Quindici

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Epilog 

Theia 

Wir hatten uns darauf geeinigt, wieder von Anfang an zu starten. Nachdem klärenden Gespräch im Restaurant waren wir noch spazieren gegangen und hatten uns wirklich einfach Zeit für uns genommen. Über unsere Zukunft und Ängste aber auch die schon persönlichen erreichten Ziele ausgetauscht. Nach langer Zeit hatte ich mich endlich wieder leicht gefühlt.

Die Erinnerung an den Abend zauberte mir noch immer ein Lächeln ins Gesicht. Seit dem war etwas Zeit vergangen. Die heiße Sonne Italiens begrüßte mich. Als ich mich aus dem Bett gequält hatte, schlurfte ich ins Badezimmer. Aus dem Schlafzimmer kam ein gequältes Stöhnen und dann ein tiefes seufzten.

Seit dem Anfang der Saison hatte Daniel sich Zeit für sich genommen. Er arbeitete intensiv daran, wieder Topform anzunehmen. Dabei war er sehr auf seine mentale Stärke bedacht. Ich verfolgte den Prozess, Tag für Tag uns sah wie der Mann, den ich liebte, von Tag zu Tag stärker wurde und Frieden mit seiner Vergangenheit schloss.

Ich ging duschen. Als ich wieder aus der Dusche raustrat lag Daniel immer noch im Bett. "Sag mal, musst du nicht auch gleich los? Willst du nicht duschen?" Es erklang ein Brummen, das ich Werder eindeutig als Zustimmung oder Verneinung einordnen konnte.

Mein Freund lag auf dem Bauch, wobei er die Arme unters Kopfkissen geschoben hatte und den Kopf auf dem Kopfkissen nach Links in meine Richtung gedreht. Immer noch nur mit Handtuch bekleidet beugte ich mich zu ihm runter und drückte ihm einen Kuss auf die Schulter. Er brummte zustimmend. Ich musste lächeln. "Schlafmütze, du musst aufstehen!" Versuchte ich es nochmal nett. Er bewegte sich nicht. Ich wusste ganz genau, dass er in einer Stunde am Paddock sein musste.

Ich seufzte und zog ihm dann die Decke weg. Ruckartig drehte er sich auf den Rücken und sah zu mir hoch. Ein anzügliches Lächeln bildete sich auf seinen noch verschlafenden Gesichtszügen. "Vergiss es, du hast in einer Stunde einen Termin." Er fing an zu schmollen, stand dann aber auf und umarmte mich von hinten. "Danke das du mich geweckt hast." Seine Stimme war noch rau vom schlaf. "Bitte." Erwiderte ich.

"Ich zieh' mich jetzt an und geh frühstücken." Ich löste mich aus seiner Umarmung und umrundete das Bett, um zu meinem Koffer zu gehen. "Wann musst du los?" Fragte er von der anderen Seite des Bettes. "In einer halben Stunde antwortete ich, während ich mir mein Outfit rau suchte. "Aber wir sehen uns später zum Fahrrad fahren?" Sein Blick glühte förmlich vor Vorfreude, als er mich fragend ansah. "Natürlich."

🏎

Anstrengend stieß ich die Luft aus und atmete sie gierig wieder ein. Meine Beine taten weh, trotzdem trat ich unablässig in die Pedale. Der Aufstieg war schwer. Warum auch immer hatte Daniel mich dazu überredet bekommen, mit dem Fahrrad hoch zu fahren und über die Mountainbike Strecke wieder runterzufahren.

Was man nicht alles für den Fitnessplan seines Freundes tat. Zum Glück waren es nur noch 500 Meter bis zur Spitze. Mein Blick ging nach links zu Daniel. Er spürte meinen Blick auf sich und lächelte mich breit an. Er sah noch tadellos aus, während ich wahrscheinlich hochrot angelaufen war und schwitze. Nach Lance Strolls Unfall war Fahrrad fahren nicht mehr hoch im Kurs was Training anging, aber wir beide mochten es zu sehr als es zu unterlassen. Außerdem hatte ich ein Versprechen einzulösen gehabt.

"Ich... bring dich um." Meine Worte kamen stockend, weil ich zwischendurch Luft holen musste und aus der puste war. Daniel grinste mich nur breit an. "Dafür liebst du mich zu sehr. Aber versuch es ruhig." Daniel war, auch wenn der Job als Ersatzfahrer ein kleiner Rückschlag gewesen war glücklich.

Er genoss es auch mal nicht ständig unter Leistungsdruck zu stehen und das Leben ruhiger anzugehen. Trotz dessen war sein Wunsch wieder als Fahrer in die Formel 1 einzusteigen ungebrochen. Dafür trainierte er täglich und versuchte immer noch mal mehr aus ihm heraus zubekommen. Heute musste ich als Trainings-Partnerin herhalten, aber ich machte es gerne. Nicht zu letzt, weil es auch meine Ausdauer und Fitness förderte.

Hechelnd kam ich oben kurz nach Daniel an der Bergspitze an. "Ist das anstrengend." Schimpfte ich neben ihm, während auch seine Brust sich schnell auf und ab bewegte. "Bitte ich brauch' erst eine Pause, dann können wir weiter." Bat ich flehend und nahm ihm die Wasserflasche aus der Hand. "Alles, was du willst." Sagte er sanft und drückte mir einen Kuss auf meine schwitzige Stirn.

Ich lächelte glücklich, als er mich an seine Seite zog und ich meinen Blick über das Tal unter uns gleiten ließ. Mehr wünschte ich mir nicht. Mehr brauchte ich auch nicht. Nicht mehr als diesen Mann, den ich liebte und der mich liebte.

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Autor:

Danke für eure Unterstützung bei dieser Gesichte. Ich habe mich bei dieser Story besonders schwergetan, was man vielleicht auch an den unregelmäßigen Updates sehen konnte. Trotzdem liebe ich diese Gesichte wie jede andere meiner Geschichten. Danke das ihr diese Gesichte bis zum Ende gelesen habt. Danke für jedes gelesene Kapitel, jeden Kommentar und jeden Stern. 

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