Blick zu, bevor sie zu ihrem Platz ging und auch anfing, zusammen zu packen. 

shitty parents society - Adventskalender 2023Where stories live. Discover now